Tarifstreit mit EVG: Bahn-Verhandlungen gehen weiter
Tarifstreit mit EVG - Bahn-Verhandlungen gehen weiter
Nach dem Verhandlungsmarathon vergangene Woche wollte sich die Gewerkschaft EVG zunächst intern beraten. Am Mittwoch geht die Suche nach einer Tariflösung für gut 180 000 Beschäftigte bei der Deutschen Bahn weiter.
Nach dem Verhandlungsmarathon in der Vorwoche scheint ein Abschluss näher denn je. Am Dienstag verkündete die Gewerkschaft bereits eine Einigung mit der Transdev-Gruppe, dem wohl wichtigsten Bahnunternehmen in Deutschland nach der bundeseigenen DB. Hierzu gehören Unternehmen wie der Bayerischen Regiobahn, der Nordwestbahn oder Transdev Hannover. Insgesamt konnte die EVG eigenen Angaben zufolge eine Entgelterhöhung von 420 Euro im Monat erreichen.
Verhandlungsmarathon letzte Woche
In der vergangenen Woche hatten die Vertreter der DB und der EVG fünf Tage in Folge in Berlin verhandelt. Am späten Freitagabend wurden die Gespräche dann vertagt. Die Gewerkschaft wollte zunächst ihre Entscheidungsgremien, sprich die Tarifkommission und den Bundesvorstand, über den genauen Verhandlungsstand informieren, bevor die nächste, womöglich abschließende Phase eingeleitet wird.
Weitere private Unternehmen an Vertragsabschluss interessiert
"Am Dienstagvormittag machten dann mit der Eurobahn, der Erixx, der Vlexx, der Osterhannoversche Eisenbahnen AG und der Länderbahn fünf weitere Eisenbahnverkehrsunternehmen deutlich, auf diesem Niveau mit der EVG ebenfalls einen Tarifvertrag abschließen zu wollen", teilte die Gewerkschaft mit.
EVG: Bahn solle sich ein Beispiel nehmen
Die Deutsche Bahn solle sich an diesen Abschlüssen ein Beispiel nehmen, sagte EVG-Tarifvorständin Cosima Ingenschay. "Hier macht die Branche deutlich, was nötig ist, um die Leistungen der Beschäftigten auch finanziell zu honorieren." Die Lohnerhöhung bei Transdev wird nach EVG-Angaben in zwei Schritten erfolgen: 290 Euro ab 1. November 2023 und weitere 130 Euro ab 1. August 2024 (für Nachwuchskräfte 150 und 70 Euro).
Der Abschluss kam durchaus überraschend. Viele in der Branche waren zuletzt davon ausgegangen, dass die privaten Bahnen auf den Abschluss beim Marktführer, also der DB warten werden, um sich daran orientieren zu können. Nun könnte es genau andersrum kommen.