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Tiefe Trauer um Papst Franziskus: «Mann des Friedens»

Katholische Kirche - Tiefe Trauer um Papst Franziskus: «Mann des Friedens»

Papst Franziskus
© Michael Kappeler/dpa

Papst Franziskus ist tot.

Er kam vom anderen "Ende der Welt". Und wollte vieles anders machen in der katholischen Kirche. Aber mit großen Reformen tat er sich schwer. Nun ist Papst Franziskus mit 88 Jahren gestorben.

Papst Franziskus ist tot. Das Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche starb am Ostermontag im Alter von 88 Jahren. Die Nachricht aus dem Vatikan versetzte Millionen Menschen weltweit in tiefe Trauer. Am Ostersonntag hatte Franziskus mit leiser Stimme vor Zehntausenden Gläubigen noch den Segen Urbi et Orbi gespendet. Sichtlich geschwächt winkte er den Menschen zu.

"Heute Morgen um 7.35 Uhr ist der Bischof von Rom Franziskus in das Haus des Vaters zurückgekehrt", hieß es in der Mitteilung des Vatikans. "Sein ganzes Leben war dem Dienst des Herrn und seiner Kirche gewidmet." Wegen einer Lungenentzündung hatte der Papst im Frühjahr 38 Tage im Krankenhaus gelegen. Zuletzt hielt er sich wieder in seiner Residenz im Vatikan auf.

Am Montagmittag läuteten die Glocken im Petersdom, immer mehr Menschen versammelten sich auf dem Petersplatz. "Sein ganzes Leben war dem Dienst des Herrn und seiner Kirche gewidmet", teilte der Vatikan mit. Franziskus stand länger als ein Jahrzehnt an der Spitze von etwa 1,4 Milliarden Katholiken in aller Welt. Zudem war er Bischof von Rom und Staatsoberhaupt des Vatikans.

Papst Franziskus
© Luca Zennaro/Pool/ANSA/epa/dpa

Millionen Menschen trauern um den Papst.

Weltweite Trauer um den "großen Papst"

Auch in Deutschland läuteten vielerorts die Kirchenglocken. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier würdigte Franziskus als bedeutenden Papst und "Mann des Friedens". Mit Franziskus verliere "die Welt ein leuchtendes Zeichen der Hoffnung, einen glaubwürdigen Anwalt der Menschlichkeit und einen überzeugenden Christen", erklärte Steinmeier. 

Der geschäftsführende Bundeskanzler Olaf Scholz sagte, mit Franziskus "verlieren die Katholische Kirche und die Welt einen Fürsprecher der Schwachen, einen Versöhner und warmherzigen Menschen". Die frühere Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) trauerte um "einen wahren Freund der Menschen". Seine Stimme werde fehlen, erklärte Merkel in einer von ihrem Büro verbreiteten Mitteilung.

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, schrieb, Franziskus sei ein großer Papst und auch ein mutiger Erneuerer gewesen. "In tiefer Trauer verbeugen wir uns vor einem Papst, dem es ein Anliegen war, unter den Menschen zu sein und an die Ränder der Gesellschaft zu gehen", teilte Bätzing mit.

Papst Franziskus
© Evandro Inetti/ZUMA Wire/dpa

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier würdigte den Papst als «Mann des Friedens».

Konklave wählt neuen Papst

Der formelle Ablauf nach dem Tod des Papstes ist festgelegt. Der Leichnam von Franziskus wird an diesem Abend in der Kapelle seines letzten Wohnsitzes im Vatikan, der Casa Santa Marta, in einem Sarg aufgebahrt. Zuvor wird der Kardinalkämmerer Kevin Farrell um 20.00 Uhr in einem Ritus noch einmal offiziell den Tod feststellen, wie der Vatikan mitteilte. In den kommenden Tagen geht es so weiter: 

Papst Franziskus
© Andrew Medichini/AP/dpa

Der Nachfolger von Franziskus wird der 267. Pontifex sein.

Der Papst habe "unzählige Menschen tief berührt"

"Franziskus wird in Erinnerung bleiben für seinen unermüdlichen Einsatz für die Schwächsten der Gesellschaft, für Gerechtigkeit und Versöhnung", teilte der designierte Bundeskanzler Friedrich Merz mit. Der Tod von Franziskus erfülle ihn mit großer Trauer. 

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen erklärte, der Papst habe "mit seiner Bescheidenheit und seiner aufrichtigen Liebe für die weniger Glücklichen" Millionen Menschen inspiriert. Der britische König Charles III., der den Papst Anfang April getroffen hatte, würdigte Franziskus für dessen unermüdlichen Einsatz für alle Gläubigen. "Durch sein Wirken und seine Fürsorge für Mensch und Erde hat er das Leben unzähliger Menschen tief berührt", sagte Charles.

Der gebürtige Argentinier - mit bürgerlichem Namen Jorge Mario Bergoglio - war seit März 2013 im Amt. Damals wurde er nach dem überraschenden Rücktritt des deutschen Papstes Benedikt XVI. zum Nachfolger gewählt, als erster Nichteuropäer seit mehr als 1.200 Jahren. Lange Zeit hatte Franziskus im Vatikan den emeritierten Papst noch an seiner Seite: Benedikt XVI. - mit bürgerlichem Namen Joseph Ratzinger - starb 2022 mit 95 Jahren.

Franziskus war seit längerer Zeit angeschlagen: Im Sommer 2021 musste er sich am Darm operieren lassen. Zudem machte ihm ein Knieleiden zu schaffen, weshalb er bei öffentlichen Terminen meist im Rollstuhl saß. Im Frühjahr 2023 wurde er schon einmal wegen einer schweren Lungenentzündung im Krankenhaus behandelt. Einige Wochen später wurde er unter Vollnarkose am offenen Bauch operiert.

