Krise in deutschen Kitas - Spanische Erziehende gegen Personalnot
Wegen der Personalnot in vielen Kindertagesstätten wirbt Deutschland zunehmend Erziehende mit Hochschulabschluss aus Spanien an.
Dort gebe es einen Überhang an gut ausgebildeten Erzieherinnen und Erziehern, die im eigenen Land keine ausbildungsadäquate Stelle finden, teilte die Zentrale Auslands- und Fachvermittlung (ZAV) der Bundesagentur für Arbeit auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit.
Hessen schon länger mit dabei
Das Programm der Bundesarbeitsagentur zur Gewinnung von Kita-Fachkräften aus dem europäischen Ausland läuft schon länger in Hessen, Bremen, Baden-Württemberg und Bayern. Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Sachsen-Anhalt sind in der Pilotphase.
Rund 600 spanische Erzieher und Erzieherinnen
Allein über das Programm "Willkommen im Kindergarten" der ZAV hätten von 2022 bis Ende 2024 rund 600 Erzieherinnen und Erzieher in Deutschland ihre Arbeit aufgenommen. Sie stammen weit überwiegend aus Spanien. In kleinerem Umfang werde auch in Italien rekrutiert, hieß es von der Behörde.
Kitas in der Krise
Bundesweit ist die Situation in Kitas äußerst angespannt. Vielerorts fehlen Fachkräfte, sodass Betreuungszeiten etwa bei Krankheitsausfällen verkürzt werden oder Kitas tageweise ganz schließen müssen.
Unterschiede zwischen West- und Ostdeutschland
Laut dem Fachkräftebarometer Frühe Bildung 2021 werden bis 2030 in Westdeutschland rund 252.000 zusätzliche Kita-Fachkräfte benötigt, um ein bedarfsdeckendes Angebot zu sichern. In Ostdeutschland würden dagegen mehr Personen ausgebildet, als für den Gesamtbedarf von 31.000 erforderlich seien. Gegen den Fachkräftemangel gibt es auch Quereinsteiger-Programme.