Hohe Teuerung bringt viele an Grenzen - Ergebnis neuer YouGov-Umfrage
Ergebnis neuer YouGov-Umfrage - Hohe Teuerung bringt viele an Grenzen
Seit Monaten belasten rasant gestiegene Preise Deutschlands Verbraucherinnen und Verbraucher. Bei vielen reicht das Geld nicht für alltägliche Ausgaben. Doch es gibt Hoffnung.
Etwa jeder sechste Deutsche kann nach eigenen Angaben wegen der hohen Teuerung kaum seine Lebenshaltungskosten bezahlen. 17,2 Prozent von 2059 Befragten wählten in einer YouGov-Umfrage diese Antwortmöglichkeit auf die Frage, wie sie die Preissteigerungen wahrnehmen.
Anteil um 6,2 Prozent gestiegen
In der Vergleichsumfrage aus dem Januar 2022 lag der Anteil derjenigen, die wegen der teils deutlich gestiegenen Preise für Lebensmittel und Energie an finanzielle Grenzen stoßen, demnach bei 11 Prozent.
Jeder Sechste verfügt nicht über Rücklagen
Insgesamt mehr als ein Drittel der für die aktuelle Erhebung Befragten greifen für alltägliche Ausgaben "stark" (10 Prozent) oder "etwas" (28,1 Prozent) auf Ersparnisse zurück. Jeder Sechste (17,7 Prozent) gab an, nicht über Rücklagen zu verfügen. Vier von zehn Befragten (39 Prozent) haben nach eigenen Angaben genug regelmäßige Einkünfte, um die erhöhten Preise stemmen zu können.
Teuerungsrate zuletzt deutlich gesunken
Angesichts der jüngsten Inflationsdaten dürfen Verbraucherinnen und Verbraucher auf Entspannung hoffen: Im September sank die jährliche Teuerungsrate in Deutschland mit 4,5 Prozent vorläufigen Berechnungen zufolge auf den niedrigsten Stand seit Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine im Februar 2022. Volkswirte erwarten eine weitere Abschwächung der Inflation in den kommenden Monaten.
Preisstabilität bei zwei Prozent Inflation angestrebt
Die Europäische Zentralbank (EZB) strebt für den Euroraum mittelfristig Preisstabilität bei zwei Prozent Inflation an. Mit einer Serie von zehn Zinserhöhungen seit Juli 2022 stemmen sich die Euro-Währungshüter gegen die seit geraumer Zeit deutlich erhöhte Teuerung. Höhere Zinsen verteuern Kredite, was die Nachfrage bremsen und hohen Teuerungsraten entgegenwirken kann.
Leitzins bei 4,5 Prozent
Der Leitzins, zu dem sich Banken frisches Geld bei der Notenbank besorgen können, liegt inzwischen bei 4,5 Prozent. Der Einlagenzins, den Banken für geparkte Gelder erhalten, hat mit 4,0 Prozent das höchste Niveau seit Bestehen der Währungsunion 1999 erreicht. Banken buhlen mit höheren Zinsen für Fest- und Tagesgeld wieder um Sparer.
Ein Drittel spart unverändert weiter
In der YouGov-Umfrage, deren Ergebnisse den Angaben zufolge gewichtet wurden und somit repräsentativ für die deutsche Bevölkerung ab 18 Jahren seien, gab ein knappes Drittel (31 Prozent) der Befragten an, trotz der stark gestiegenen Preise unverändert weiter gespart zu haben. 18,8 Prozent legen nach eigenen Angaben sogar mehr Geld auf die hohe Kante. 20,8 Prozent sagten, dass sie weniger Rücklagen bilden; ganz eingestellt haben das Sparen 8,7 Prozent der Teilnehmer.
Viele Spargelder werden auf dem Girokonto geparkt
Diejenigen, die Geld zurücklegen, lassen es der Umfrage zufolge überwiegend auf dem Girokonto liegen (47,6 Prozent) - obwohl die Mehrheit der Befragten (60,5 Prozent) nach eigenen Angaben weiß, dass diese Rücklagen wegen der Inflation an Wert verlieren.