Nachrichten >
Magazin
> Hausmittel bei Erkältung: So gehts mit Natur statt Medikamenten
03.11.2022, 16:06 Uhr
Natur statt Medikamente -
Mit Hausmitteln die Erkältung bekämpfen
Im Winter, wenn es kalt ist und wir der Heizungsluft ausgesetzt sind, ist Erkältungszeit. Um eine Erkältung zu bekämpfen, werden oft Medikamente genommen, die Erkältungssymptome lindern können. Allerdings gibt es auch viele pflanzliche Hausmittel, die vielversprechende Wirkungen zeigen. Wir verraten euch, welche davon in die Hausapotheke gehören.
Auch wenn Erkältungen während der Corona-Pandemie keine so große Rolle spielen wie vor Corona-Zeiten, ist im Winter die Hauptsaison für Erkältungen und grippale Infekte. Altbewährte Heilmittel wie Kamille, Holunder und Co. sind oft in unseren heimischen Gärten zu finden, doch welche Heilpflanzen helfen bei verschiedenen Erkältungsbeschwerden?
Galerie: Diese Heilpflanzen helfen bei Erkältungsbeschwerden
© pixabay.com
Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)
Ein Tee oder Aufguss mit schwarzem Holunder kann dabei helfen, eine Erkältung und Fieber "auszuschwitzen". Dafür nehmt ihr zwei Teelöffel der Holunderblüten mit 250 Milliliter kochendem Wasser und lasst den Tee abgedeckt fünf bis zehn Minuten ziehen. Die Holunderblüten enthalten viele Wirkstoffe wie ätherische Öle, Schleim- und Gerbstoffe. Diese können auch den Schleim, der sich in den Nasennebenhöhlen oder den Bronchien festgesetzt hat, lösen und daher bei trockenem Husten helfen. Dafür nehmt ihr vier Esslöffel der Blüten mit kochendem Wasser und atmet den Dampf zehn Minuten ein.
© pixabay.com
Salbei
Dank seiner antibakteriellen Eigenschaften kann Salbei schmerzhafte Entzündungen im Hals- und Rachenraum mildern und sogar bei Mandelentzündungen helfen. Mit Sailbeitee klingen Heiserkeit, Halsschmerzen und Husten schneller ab, da er Verschleimungen löst und die Keime abtötet. Für die Zubereitung nehmt ihr etwa 2 Gramm zerkleinerte Salbeiblätter - selbst angebaut oder gekauft - und übergießt diese mit 150 Milliliter kochendem Wasser. Danach lasst ihr den Tee circa fünf Minuten lang ziehen.
© pexels.com
Kamille
Besser durchatmen mit Kamille: Bei einer Nasennebenhöhlenentzündung kann die Inhalation mit Kamillenblüten helfen, die Atemwege freizumachen. Das Gurgeln mit Kamillentee verschafft Linderung im Hals. Als Tee verarbeitet wirkt Kamille vor dem Schlafengehen beruhigend und lässt uns so besser schlafen. Dafür gebt ihr einen Esslöffel getrocknete Kamillenblüten und 150 Milliliter kochendes Wasser in eine Tasse. Übergießt die Blüten mit dem siedenden Wasser und deckt das Gefäß ab. Danach lasst ihr den Tee zehn Minuten lang ziehen, bevor ihr die Blüten abseiht.
© pexels.com
Tannen
Tannen- und Fichtennadeln enthalten Gerbstoffe, ätherische Öle, Harze und Vitamin C. Wer seinen Baum nach dem Fest verwerten will, kann aus den Nadeln einen Sirup oder Tee kochen, der gegen Husten, Schnupfen und andere Erkältungssymptome hilft. Für den Sirup gebt ihr gewaschene Tannenspitzen zusammen mit Wasser in einen Topf und kocht sie so lange, bis die Spitzen ganz hell werden. Danach filtert ihr die Flüssigkeit, gebt Zitronensaft und Zucker hinzu und lasst den Sirup unter ständigem Rühren eine Stunde köcheln, bis er dickflüssig wird. Dann füllt ihr den Sirup in Gläser und bewahrt ihn dunkel auf. Für den Tee gießt ihr eine Handvoll frischer Tannenspitzen mit heißem Wasser auf, lasst das Ganze zehn Minuten ziehen und gießt es durch den Teesieb in eine Tasse. Mit etwas Honig kann der Tee gesüßt werden.
