"Der Krieg dauert an" - Israels Truppen ziehen aus Chan Junis ab
Israels Armee hat nach eigenen Angaben ihre Truppen aus der Stadt Chan Junis im Süden des Gaza-Streifens abgezogen. Der Einsatz rund um die Stadt sei beendet, zahlreiche Einheiten blieben jedoch im Gaza-Streifen, teilten die Streitkräfte mit. Trotz des Abzugs sei ein Ende der Kämpfe noch lange nicht in Sicht, so der Chef des Generalstabs Halevi.
"Der Krieg in Gaza dauert an, und wir sind weit davon entfernt, aufzuhören", sagte Halevi am Sonntag. Hochrangige Funktionäre der islamistischen Hamas hielten sich in dem Küstengebiet weiter versteckt. "Wir werden sie früher oder später erreichen", sagte er. "Wir werden keine Hamas-Brigaden aktiv lassen - in keinem Teil des Gazastreifens."
Nicht alle Ziele erreicht
Als Generalstabschef fühle er sich persönlich dafür verantwortlich, alle Geiseln, die in dem Küstengebiet festgehalten werden, "so schnell wie möglich zurückzubringen", sagte Halevi. Trotz aller militärischen Fortschritte in Gaza in den vergangenen sechs Monaten seien nicht alle Ziele erreicht worden - "alle Geiseln nach Hause zu bringen, die Einwohner aus dem Norden (Israels) in Sicherheit in ihre Häuser zurückkehren zu lassen und die Hamas im ganzen Gazastreifen zu zerschlagen."
Folgt jetzt die Rafah-Offensive?
Verteidigungsminister Yoav Gallant sagte nach einem Treffen mit israelischen Militärführern im südlichen Gazastreifen, der Teilrückzug aus Chan Junis sei nach der Zerschlagung der militärischen Strukturen der Hamas in der Stadt erfolgt. "Unsere Truppen haben das Gebiet verlassen, um sich auf ihre künftigen Missionen vorzubereiten, einschließlich in Rafah." Es werde zu dem Zeitpunkt kommen, an dem Hamas nicht länger den Gazastreifen kontrollieren und die Sicherheit Israels bedrohen werde.
Gespräche über Waffenruhe in Kairo
Unklar war jedoch, ob der Abzug möglicherweise in Verbindung mit neuen Verhandlungen in Kairo über eine Waffenruhe stehen könnte oder etwa mit einer möglichen Militäroffensive in Rafah im südlichen Gazastreifen.