Auch RMV und NVV betroffen - Warnstreik bei der Bahn am Freitag
An diesem Freitag wird es für viele Pendler und Reisende wieder stressig: Die Gewerkschaft EVG will mit neuerlichen Warnstreiks den Regional- und Fernverkehr lahmlegen.
Pendler und Reisende müssen sich an diesem Freitag erneut auf weitreichende Einschränkungen im Fern- und Regionalverkehr der Deutschen Bahn und anderer Verkehrsunternehmen einstellen. Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) hat im laufenden Tarifstreit der Bahnbranche zu mehrstündigen Warnstreiks aufgerufen.
Wann wird genau gestreikt?
Zwischen 3.00 Uhr am Freitagmorgen und 13.00 Uhr am Nachmittag des selben Tages sollen die Beschäftigten in sämtlichen Bahnbetrieben, in denen verhandelt wird, die Arbeit niederlegen, wie die Gewerkschaft mitteilte.
Wer ist betroffen?
Vor allem der Fernverkehr der Deutschen Bahn wird den ganzen Tag über weitgehend zum Erliegen kommen, weil die Züge am Morgen nicht auf die Strecke gebracht werden können. Auch im Regionalverkehr wird es zu Problemen kommen. "Im RMV-Gebiet ist mit erheblichen Beeinträchtigungen bei den Regional- und S-Bahn-Linien zu rechnen", wie der Verbund am Mittwoch auf seiner Internetseite mitteilte. Auch der Nordhessische Verkehrsverbund (NVV) rechnet mit Ausfällen von Regionalzügen und RegioTrams.
EVG lehnt Bahn-Lösung ab
Die Bahn hatte zuletzt deutlich gemacht, dass sie einen Kompromiss in dieser Höhe auch für die Bahnbranche für denkbar hält. So könne man in der nächsten Verhandlungsrunde am 25. April in Fulda schnell zu einem Abschluss kommen, teilte das Unternehmen am Sonntag mit. Die EVG wiederum hat eine solche Tariflösung für die eigene Branche umgehend abgelehnt.
Tarifverhandlungen festgefahren
Die EVG setzt an diesem Mittwoch ihre Verhandlungen mit dem Eisenbahn-Unternehmen Transdev fort. In der kommenden Woche sollen die Gespräche auch bei der Deutschen Bahn weiter gehen, die besonders im Fokus steht. Die Arbeitnehmervertreter fordern in den Verhandlungen mit der Branche für die Beschäftigten mindestens 650 Euro mehr pro Monat oder zwölf Prozent bei den oberen Einkommen sowie eine Laufzeit von zwölf Monaten. Derzeit verhandelt die Gewerkschaft in zweiter Runde nach und nach mit rund 50 Eisenbahn-Unternehmen.
Streiks in verschiedenen Branchen
Einen ersten Warnstreik hatte die EVG bereits Ende März gemeinsam mit der Gewerkschaft Verdi organisiert. Damals lag nicht nur der Regional- und Fernverkehr auf der Schiene, sondern auch der Luft- und Wasserverkehr still. Verdi verhandelt derzeit mit Bund und Kommunen über mehr Geld für die rund 2,5 Millionen Beschäftigten im öffentlichen Dienst. Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft EVG hat sich eigenen Angaben zufolge vor dem erneuten Warnstreik im Schienenverkehr nicht mit der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi abgesprochen.
Im Öffentlichen Dienst: Schlichtungsvorschlag auf dem Tisch
Im Tarifstreit des öffentlichen Dienstes haben unabhängige Schlichter am vergangenen Wochenende eine Lösung vorgeschlagen. Dieser sieht zunächst einen steuer- und abgabefreien Inflationsausgleich in mehreren Stufen von insgesamt 3.000 Euro vor. Ab März 2024 soll es dann einen Sockelbetrag von 200 Euro sowie anschließend ein Lohnplus von 5,5 Prozent geben. Über den Vorschlag wollen die Gewerkschaften mit Bund und Kommunen am kommenden Wochenende verhandeln.
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