© pixabay.com
Pfefferminze
Ähnlich wie Kamille hat Pfefferminze entzündungshemmende und antibakterielle Eigenschaften: Sie tötet Keime in Mund- und Rachenraum und wird daher oft bei Halsschmerzen empfohlen. Zugleich soll sie die Atemwege befreien und die Nasenschleimhaut beruhigen. Eine Tasse Pfefferminztee kann außerdem Muskelschmerzen lindern, die bei einer Erkältung oft auftreten. Dafür gebt ihr drei Zweige frischer Minze in eine große Tasse und überbrüht sie mit kochendem Wasser. Den Tee lasst ihr etwa zehn Minuten ziehen, bevor ihr ihn pur oder mit etwas Honig versüßt trinken könnt.
© pexels.com
Thymian
Bei Reiz- und Keuchhusten soll Thymian besonders gut helfen. Als Tee verarbeitet soll er schleim- und krampflösend wirken und dabei unterstützen, auch zähen Schleim abhusten zu können. Für die Zubereitung werden vor allem Blätter und Blüten des Echten Thymians sowie des Spanischen Thymians verwendet. Die übergießt ihr mit heißem Wasser und lasst den Tee für zehn Minuten in einer abgedeckten Tasse ziehen, damit die ätherischen Öle nicht entweichen.
© dpa
Ingwer
Ingwer kann Frösteln lindern und sich durch die antimikrobiellen und entzündungshemmenden Eigenschaften positiv auf den Allgemeinzustand auswirken. Die scharfen Wurzeln enthalten ätherische Öle, die die Druchblutung anregen und den Körper wärmen. Dadurch werden auch Krankheitserreger schneller aus dem Körper gefiltert und es setzen sich beim Husten weniger Bakterien in den Schleimhäuten fest. Für einen Ingwertee übergießt ihr mehrere ungeschälte Ingwerscheiben mit kochend heißem Wasser und lässt das Ganze fünf bis zehn Minuten in einer abgedeckten Tasse ziehen. Zum Aromatisieren des Tees könnt ihr Honig, Zitronenscheiben oder Minze hinzufügen.
© pixabay.com
Roter Sonnenhut (Echinacea purpurea)
Der pink und orange-rot blühende Sonnenhut enthält entzündungshemmende und immunstimulierend Inhaltsstoffe, die ebenso vor Erkältungen schützen. Für Enchinacea-Tee mischt ihr einen Teelöffel Kraut mit 200 Milliliter kochendem Wasser. Danach lasst ihr den Tee zehn Minuten abgedeckt ziehen und seiht den Aufguss ab. Echinacea-Honig kann bei einer Erkältung, vor allem bei Kindern, wohltuend sein. Dafür zupft ihr die violetten Zungenblüten ab und viertelt den Blütenkopf. Die Pflanzenteile füllt ihr in ein Schraubglas und übergießt es mit circa 500 Gramm flüssigem Honig. Den Honig lasst ihr vier bis sechs Wochen an einem dunklen Ort ziehen und siebt ihn zum Schlus ab.
Halsschmerzen bekämpfen
Gurgeln mit Apfelessig oder Salz
Wenn es um Erkältungen geht, ist Apfelessig eine wahre Wunderwaffe. Bei leichtem Kratzen oder starken Halsschmerzen einfach eine viertel Tasse naturtrüben Apfelessig - am besten Bio - mit einer viertel Tasse warmem Wasser vermischen und dann mehrmals am Tag gurgeln. Das tötet die Keime ab und wirkt entzündungshemmend.
Eine Alternative ist das Gurgeln mit Salz: Einfach ein Glas Wasser mit einem halben Teelöffel Salz mischen und gurgeln. Super einfach und super effektiv.
Selbst gemachter Hustensaft aus Zwiebeln
Der natürliche Hustensaft ist schnell in der Herstellung, wirkt entzündungshemmend und hat keine Zusatzstoffe, die schädlich für unseren Körper sind. Für die Herstellung schichtet ihr in einem Einmachglas nacheinander feingehackte, rote Zwiebeln mit braunem Zucker, bis das Glas voll ist. Dann lasst ihr die Mischung für zwei Stunden stehen. Wenn sich der Saft herausgebildet hat, solltet ihr ihn mit einer abgeschnittenen Strumpfhose (ungetragen) filtern. Ihr könnt dafür auch einen Kaffeefilter benutzen. Dann dauert es aber auch etwas länger, bis der Saft durchgelaufen ist.
Hustensirup aus schwarzem Rettich
Dieses Rezept ist relativ simpel, auch wenn man etwas Geschick mitbringen sollte: Die Kappe des Rettichs abschneiden und das Innere aushöhlen. Dann mit einer Stecknadel ein Loch in das untere Ende stechen und den Rettich auf ein Glas setzen, sodass sich das Loch genau über der Glasöffnung befindet. Mit braunem Zucker befüllen und den Deckel wieder aufsetzen. Über Nacht stehen lassen und die herausgelaufene Flüssigkeit anschließend in ein Einmachglas füllen.
