Stierhatz in Pamplona - Bereits jetzt mehrere verletzte Läufer
Jeden Morgen schwebt der Tod über ihrem Lauf: Im nordspanischen Pamplona fordern junge Männer bei Stierhatzen das Schicksal heraus. Beim dritten Lauf des traditionellen Sanfermín-Festes sind mindestens zwei Läufer verletzt worden.
Bei den vorherigen Läufen waren jeweils fünf bis sechs der Teilnehmer im Krankenhaus gelandet. Die Kommentatoren im spanischen TV-Sender RTVE äußerten sich erleichtert. Bei der Jagd mit sechs wilden Stieren durch die engen Gassen hatte es einige gefährliche Szenen gegeben.
Gefährliche Situation endet glimpflich
Ein Bulle verhakte sich mit einem seiner Hörner in den Klamotten eines Läufers und hob ihn in die Höhe, rannte dann aber weiter. Der junge Mann hielt sich mit schmerzverzerrtem Gesicht den Bauch und rollte sich unter eine Seitenbande hindurch in Sicherheit. Dort wurde er von Sanitätern versorgt. Er erlitt offenbar keine schwereren Verletzungen.
Lauf beginnt jeden Morgen um 8 Uhr
Das traditionelle Fest hatte am Samstag begonnen und endet kommenden Sonntag. Jeden Tag werden um Punkt 8 Uhr morgens sechs ungefähr 600 Kilogramm schwere Kampfstiere und mehrere zahme Leitochsen durch die engen Gassen der Altstadt bis in die Arena gejagt.
Nichts als Tierquälerei, so Tierschützer
Tierschützer beklagen, für die Tiere sei die Stierhatz nichts als eine panische Flucht durch die für sie völlig ungewohnten Menschenmassen. Es handele sich um Tierquälerei, die sofort beendet werden müsse. Die Stiere sterben nach dem Lauf in der Stierkampfarena. Das jahrhundertealte Fest zu Ehren des Stadtheiligen San Fermín hat trotz der Kritik immer mehr Zulauf von Zuschauern.
Seit Beginn der Tradition gab es 16 Todesopfer
Bei dem Lauf über die mehr als 800 Meter lange Strecke werden jedes Jahr Dutzende Läufer verletzt. Seit 1924 sind 16 Menschen gestorben, der letzte 2009. In der Festwoche finden insgesamt acht Läufe statt. Neben den Stierhatzen gibt es auch andere kulturelle Veranstaltungen, unter anderem für Familien und Kinder.