Industrie besonders betroffen - Zahl der Unternehmensinsolvenzen steigt
In Deutschland nimmt die Zahl der Unternehmensinsolvenzen wieder deutlich zu. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes stieg die Anzahl der angemeldeten Regelinsolvenzen im Juli um 13,5 Prozent. Verglichen mit dem Vorjahr sind dies mehr Anmeldungen bei den Gerichten. Im Juni war der Anstieg mit 6,3 Prozent noch einstellig.
Somit setzt sich der Trend steigender Insolvenzzahlen fort.
Anstieg von 30 Prozent
Es bleibt abzuwarten, ob alle angemeldeten Insolvenzen in Verfahren münden, die in der offiziellen Statistik erscheinen. Im Mai wurden endgültig 1934 Unternehmensinsolvenzen verzeichnet. Das sind 30,9 Prozent mehr als im gleichen Monat des Vorjahres. Es besteht Unsicherheit, ob die Juli-Anmeldungen in das finale Verfahren übergehen werden.
Insolvenzen werden finanziell kleiner
Die betroffenen Gläubiger haben Forderungen in Höhe von 3,4 Milliarden Euro. Im Vorjahr betrugen die Forderungen 4,0 Milliarden Euro. Dies deutet darauf hin, dass die Insolvenzverfahren im Durchschnitt kleiner geworden sind. Besonders häufig sind Unternehmen aus dem Bereich Verkehr und Lagerei betroffen. Auch Zeitarbeitsfirmen und Baubetriebe melden vermehrt Zahlungsunfähigkeit.
Industrie besonders betroffen
Das Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) hebt hervor, dass die aktuellen Juli-Insolvenzen vermehrt Industriebetriebe betreffen. Der Anstieg betrifft zwar alle Branchen, ist aber in der Industrie ausgeprägt. Während im Juni 100 Industriebetriebe Insolvenz anmeldeten, waren es im Juli bereits 145. Die Entwicklung zeigt, dass der Industriesektor stark betroffen ist.