Umweltverband warnt - Drohen Kostenfallen im Heizungsgesetz?
Nach dem Kompromiss der Regierungskoalition zum Austausch alter Heizungen warnt der Umweltverband "Germanwatch" die Haus- und Wohnungseigentümer vor Fehlinvestitionen und drohenden Kostenfallen.
Nach den neuen Plänen von SPD, Grünen und FDP solle beim Heizen auf Jahre hinaus ein "Weiter so" erst mit Gas und später mit Wasserstoff möglich sein, sagte der Politische Geschäftsführer Christoph Bals am Mittwoch. Diese Entscheidung drohe aber für die Menschen zur Kostenfalle zu werden - durch die stark steigende CO2-Steuer für fossile Brennstoffe und teuren grünen Wasserstoff.
Förderung muss Anreize schaffen
Um Fehlinvestitionen von Hausbesitzern zu vermeiden, muss nach Ansicht von Bals nun geklärt werden, was mit demnächst neu eingebauten Gasheizungen passiert, wenn der jeweilige Gasnetzbetreiber gar keine Umstellung auf grünen Wasserstoff plant. Bals forderte überdies, der Staat müsse nun mit seiner Förderung richtige Anreize setzen - zum Ausbau erneuerbarer Wärmenetze und auch für Menschen mit wenig Geld, damit die sich eine Wärmepumpe einbauen können.
Emissionsziele in Gefahr
Insgesamt befeuern die nachgebesserten Pläne nun aber das Risiko einer eskalierenden Klimakrise, sagte Bals. Die Ampel-Koalition verschiebe das Handeln im Gebäudebestand um Jahre und lasse den Einbau von Gasheizungen zunächst noch zu. "Wie im Verkehrssektor drohen nun auch im Gebäudebereich weitere Jahre des Stillstandes, und das Erreichen der Emissionsminderungsziele für 2030 rückt in weite Ferne."