Inflation frisst Plus beim Einkommen: Deutsche ärmer geworden
"Deutsche sind ärmer geworden" - Inflation frisst Plus beim Einkommen
Unterm Strich ein Minus: Zwar sind die Gehälter in Deutschland zuletzt gestiegen, nicht genug jedoch um die Inflation auszugleichen. Das belegen Zahlen des Statistischen Bundesamtes, die das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) abgefragt hat.
Demnach stieg das mittlere Einkommen der Deutschen von 2022 auf 2023 um 5,1 Prozent. Gleichzeitig lag die Teuerungsrate bei knapp sechs Prozent. Sahra Wagenknecht, Vorsitzende der neuen Partei BSW, folgert daraus: "Die Deutschen sind deutlich ärmer geworden."
Ukraine-Krise beschleunigt Inflation
Die Inflation beschleunigte sich nach dem russischen Angriff auf die Ukraine Anfang 2022. Grund dafür waren stark gestiegene Energiepreise, was auch Produktion und importierte Waren verteuerte. Die Europäische Union beschränkte Ölimporte aus Russland und verhängte weitere Sanktionen. Russland stoppte daraufhin den Gasexport nach Deutschland über die Nord-Stream-Pipelines. Diese wurden später bei einem Anschlag beschädigt.
Finanzielle Einbußen für Haushalte
Gewerkschaften versuchten durch hohe Tarifabschlüsse den Preisanstieg auszugleichen, auch die Renten wurden deutlich erhöht. Dennoch bleibt den Haushalten unterm Strich im Durchschnitt weniger Geld. Vergleicht man die Zahlen von vor der Ukraine-Krise, zeigt sich das besonders deutlich: Von 2021 bis 2023 stieg die Teuerung insgesamt um 13,2 Prozent.
Ampel-Kritik von Wagenknecht
Wagenknecht macht die aktuelle Bundesregierung für die Entwicklung verantwortlich. Sie kritisiert: "Sieben Prozent weniger Kaufkraft seit 2021 für die Mittelschicht sind ein historischer Wohlstandsverlust, für den die Ampel hauptverantwortlich ist." Zudem wirft sie der Regierung vor, Inflationstreiber und Einkommensbremse zu sein. Insbesondere kritisiert sie die Wirtschaftssanktionen gegen Russland. Bei Renten und Mindestlohn sei die Inflation nicht ausreichend ausgeglichen worden.
Erhöhung von Mindestlohn und Renten
Der Mindestlohn wurde zu Beginn des Jahres um 41 Cent auf 12,41 Euro erhöht. Zum nächsten Jahreswechsel sollen erneut 41 Cent hinzukommen. Die Renten stiegen im Juli um 4,57 Prozent, im Vorjahr um 4,39 Prozent im Westen Deutschlands und 5,86 Prozent im Osten.