Vier Wochen nach Brand bei Feuerwehr Stadtallendorf: So geht's weiter
Vier Wochen nach Hallen-Brand - Wie geht es der Feuerwehr Stadtallendorf?
Vor vier Wochen ist in Stadtallendorf das nagelneue Feuerwehrhaus abgebrannt. Schuld war ein technischer Defekt, der Schaden geht weit in die Millionen.
Wie ist der aktuelle Stand rund ein Monat nach dem verheerenden Feuer? Wir waren vor Ort und haben mit der Feuerwehr und der Stadt darüber gesprochen.
Entscheidung über weiteres Vorgehen am 18.11.
Nach wie vor sieht das abgebrannte Feuerwehrhaus völlig zerstört aus. Mehr Klarheit soll es aber kommenden Montag (18. November) geben: Versicherung und Gutachten entscheiden dann, wie es weiter geht und wie hoch der Schaden tatsächlich ist.
Feuerwehr in großem Zelt untergebracht
Aktuell ist die Feuerwehr noch immer in einer Art Zeltstadt untergebracht. Bald soll die aber umziehen können: Als Ersatz-Standort wurde auf dem Festplatz in Stadtallendorf eine Leichtbauhalle hochgezogen. Stadtbrandinspektor Patrick Schulz ist optimistisch, dass sie dort Ende November arbeiten können, sagt er unserem FFH-Reporter.
Keine Hinweise auf Brandstiftung gefunden
Nach dem Brand waren Ermittler des hessischen Landeskriminalamtes und der Marburger Kriminalpolizei vor Ort. "Es ergaben sich dabei keine Hinweise auf eine Straftat. Der Brand brach an einem Einsatzfahrzeug der Feuerwehr aus, in dessen Bereich sich Lithium-Ionen-Akkus sowie ein externer Stromanschluss befanden," teilte die Polizei mit. Deshalb werde als Brandursache ein technischer Defekt angenommen.
Feuerwehrhaus war nagelneu
Erst Anfang des Jahres wurde der 16 Millionen Euro teure neue Feuerwehr-Standort offiziell eingeweiht. Nach dem Brand vor vier Wochen, am Mittwoch (17.10.) waren Fahrzeughalle und alle abgestellten Fahrzeuge nicht mehr zu retten. Nur ein Fahrzeug ist noch übrig, weil es nicht in der Halle abgestellt war. Etwa 170 Einsatzkräfte kämpften zwischenzeitlich gegen die Flammen. Das angrenzende Sozialgebäude der Feuerwehr in Stadtallendorf konnte gerettet werden.
Bilder des Brandes
"Das Schlimmste, was der Feuerwehr passieren kann"
Die Feuerwehrleute in Stadtallendorf mussten mit anschauen, wie ihr neues Gebäude in Flammen aufgeht. "Das ist das Schlimmste, was einem Feuerwehrangehörigen passieren kann, ist, wenn er sein eigenes Feuerwehrhaus löschen muss", sagte Kreisbrandinspektor Lars Schäfer im Gespräch mit HIT RADIO FFH. Die Fahrzeughalle sei voll gewesen mit Fahrzeugen, angefangen von einem Unimog mit einem Gegenwert von über 900.000 Euro bis hin zu einem Drehleiterwagen, der neu 1,2 Millionen Euro kostet.
Feuer breitete sich rasend schnell aus
Die Katastrophe ließ den Feuerwehren in der Nacht vor vier Wochen nur wenig Zeit zum reagieren. Einige Minuten nach der Erstmeldung stand das neue Gerätehaus bereits in Vollbrand. Wenige Stunden später dampften und kokelten nur noch schwarze Fahrzeug-Gerippe in der abgebrannten Fahrzeughalle. Die Feuerwehrleute tief frustriert. Lange hatten sie auf den Neubau gewartet, zum Teil Feuerwehrautos in Behelfszelten untergebracht und nun ist alles verbrannt. Selbst das gerettete Sozialgebäude ist auf der Rückseite beschädigt. Als das Feuer ausbrach, explodierten auch Sauerstofflaschen für den Atemschutz in der Halle. Die Knallgeräusche waren kilometerweit zu hören.
20 bis 25 Millionen Euro Schaden
Der Schaden insgesamt könnte nach ersten Schätzungen bei rund 20 bis 25 Millionen Euro liegen. Das sagte Hessens Innenstaatssekretär Martin Rössler zu HIT RADIO FFH. "Zum Glück ist die Feuerwehr eine große Familie. Es gibt schon erste Planungen, Fahrzeuge auszuleihen von umliegenden Feuerwehren. Nur so kann es gehen, um eine Notbereitschaft herzustellen." Die finale Einschätzung über den Schaden folgt dann von der Versicherung.
Keine Brandmeldeanlage in Fahrzeughalle
In der Fahrzeughalle war keine Brandmeldeanlage installiert. Laut Kreisbrandinspektor sei das eine Entscheidung der Stadt gewesen, da es sich um ein städtisches Gebäude handelt. Und es gebe keine gesetzliche Pflicht zu einer Brandmeldeanlage in einem Gerätehaus.
Videos von FFH-Augenzeugen
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