Zins-Entscheidung der EZB - Leitzins bleibt bei 4,5 Prozent
Die Euro-Währungshüter geben trotz zunehmender Konjunktursorgen Forderungen nach einer Zinssenkung vorerst nicht nach.
Der Leitzins, zu dem sich Banken im Euroraum frisches Geld bei der Europäischen Zentralbank (EZB) besorgen können, bleibt zunächst bei 4,5 Prozent. Das entschied der EZB-Rat bei seiner ersten Sitzung im neuen Jahr.
Zinssenkung im Sommer wahrscheinlich
Es sei Konsens im EZB-Rat, "dass es verfrüht ist, über Zinssenkungen zu diskutieren", sagte EZB-Präsidentin Christine Lagarde in Frankfurt nach den Beratungen des obersten Entscheidungsgremiums der Zentralbank. Beim Weltwirtschaftsforum in Davos hatte Lagarde gesagt, eine Zinssenkung in diesem Sommer sei durchaus wahrscheinlich.
Kampf gegen die Inflation
Im Juli 2022 hatte die EZB die Jahre der Null- und Negativzinsen beendet, um die hohe Inflation in den Griff zu bekommen. Zehn Mal in Folge schraubte die Notenbank die Zinsen nach oben. Höhere Zinsen verteuern Kredite, was die Nachfrage bremsen und hohen Teuerungsraten entgegenwirken kann. Teurere Kredite sind aber zugleich eine Last für die Wirtschaft, weil sich kreditfinanzierte Investitionen verteuern.
Hohe Inflation noch nicht besiegt
Im Dezember beschleunigte sich der Preisauftrieb im Euroraum wieder: Die Verbraucherpreise lagen nach vorläufigen Daten um 2,9 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats nach 2,4 Prozent im November. Die Kernteuerung ohne schwankungsanfällige Preise für Energie und Nahrungsmittel sank im Dezember von 3,6 Prozent auf 3,4 Prozent.