Um 6:15 Uhr sind 101 Deutsche, ihre Familien&Angehörige weiterer Partnerstaaten mit einem A321 von @Team_Luftwaffe in Berlin gelandet. Sie wurden gestern zunächst aus #Sudan nach Jordanien ausgeflogen. Weitere Evakuierungsflüge sind geplant, solange die Sicherheitslage es zulässt pic.twitter.com/gqR0HxNNkh
— Auswärtiges Amt (@AuswaertigesAmt) April 24, 2023
Evakuierungseinsatz im Sudan - Evakuierte Deutsche in Berlin gelandet
Die Lage im Sudan hat sich innerhalb weniger Tage dramatisch verschärft. Die Bundeswehr hat jetzt über 200 deutsche Staatsbürger ausgeflogen. Das teilte die Bundeswehr in der Nacht bei Twitter mit. Die ersten aus dem Sudan evakuierten Bundesbürger sind wieder in Deutschland.
Laut dem Auswärtigen Amt landete eine Bundeswehrmaschine mit 101 Menschen an Bord in Berlin. Mehr als 100 Deutsche sollen noch in der umkämpften Hauptstadt Khartum festsitzen. Nach Medienberichten ist darunter auch ein Ehepaar aus Frankfurt.
Mehr als 1.000 Soldaten beteiligt
Deutschland hat wie andere Staaten in dem Land am Horn von Afrika eine militärische Evakuierung begonnen. Insgesamt sollen mehr als 300 auf einer Krisenliste registrierte Deutsche über den jordanischen Militärflugplatz Al-Asrak ausgeflogen werden. Auch Bürgern von Partnerstaaten soll geholfen werden. Der Einsatz, an dem insgesamt mehr als 1.000 Männer und Frauen der Bundeswehr beteiligt sind, wurde seit Tagen vorbereitet.
Schwere Kämpfe seit über einer Woche
Im Sudan sind vor einer Woche schwere Kämpfe zwischen den zwei mächtigsten Generälen des Landes und ihren Einheiten ausgebrochen. Die zwei Männer führten das Land im Nordosten Afrikas mit rund 46 Millionen Einwohner seit zwei gemeinsamen Militärcoups 2019 und 2021. De-facto-Präsident Abdel Fattah al-Burhan, der auch Oberbefehlshaber der Armee ist, kämpft mit dem Militär gegen seinen Stellvertreter Mohammed Hamdan Daglo, den Anführer der mächtigen paramilitärischen Gruppe Rapid Support Forces (RSF). Eigentlich hätten die RSF der Armee unterstellt und die Macht im Land wieder an eine zivile Regierung übertragen werden sollen.
Immer wieder Versuche um Feuerpause
Der Flughafen in der Hauptstadt Khartum stand seit Ausbruch der Gewalt im Zentrum der Kampfhandlungen. Internationale Diplomaten bemühten sich immer wieder um eine belastbare Feuerpause. Am Mittwoch war der Versuch einer diplomatischen Evakuierung mit Maschinen der Luftwaffe, aber ohne größeren Einsatz von Soldaten abgebrochen worden, weil die Sicherheitslage in Khartum als zu gefährlich eingeschätzt wurde. In Berlin tagt täglich ein Krisenstab.
Erster Anlauf vor Tagen gescheitert
Die Bundeswehr traf vor Tagen schon Vorbereitungen für einen neuen Anlauf zur Evakuierung deutscher Staatsbürger und weiterer zu schützender Personen. Ein Sprecher des Verteidigungsministeriums hatte am Freitag in Berlin erklärt: "Dabei steht der Schutz unserer Staatsbürger im Sudan im Vordergrund." Details zu Umfang, Personal und Material möglicher Evakuierungskräfte nannte er nicht.
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