Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof stellt Insolvenzantrag
Angeschlagene Warenhauskette - Galeria stellt Insolvenzantrag
Jetzt ist es offiziell: Die angeschlagene Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof geht wieder in die Insolvenz. Der Konzern hat das dritte Insolvenzverfahren innerhalb weniger Jahre beantragt.
Die Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof hat beim Amtsgericht Essen einen Insolvenzantrag gestellt. Das teilte das Unternehmen am Dienstag mit.
Galeria sucht neue Investoren
Galeria sucht demnach einen neuen Eigentümer. Gespräche mit potenziellen Investoren seien bereits angelaufen, Ziel sei die Fortführung von Galeria. Konzernchef Olivier van den Bossche sagte: "Galerias operativer Erfolg wird durch die Rahmenbedingungen der alten Eigentümerstruktur belastet. Wir sehen in dem heutigen Tag ausdrücklich einen Befreiungsschlag."
Auch der Mutterkonzern ist insolvent
Weiter heißt es in der Mitteilung: "Die Insolvenzen der Signa-Gruppe schädigen Galeria massiv, behindern das laufende Geschäft und schränken durch hohe Mieten und teure Dienstleistungen die künftige Entwicklungsmöglichkeit stark ein." Für das Unternehmen ist es schon die dritte Insolvenz innerhalb von weniger als vier Jahren. Vorausgegangen war die Schieflage des Mutterkonzerns Signa. In den vergangenen Wochen hatten mehrere Unternehmen aus der Handels- und Immobiliengruppe des österreichischen Unternehmers René Benko Insolvenz angemeldet.
Hohe Mietbelastungen
Auch beim Betriebsrat von Galeria in Gießen spricht man von einem Befreiungsschlag. Der Standort hofft, dass die Belegschaft hier ohne den in Schieflage geratenen Mutterkonzern Signa und trotz hoher Mietbelastungen weitermachen kann. Dennoch: Gießen zum Beispiel schreibe keine roten Zahlen. Die Stimmung in der Belegschaft sei demnach trotz Ängsten auch ruhig, denn auf diesen Moment sei man vorbereitet gewesen, sagt uns eine Sprecherin.
Letztes großes Warenhaus
Deutschlands letzter großer Warenhauskonzern hatte erst Ende 2022 Rettung in einem Schutzschirmverfahren suchen müssen. Im März 2023 stimmte die Gläubigerversammlung dem Insolvenzplan zu. Signa hatte für die Sanierung 200 Millionen Euro zugesagt, die in mehreren Tranchen bis 2025 fließen sollen, die ersten 50 Millionen dem Vernehmen nach im Februar.
Bangen um tausende Jobs
Nach der vergangenen Insolvenz hatte der Warenhauskonzern etwa 40 Filialen schließen müssen. Die letzten 18 davon machen im Laufe dieses Monats dicht. Galeria betreibt aktuell 92 Warenhäuser und beschäftigt nach eigenen Angaben mehr als 15.000 Menschen.