Schnupfen und allgemeine Erkältungssymptome lindern
Goldene Milch
Das Wundermittel hilft nicht nur bei Erkältungsbeschwerden, sondern wird für viele weitere Zwecke eingesetzt: Gut für die Leber, hilft gegen Schmerzen und soll sogar Blutdrucksenkend sein. Am Besten solltet ihr eine Tasse von dem Getränk jeden Morgen direkt nach dem Aufstehen zu euch nehmen. Für die Herstellung braucht ihr: Milch, Ingwer- und Kurkumapulver, Honig und etwas Pfeffer. Die Zutaten zusammenmischen und erhitzen - nicht aufkochen lassen! Voilà, ein einfaches Mittel mit starker Wirkung.
Inhalation mit Apfelessig
Auch bei einer verstopften Nase kommen euch die entzündungshemmenden Eigenschaften des Apfelessigs zugute. Für die Inhalation benötigt ihr entweder ein Inhalationsgerät oder alternativ einen Kochtopf. Ihr füllt Wasser hinein, erhitzt es und fügt einige Spritzer vom Apfelessig hinzu. Wenn die Mischung anfängt zu kochen, nehmt ihr den Topf vom Herd, stellt ihn auf den Tisch, setzt euch davor und legt euch ein Handtuch über den Kopf. Jetzt heißt es: Entspannen und den Wasserdampf einatmen.
Erkältungsbäder und warme Kartoffelwickel
Kamille, Fenchel und Pfefferminz (jeweils ein Teebeutel) aufkochen und den Sud ins Badewasser geben. Nach dem Bad am Besten warm einpacken und direkt schlafengehen. Da Hitze dafür bekannt ist, die Keime abzutöten, helfen auch warme Wickel. Hierfür heiße Pellkartoffeln (nicht zu heiß) in ein Baumwolltuch zerdrücken und um den Hals legen. Hinterher ein Handtuch drum wickeln. Aber Achtung: Bei Fieber sollte man darauf verzichten, weil die Wärme die Temperatur weiter erhöhen kann. In diesem Fall auf kalte Wickel zurückgreifen.
Was tust du bei einer Erkältung?
Dich hat's erwischt! Die Nase läuft, du hast Husten, der Hals kratzt oder alles zusammen. Dein Patent-Rezept?
Ich versuche mir mit Hausmitteln zu helfen
Ich versuche mir mit Hausmitteln zu helfen
66 %
Ich hole mir gleich was aus der Apotheke
Ich hole mir gleich was aus der Apotheke
31 %
Ich gehe direkt zum Arzt und lasse mir was Starkes verschreiben
Ich gehe direkt zum Arzt und lasse mir was Starkes verschreiben
3 %
Fieber natürlich senken
Wadenwickel
Baumwolltücher in warmes (nicht heißes) Wasser tränken und um die Beine legen. Sobald die Tücher abkühlen, solltet ihr sie wechseln. Den Effekt könnt ihr verstärken, indem ihr medizinischen Alkohol hinzufügt. Wichtig: Nicht bei Kindern unter zwei Jahren und bei älteren Menschen anwenden. Den restlichen Körper warm einpacken, auch die Füße!
Tees, die einen zum Schwitzen bringen
Bei Fieber solltet ihr schwitzen und deshalb Teesorten zu euch nehmen, die euch zum Schwitzen bringen. Linden- und Holunderblüten regulieren den Wärmehaushalt und senken das Fieber. Aber auch Hagebutten-Tees helfen euch dabei.
Essigstrümpfe
Auch bei Fieber zeigt Apfelessig seine Wirkung. Einen Teil Essig mit fünf Teilen Wasser mischen und Baumwollsocken darin einweichen. Hinterher auswringen und anziehen. Wichtig ist, dass Kinder die Socken nicht länger als 20 Minuten tragen. Erwachsene dürfen sie bis zu 60 Minuten anbehalten.
Du fühlst dich matt - etwas hat dich erwischt! Leidest du an einer Grippe (Influenza) oder an einer Erkältung? Die Symptome beider Krankheitsbilder sind sehr ähnlich. Dieser Online-Selbsttest wird dir bei einer ersten Einschätzung helfen.
Bitte beachte, dass dieser Test keine ärztliche Untersuchung ersetzt, sondern lediglich als Hilfe zur Selbsteinschätzung dient.