Wiederbelebung von Bahnstrecken - Umwelt und Wirtschaft würden profitieren
Die Wiederbelebung stillgelegter Bahnstrecken lohnt sich in vielen ländlichen Regionen Deutschlands. Das hat ein Forscherteam im Auftrag des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) herausgefunden.
Laut der Studie könnten dadurch mehr als drei Millionen Menschen eine bessere Verbindung ins nächstgelegene regionale Zentrum bekommen.
Positive Wirkung auf Wirtschaft, Verkehr, Umwelt und Gesellschaft
Durch die Reaktivierung würden außerdem ländliche Orte zu attraktiven Wohn- und Arbeitsorten und damit angespannte Wohnungsmärkte in den Städten entlastet werden. Man habe den Vorteil des Wohnens auf dem Land, könne aber Arbeit und Freizeitangebote gut erreichen. Zudem würden die Regionen von höheren Steuereinnahmen und mehr Tourismus profitieren.
Schwierigkeiten bei Genehmigung
Trotz der positiven Effekte seien aber die Hürden etwa bei der Genehmigung immer noch zu hoch, so die Forscher. Zu häufig werde nur mit dem direkten finanziellen Nutzen argumentiert, während die Effekte auf Bevölkerungsentwicklung, Umwelt und Gesellschaft unberücksichtigt blieben.
Weitere Reaktivierungen geplant
Der Studie zufolge wurden seit 1994 mehr als 5100 Kilometer Bahnstrecken in Deutschland stillgelegt und nur etwas mehr als 1000 Kilometer reaktiviert. In den vergangenen Jahren hätte es aber ein Umdenken gegeben. So versprechen SPD, Grüne und FDP in ihrem Koalitionsvertrag, das Streckennetz zu erweitern, Strecken zu reaktivieren und Stilllegungen zu vermeiden.