Bronchitis und Fieberkrämpfe - Grippewelle trifft Kinder hart
Seit Jahresbeginn sind die schweren Grippeverläufe bei Kindern deutlich gestiegen. Tobias Tenenbaum, Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie, sagte der Deutschen Presse-Agentur, dass die Grippewelle in diesem Jahr besonders stark ist.
Auch Erwachsene sind betroffen. Besonders vor der anstehenden Karnevals- und Faschingszeit wird deshalb zur Impfung geraten.
Erhöhte Krankenhauszahlen und Ansteckungsgefahr
Besonders in Kinderkliniken sind die Fallzahlen hoch. Daten von 65 Kliniken in Deutschland zeigen, dass Mitte Februar viermal so viele Kinder mit Grippe ins Krankenhaus eingeliefert wurden als im Januar. Ist ein Familienmitglied erkrankt, infiziert sich oft die gesamte Familie, sagt Tenenbaum. In Kliniken müssen Patienten teilweise in andere Städte verlegt werden, so Axel Gerschlauer vom Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte.
Empfehlungen zur Grippeimpfung
Die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände empfiehlt, jetzt noch eine Grippeimpfung in Betracht zu ziehen. Thomas Preis, Präsident der ABDA, weist darauf hin, dass ein Impfschutz bis zum Rosenmontag noch möglich sei. Die Ständige Impfkommission empfiehlt die Grippeschutzimpfung besonders Risikogruppen wie Menschen über 60, Schwangeren und medizinischem Personal. Kinderärzte raten, auch Kinder zu impfen.
Schwere Krankheitsverläufe bei Kindern
Laut Tenenbaum sind sowohl jüngere als auch ältere Kinder betroffen. Die typischen Symptome sind Fieber, Muskel- und Kopfschmerzen, gefolgt von Reizhusten. Schwere Verläufe zeigen sich oft durch Lungenentzündung oder Fieberkrämpfe. Wenig bekannt ist, dass Grippe zu Muskelentzündungen, besonders in den Waden, führen kann. In der Berliner Klinik von Tenenbaum sind momentan viele solcher Fälle zu beobachten, manche Kinder müssen auf die Intensivstation.
Hinweise für besorgte Eltern
Eltern sollten ärztlichen Rat suchen, wenn Kinder schwer atmen, schlecht essen, hohes Fieber haben oder sich der Allgemeinzustand verschlechtert. Eine Krankenhauseinweisung kann notwendig werden, besonders bei bestehenden Vorerkrankungen wie Asthma. Im Allgemeinen kann jedoch jeder von schweren Verläufen betroffen sein.
Erfolge beim RSV-Schutz
Der neue RSV-Schutz für Neugeborene und Säuglinge zeigt positive Wirkung. Die Stiko hat den Schutz seit dem letzten Jahr empfohlen. Tenenbaum berichtet, dass die RSV-Welle deshalb kleiner ist als in den vergangenen Jahren und die Immunisierung gut angenommen wird.
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