Hessen wehrt sich gegen Strompreiszonen in Deutschland
Auch Hessen wehrt sich - 6 Länderchefs gegen Strompreis-Nachteile
Hessen und fünf weitere Bundesländer wehren sich gegen unterschiedliche Strompreiszonen in Deutschland. Geht es nach dem Willen von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne), dann drohen Bundesländern mit weniger Windkraft höhere Strompreise.
Eine einheitliche Strompreiszone sei zentraler Ausdruck eines einheitlichen deutschen Wirtschaftsraums, schreiben die Ministerpräsidentinnen und -präsidenten von Hessen, Baden-Württemberg, Bayern, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland in einer gemeinsamen Erklärung.
Südwesten befürchtet Nachteile
"Eine Schwächung der wirtschaftlich starken Länder des Südens und des Westens kann nicht im Interesse der Bundesregierung und auch nicht der norddeutschen Länder sein", schreiben die Bundesländer. Die saarländische Ministerpräsidentin Anke Rehlinger (SPD) sagte: "Unser Treffen ist ein lautstarkes Signal, dass wir alle Anstrengungen unternehmen, auch wenn uns keine Nordsee für Windräder zur Verfügung steht."
Forderungen nach weiterem Ausbau
Die südwestlichen Bundesländer fordern in ihrem vierseitigen Papier neben dem Erhalt einer einheitlichen deutschen Strompreiszone auch einen forcierten Ausbau erneuerbarer Energien sowie einen deutschlandweiten raschen Hochlauf von Wasserstoff als künftigem klimafreundlicheren Energieträger.
Vieles soll schneller gehen
Ferner pochen sie auf einen beschleunigten Ausbau der Stromübertragungsnetze durch die Bundesnetzagentur, den raschen Zubau von Gaskraftwerken, die künftig auch mit Wasserstoff betrieben werden können, bessere Rahmenbedingungen für Speicher, die Einführung eines günstigeren Strompreises für die Industrie sowie angemessenen Einfluss der Bundesländer in Regulierungsfragen.
Habeck verteidigt Pläne
Aus Sicht von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) sind unterschiedliche Strompreiszonen in Deutschland eine Antwort auf den Rückstand beim Ausbau der Windenergie im Süden Deutschlands. Wer den Ausbau der Energie aus Wind und Sonne vorantreibe solle auch Standortvorteile haben, so Habeck.