Nach über 20 Stunden im Stau - A5 bei Reiskirchen endlich wieder frei
Fahrer über 20 Stunden im Stau - A5 bei Reiskirchen endlich wieder frei
Gute Nachrichten von der A5: Nach Staus und Sperrungen seit gestern Mittag ist die Autobahn wieder durchgehend befahrbar. Das gilt auch für das Reiskirchener Dreieck, wo es in der Nacht auch noch einen tödlichen Lkw-Unfall gegeben hatte.
Die Autobahnpolizei Butzbach bestätigt auf FFH-Anfrage: "Alle Spuren werden jetzt freigegeben." Lediglich im weiteren Verlauf der A5 sei noch eine linke Spur in Höhe Homberg/Ohm gesperrt. Doch der Verkehr fließe auch dort wieder.
Fahrzeugen geht Sprit aus
Etlichen Auto- und LKW-Fahrern ging laut Polizei nach den vielen Stunden im Stau der Sprit aus. Hunderte Autofahrer hingen am Morgen auf der Strecke zwischen Gießen und Alsfeld fest, teilweise seit gestern Mittag (18. Januar). Etliche LKW standen quer und hatten sich festgefahren. In der Nacht gab es dann am Stauende auch noch einen tödlichen Unfall.
LKW kracht ungebremst ins Stauende
Es ist kurz vor Mitternacht: Ein 50-Jähriger LKW-Fahrer ist in Richtung Kassel unterwegs. Am Stauende kurz vor der Raststätte Reinhardshain fährt er nahezu ungebremst auf einen anderen LKW auf, so die Polizei. Der 50-Jährige stirbt noch an der Unfallstelle. Insgesamt werden drei Lastwagen durch die Wucht des Aufpralls aufeinander geschoben. Der Fahrer des LKW im Stau wird schwer verletzt.
LKW-Fahrer mussten geweckt werden
Helfer hatten in der Früh alle Hände voll zu tun, die Lastwagenfahrer zum Weiterfahren zu bewegen, was aber nicht nur durch das Wetter erschwert wird. Hinzu kamen auch Treibstoffmangel, weil die Fahrer ihre Heizungen laufen ließen, oder gesetzliche Ruhezeiten, die die LKW-Fahrer an der Weiterfahrt hinderten. Viele Fahrer hatten sich im Stau schlafen gelegt und mussten erst geweckt werden.
Helfer ziehen Bilanz
55 Kilometer Stau in der Spitze auf der A7 zwischen der Landesgrenze zu Bayern und dem Hattenbacher Dreieck, bis zu 40 Kilometer Stau auf der A5. Das ist die Bilanz von Polizei, Feuerwehr und THW im Züge des Schnee- und Eischaos auf Hessens Autobahnen. Autofahrer berichten laut Polizei, dass sie bis zu 20 Stunden im Stau standen.
Helfer verteilen heiße Getränke
Überall waren Helfer von THW, DRK, Maltesern und Feuerwehr im Einsatz. Alle am Limit, auch die Polizei und natürlich die Streudienste. Heiße Getränke wurden verteilt, Decken, und sogar Benzin. An manchen Stellen sind die Helfer zu Fuß mit Kanistern durch die Staus gelaufen, damit die Motoren laufen können und keiner erfriert. Drei schwangere Frauen wurden aus den Staus auf der A5 und der A7 rausgeholt.
Viele Gründe für lange Staus
Die Gründe für die Mega-Staus: Dauerschneefall, Steigungen, fehlende Rettungsgassen, LKW- und Autofahrer, die mit Sommerreifen unterwegs waren: Kurz zusammengefasst: Es war von allem zu viel. Aber jetzt läuft es wieder.
Appell der Polizei
Der Winter ist noch lange nicht vorbei. Deshalb appelliert die Polizei an LKW- und Autofahrer, sich an die Regeln zu halten. Der Sprecher des Polizeipräsidiums Osthessen, Patrick Bug, sagte im Gespräch mit HIT RADIO FFH: "Fahren Sie nur mit passenden Reifen, Sommerreifen haben bei dieser Witterung nichts auf der Straße zu suchen, LKW haben in solchen Situationen nur rechts zu fahren und halten Sie unbedingt eine Rettungsgasse frei!" Vielerorts haben genau diese Punkte die ohnehin schon schwierige Lage noch deutlich verschärft.