Über 300 Bombendrohungen - Chaos an vielen Schulen in Frankreich
Frankreich steht seit Tagen im Mittelpunkt einer Serie von Bombendrohungen gegen Schulen. Diese Situation wird durch den Rücktritt eines Pariser Schuldirektors verschärft, der Todesdrohungen erhielt.
Bildungsministerin Nicole Belloubet hat ein entschlossenes staatliches Eingreifen zugesichert, um dem Lehrpersonal Unterstützung zu bieten und die anonymen Drohungen zu beenden.
Regierung ergreift Maßnahmen
Belloubet kündigte an, eine mobile Schultruppe ins Leben zu rufen, um Schulen in schwierigen Situationen beizustehen. Zusätzlich soll auf der landesweiten Kommunikationsplattform für Schulen die Messengerfunktion temporär blockiert werden. Hintergrund sind Drohungen und Versendungen von Köpfungsvideos über gehackte Accounts, die eine Reihe von Polizeieinsätzen und Schulräumungen zur Folge hatten.
Zahlreiche Drohungen gegen Bildungseinrichtungen
Bis Mitte der vorangegangenen Woche wurden 340 Drohungen gegen französische Schulen registriert. Ein 17-Jähriger wurde in diesem Zusammenhang festgenommen. Die Behörden vermuten, dass hinter den Drohungen hauptsächlich Jugendliche ohne terroristische Motive stecken. Eine ähnliche Welle von Drohungen ereignete sich bereits im letzten Herbst.
Konflikt um Kopftuch erneut entfacht
Ein separater Vorfall betrifft einen Pariser Schuldirektor, der aufgrund von Todesdrohungen zurücktrat. Diese waren das Ergebnis von Streitigkeiten über die Kopftuchregelung an der Schule. In Frankreich, das die Trennung von Staat und Religion strikt handhabt, sorgt das Verbot religiöser Symbole an Bildungseinrichtungen seit 20 Jahren für Diskussionen.