Wahl im kleinsten Bundesland - SPD gewinnt Bremen-Wahl vor CDU
Die SPD hat die Wahl im Land Bremen mit großem Abstand gewonnen. Die Sozialdemokraten lagen am Sonntagabend nach Hochrechnungen von ARD und ZDF klar vor der CDU. Bürgermeister Andreas Bovenschulte (SPD) könnte seine bisherige rot-grün-rote Koalition fortsetzen.
Er kündigte aber an, nicht nur mit Grünen und Linken über ein Bündnis zu sprechen, sondern auch mit der CDU. Bovenschulte sprach von einem "grandiosen Ergebnis" für seine Partei, die seit fast 80 Jahren den Bürgermeister stellt.
FDP muss bangen
Der Wiedereinzug der FDP in das Landesparlament, die Bremische Bürgerschaft, steht auf der Kippe. Die AfD war nicht zur Wahl zugelassen, weil sie zwei konkurrierende Wahllisten eingereicht hatte. Bislang führt Bovenschulte seit 2019 eine in Westdeutschland einmalige Koalition aus SPD, Grünen und Linkspartei. Die oppositionelle CDU war 2019 erstmals Wahlsieger im Land Bremen, konnte aber keine Regierung bilden.
SPD verbessert Ergebnis von 2019
Den aktuellen Ergebnisse der Bremen-Wahl im Einzelnen:
- Die Sozialdemokraten mit 29,9% vorn - sie können ihr historisch schlechtes Ergebnis von 2019 (24,9%) verbessern.
- Die CDU mit Spitzenkandidat Frank Imhoff liegt bei 25,7% (2019: 26,7).
- Die Grünen rutschen deutlich ab auf 11,7% (17,4).
- Die Linke erreicht mit 11,2% in etwa das gleiche Ergebnis wie 2019 (11,3).
- Die Bürger in Wut legen stark zu auf 9,6% (2,4).
- Die FDP nimmt mit 5,2% nur knapp die Fünf-Prozent-Hürde (5,9). Ihr Einzug in die Bürgerschaft ist unsicher.
Die Wahlbeteiligung wird mit 57 bis 62 Prozent angegeben - weniger als 2019 mit 64,1 Prozent.
Amtliches Endergebnis erst am Mittwoch
Die Hochrechnung auf Basis der ausgezählten Stimmen bis 0.30 Uhr sei repräsentativ und die letzte, die in der Nacht zum Montag veröffentlich wurde, sagte eine Sprecherin der Landeswahlleitung. Die Hochrechnungen sollten am Montagvormittag ab 10.30 Uhr fortgesetzt werden. Das vorläufige amtliche Endergebnis soll nach Abschluss der Auszählung am Mittwoch (17. Mai) vorliegen.
Rot-Grün-Rot könnte weiterregieren
Die SPD erhält laut den Hochrechnungen 27 bis 28 Sitze in der Bürgerschaft. Die CDU kommt auf 24 bis 25 Sitze, die Grünen kommen auf 10 bis 12. Die Linke bekommt 10 Mandate, die FDP 5 und die BiW 9. Damit wäre eine Fortsetzung von Rot-Grün-Rot möglich, die im Vorfeld der Wahl als wahrscheinlich galt. Auch eine große Koalition hätte aber eine Mehrheit.
Bürger in Wut profitieren, weil die AfD nicht zugelassen war
Die rechtspopulistischen BiW profitieren davon, dass die AfD nicht zugelassen war. Sie ziehen nun erstmals in Fraktionsstärke in die Bürgerschaft ein. Die AfD hatte bei der Wahl 2019 6,1% der Stimmen geholt. Die BiW verorten sich selbst zwischen CDU und AfD.
Amtliche Hochrechnung am späten Abend erwartet
Mit einem vorläufigen amtlichen Endergebnis wird erst Mitte der Woche gerechnet - die Auszählung ist wegen des komplizierten Bremer Wahlsystems langwierig. Bei der Stimmabgabe können Wählerinnen und Wähler bis zu fünf Kreuzchen machen. Die gegen 0:30 Uhr veröffentlichte amtliche Hochrechnung der Landeswahlleitung, ist aber erfahrungsgemäß schon nah am finalen Ergebnis.
Wahlen in Bremen und Bremerhaven
Im kleinsten deutschen Bundesland, dem Zwei-Städte-Staat aus Bremen und dem kleineren Bremerhaven, waren rund 463.000 Wahlberechtigte aufgerufen, die neue Bürgerschaft zu wählen.
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