Präsidentschaftswahl Türkei: Ab heute darf in Hessen gewählt werden
Präsidentenwahlen in der Türkei - Ab heute darf in Hessen gewählt werden
Türkische Staatsbürger hier in Hessen dürfen ab heute ihre Stimme abgeben - und zwar für die Präsidenten- und Parlamentswahl in der Türkei. Dort wird erst am 14. Mai abgestimmt. Umfragen deuten auf ein knappes Rennen hin.
Gut 155.000 türkische Staatsbürger leben laut Statistischem Landesamt hier bei uns in Hessen. Diejenigen, die von ihnen wählen dürfen, können ihre Stimme im Generalkonsulat abgeben zum Beispiel in Frankfurt, aber auch in Mainz. Um an den Wahlen teilnehmen zu können, mussten sich in Deutschland lebende Türkinnen und Türken zuvor in ein Wählerverzeichnis eintragen. Abgestimmt werden kann bis 9. Mai.. Danach werden die Stimmzettel in die Türkei gebracht und zusammen mit den dort abgegebenen Stimmen ausgezählt.
Bundesweit dürfen vor den Wahlen am 14. Mai rund 1,5 Millionen Menschen in Deutschland ihre Stimmen abgeben.
2018 Mehrheit für Erdogan
Das letzte Mal wurde 2018 in der Türkei gewählt. Damals entschieden sich knapp 60 Prozent der Wählerinnen und Wähler in Hessen für Präsident Erdogan. Er schnitt damit hierzulande deutlich besser ab als im Gesamtergebnis (rund 53 Prozent).
Knappe Entscheidung um Präsidentenamt erwartet
Diesmal erwarten Experten einen knapperen Wahlausgang. Der türkische Oppositionsführer Kemal Kilicdaroglu hat Umfragen zufolge gute Chancen, Erdogan nach 20 Jahren an der Macht zu schlagen. Dieser tritt als gemeinsamer Kandidat für eine Allianz aus sechs Oppositionsparteien unterschiedlicher Lager an.
Erreicht keiner der Präsidentschaftskandidaten mehr als 50 Prozent, geht es am 28. Mai in die Stichwahl.
Zusammensetzung des Parlaments offen
Wer die Mehrheit im Parlament mit seinen 600 Abgeordneten gewinnt, ist noch nicht absehbar. Der Präsident hat seit der Einführung eines Präsidialsystems 2018 weitreichende Befugnisse, das Parlament ist dagegen geschwächt. Bestimmende Themen beim Wahlkampf in der Türkei sind die Wirtschaft und das Erdbeben, bei dem im Februar Zehntausende Menschen ums Leben kamen.
Vor 5 Jahren gab es noch Streit um Politiker-Auftritte
Vor fünf Jahren bei den letzten Wahlen hatte es noch Streit um Wahlkampfauftritte türkischer Politiker in Deutschland gegeben. Ein ähnlicher Konflikt wird diesmal nicht erwartet. Inzwischen sind solche Auftritte ausländischer Politiker drei Monate vor den Abstimmungen in ihren Ländern nicht mehr erlaubt.
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