Mahner zu Frieden

Trotzdem meldete sich Franziskus bis zuletzt regelmäßig zu kirchlichen Fragen und auch zur Weltpolitik zu Wort. Im Herbst 2024 brachte er eines seiner großen Projekte zu Ende: die Weltsynode, eine Art globale Bestandsaufnahme der katholischen Kirche, an der erstmals auch Frauen beteiligt waren. Konkrete Reformen entstanden daraus aber nicht. Andere Vorhaben wie eine neue Verfassung für den Vatikan konnte er umsetzen. 

In seine Amtszeit fielen auch zahlreiche Skandale wegen sexuellen Missbrauchs in verschiedenen Bistümern rund um die Welt. Als Reaktion setzte der Papst Kommissionen zur Aufarbeitung und Vorbeugung ein. Franziskus war die ganzen Jahre über ein recht volksnaher Papst und großer Mahner. Er versuchte, durch Taten und Reden Schwache und Ausgestoßene in den Fokus zu rücken. Er setzte sich auch für Flüchtlinge ein.

Papst Franziskus gestorben - Köln
© Roberto Pfeil/dpa

Im Kölner Dom kondolierten viele Gläubige.

Sohn italienischer Einwanderer

Der Sohn italienischer Einwanderer wurde am 17. Dezember 1936 in Buenos Aires geboren und machte zunächst eine Ausbildung zum Chemietechniker. Dann trat er in einen Jesuitenorden ein. 1969 wurde er zum Priester geweiht, 1992 zum Bischof. Mitte der 1980er Jahre lebte er einige Monate in Deutschland, um an einer Doktorarbeit zu schreiben, die er aber nicht zu Ende brachte. 2001 machte ihn Johannes Paul II. zum Kardinal.

Beim Konklave 2005 unterlag der damalige Erzbischof von Buenos Aires noch gegen Ratzinger. Nach seiner Wahl acht Jahre später präsentierte er sich scherzend als Papst vom "Ende der Welt". Mit der Wahl seines Namens stellte sich der Jesuit in die Tradition von Franz von Assisi. Der Gründer des Bettelordens der Franziskaner wird bis heute als "Patron der Armen" verehrt. Franziskus trat deutlich bescheidener auf als viele Vorgänger und verzichtete oft auf Prunk.

Papst Franziskus
© Andrew Medichini/AP/dpa

Franziskus galt als sehr volksnaher Papst.

Bescheidenheit und Demut

Anders als der eher zurückhaltende und konservative Benedikt sorgte Franziskus auf vielen Auslandsreisen für Begeisterung unter den Gläubigen. Zu manchen Messen kamen mehr als eine Million Menschen. Im vergangenen Herbst war er noch einmal für zwölf Tage im Pazifikraum unterwegs. Er stellte Bescheidenheit und Demut in den Fokus seines Predigens und Handelns. Er kritisierte Gleichgültigkeit und auch eine Tendenz, zulasten Schwächerer noch mehr Geld und Einfluss anhäufen zu wollen.

Franziskus trat wie ein großer Reformer an, blieb nach Meinung vieler aber hinter den Erwartungen zurück. Das Zölibat etwa könne schon irgendwann abgeschafft werden, sagte er. Letztlich änderte er daran aber nichts. Franziskus unterstrich in unzähligen Reden die Rolle von Frauen in der Kirche - die Priesterweihe aber verweigerte er ihnen. Der Vatikan hat unter Franziskus auch Reformen der deutschen Bischöfe immer wieder ausgebremst.

Kritik von konservativen Kardinälen

Einige konservative Kirchenobere kritisierten teils unverhohlen Franziskus' Pontifikat. Vor allem wegen der gesundheitlichen Probleme wurde zudem seit Jahren über einen Rücktritt spekuliert, nach dem Vorbild seines deutschen Vorgängers. Der Argentinier wollte von solchen Spekulationen nichts wissen.

 Sixtinische Kapelle
© Alessandra Tarantino/AP/dpa

Der Nachfolger von Franziskus wird in der Sixtinischen Kapelle gewählt.

Spannend wird nun, in welche Richtung der nächste Papst die katholische Kirche lenken wird. Es ist gut möglich, dass Franziskus' theologische und gesellschaftliche Vorstellungen weiterverfolgt werden: Von den mehr als 130 im Konklave stimmberechtigten Kardinälen suchte er deutlich mehr als die Hälfte persönlich aus.

Stellvertreter Christi auf Erden

Der katholischen Glaubenslehre zufolge ist der Papst Nachfolger des Apostels Petrus und Stellvertreter von Jesus Christus auf Erden. Der offizielle Titel lautet: "Bischof von Rom, Statthalter Jesu Christi, Nachfolger des Apostelfürsten, Oberhaupt der Gesamtkirche, Patriarch des Abendlandes, Primas von Italien, Erzbischof und Metropolit der Kirchenprovinz Rom, Souverän des Staates der Vatikanstadt, Diener der Diener Gottes".

Dem Matthäus-Evangelium zufolge wurde der erste Papst Petrus unmittelbar von Jesus eingesetzt, mit den Worten: "Du bist Petrus, der Fels. Auf diesem Felsen will ich meine Kirche bauen." Der Überlieferung zufolge ging Petrus dann nach Rom, wo er als Märtyrer gekreuzigt wurde. Auf dem Hügel mit seinem mutmaßlichen Grab wurde der Petersdom errichtet. Dort werden normalerweise auch Päpste bestattet. Franziskus hat sich als Ort der letzten Ruhe aber die römische Marienkirche Santa Maria Maggiore ausgesucht.

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