Trotz kurzen Preisrückgängen - Keine sinkenden Energiepreise
Die Kommunalwirtschaft erwartet vorerst keine sinkenden Energiepreise für Verbraucher.
Zwar habe es im kurzfristigen Stromgroßhandel zuletzt Preisrückgänge gegeben, erklärte der Verband kommunaler Unternehmen (VKU). Allerdings betonte Hauptgeschäftsführer Ingbert Liebing: "Die Kurzfristmärkte spielen für die Beschaffung der Stadtwerke aber nur eine vergleichsweise untergeordnete Rolle, denn sie kaufen Energie stetig auf Termin für die Zukunft ein."
Schutz vor Preissprüngen
Ihren erwarteten Energiebedarf kauften Energieversorger in vielen kleinen Teilmengen zu verschiedenen Zeitpunkten ein, in der Regel bis zu drei Jahre im Voraus. Das schütze Energiekunden vor großen Preissprüngen, weil so Preisspitzen abgefedert und Preissteigerungen gestreckt würden. "Wenn Stadtwerke stattdessen immer aktuell einkaufen würden, hätten Verbraucherinnen und Verbraucher im vergangenen Jahr ein Vielfaches der auf den Strom- und Gasrechnungen ausgewiesenen Preise bezahlen müssen", sagte Liebing. Das wäre auch jetzt so: "Derzeit profitieren Kundinnen und Kunden unverändert von den bedeutend günstigeren Preisen der zurückliegenden drei Jahre vor der Energiekrise."
Niedrige Energiepreise brauchen ein großes Energieangebot
Für Endkunden bedeutet das demnach, dass ihre Preise erst dann sinken, wenn sich günstige Preise auch wieder auf dem Terminmarkt durchsetzten. Deutschland könne den Verlust russischen Gases zwar ausgleichen, müsse aber die Infrastruktur mit hohen Kosten umbauen. "Grundlage für niedrige Energiepreise ist ein großes Energieangebot", erklärte Liebing. Deshalb müssten etwa die erneuerbaren Energien schnell ausgebaut werden.