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EZB-Aufsicht: Viele Risiken für Banken bei Umbau zu grüner Wirtschaft

EZB sieht hohe Risiken - Banken vergeben zu wenige "grüne" Kredite

© düa

Das Hochhaus der Europäischen Zentralbank in Frankfurt. Die EZB-Bankenaufsicht sieht Risiken für Banken, weil die nicht genügend "grüne" Kredite vergeben.

Der Umbau der Wirtschaft weg von fossilen Brennstoffen hin zu erneuerbaren Energien stellt auch Kreditgeber vor Herausforderungen. Bei vielen Banken sehen die Aufseher noch Nachholbedarf.

Die Umstellung auf eine klimafreundlichere Wirtschaft ist in den Kreditbüchern großer Banken im Euroraum nach Einschätzung der EZB-Bankenaufsicht vielfach noch nicht angekommen. Eine Analyse von 95 bedeutenden Geldhäusern habe gezeigt, dass die Kreditbestände "derzeit in erheblichem Maße nicht mit den Zielen des Pariser Abkommens übereinstimmen", schrieb der Vize-Chef der Bankenaufsicht der Europäischen Zentralbank (EZB), Frank Elderson, in einem veröffentlichten Beitrag.

Banken drohen Rechtsstreitigkeiten

Dies führe bei etwa 90 Prozent dieser Banken zu "erhöhten Übergangsrisiken". Zudem könnten etwa 70 Prozent dieser Banken einem erhöhten Risiko von Rechtsstreitigkeiten ausgesetzt sein, "da sie sich zwar öffentlich zum Pariser Abkommen bekennen, ihr Kreditportfolio aber immer noch nicht messbar darauf abgestimmt ist", fasste Elderson die Ergebnisse der Analyse zusammen. Die untersuchten Geldhäuser stehen nach EZB-Angaben für drei Viertel der Kredite im Euro-Währungsraum.

Im Pariser Klimaabkommen von 2015 ist das Ziel festgehalten, die Erderwärmung im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter auf möglichst 1,5 Grad zu begrenzen und damit die schlimmsten Folgen des Klimawandels zu verhindern. Angesichts des fortschreitenden Klimawandels fordern Umweltschützer und Wissenschaftler immer wieder größere Anstrengungen, um zum Beispiel den Ausstoß des Treibhausgases Kohlendioxid (CO2) zu verringern.

EZB: Wirtschaft braucht bei grünem Umbau stabile Banken

Die Übergangsrisiken bei den Geldhäusern resultieren der Analyse zufolge größtenteils aus Engagements gegenüber Unternehmen im Energiesektor, die bei der schrittweisen Abschaffung kohlenstoffintensiver Produktionsprozesse hinterherhinken und die Produktion erneuerbarer Energien erst spät einführen.

"Die Wirtschaft braucht stabile Banken, insbesondere während des grünen Übergangs", schrieb Elderson. Für die Banken wiederum sei es von entscheidender Bedeutung, die Risiken zu erkennen und zu messen, die sich aus dem Übergang zu einer dekarbonisierten Wirtschaft ergäben. "Die Übergangsplanung muss zu einem Eckpfeiler des Standard-Risikomanagements werden, denn es ist nur eine Frage der Zeit, bis Übergangspläne obligatorisch werden", mahnte Elderson.

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