"Mogelpackungen" im Supermarkt - Mehrheit für Kennzeichnung auf Artikeln
Eine große Mehrheit der Verbraucher in Deutschland hat sich in einer Umfrage für Hinweise auf sogenannte Mogelpackungen in Supermarkt-Regalen ausgesprochen. Mit "Mogelpackung" ist die Praxis gemeint, dass Produkte mit weniger Inhalt zum gleichen oder sogar höheren Preis angeboten werden.
In einer repräsentativen Yougov-Umfrage befürworteten es 77 Prozent der Befragten, wenn Supermärkte entsprechende Hinweise am Regal anbringen, um "Mogelpackungen" für Kunden zu kennzeichnen. 13 Prozent würden dies ablehnen, 10 Prozent machten keine Angabe, wie Yougov am Freitag weiter mitteilte. Unter den Befragten ab 55 Jahren sei die Zustimmung zu Hinweisen am höchsten (87 Prozent). Yougov befragte nach eigenen Angaben am 21. September in Deutschland 2.360 Personen ab 18 Jahren.
Auch Stiftung Warentest warnt
Die Stiftung Warentest hatte zuletzt vor versteckten Preiserhöhungen gewarnt - vor "Shrinkflation", also vor geschrumpftem Inhalt in kaum merkbar veränderter Verpackung bei oft demselben Preis. Der Begriff kombiniert das englische Wort "to shrink" ("schrumpfen") mit "Inflation".
Französischer Supermarkt reagiert schon
Die französische Supermarktkette Carrefour hatte jüngst angekündigt, mit Aufklebern auf einer Reihe von Lebensmitteln vor versteckten Preiserhöhungen zu warnen. "Shrinkflation, das Gewicht dieses Produktes hat sich verringert, und der Preis unseres Lieferanten ist gestiegen", heißt es auf den Aufklebern, die Carrefour auf Packungen mit Kaffee, Chips, Mayonnaise und Eistee anbringen wollte. Carrefour hat damit einem Gesetzesentwurf vorgegriffen, mit dem die französische Regierung die Industrie verpflichten möchte, klar erkennbar auf Produkten kenntlich zu machen, wenn sich bei gleicher Packung der Inhalt verringert.