Sieben Orte in Hessen ohne vorgeschriebene Postfiliale
7 Postfilialen fehlen in Hessen - Vor allem ländliche Regionen betroffen
Wo ist die nächste Postfiliale? Einer staatlichen Regel zufolge darf sie nicht allzu weit weg sein. Aber in der Praxis sieht das anders aus.
Vor allem in ländlichen Gebieten fehlt es an Möglichkeiten, Briefe oder Pakete aufzugeben.
Sieben Orte in Hessen ohne vorgeschriebene Postfiliale
Die Deutsche Post hat noch immer weniger Filialen auf dem Land als sie haben müsste. Im Juli habe es in Hessen sieben sogenannte unbesetzte Pflichtstandorte gegeben, wie die Bundesnetzagentur auf dpa-Anfrage mitteilte. Betroffen sind Marburg, Rosenthal, Aßlar-Werdorf, Lahnau-Waldgirmes, Weiterstadt-Braunshardt, Trebur-Astheim sowie Liederbach am Taunus. An vier dieser Orte gab es aber zumindest Automaten, was es dort also durchaus ermöglicht, Briefe und Pakete zu verschicken. In Weiterstadt-Braunshardt soll ebenfalls in den nächsten vier Monaten eine automatisierte Station installiert sein, in Liederbach am Taunus in den nächsten Wochen eine sogenannte Universaldienstfiliale eröffnet werden.
Deutschlandweit fehlen über 140 Filialen
Bundesweit fehlen 141 Filialen und damit 16 mehr als im Februar. Einer gesetzlichen Regel zufolge muss die Post in Gemeinden, die mehr als 2.000 Einwohner haben, mindestens eine Filiale haben. In Gemeinden mit mehr als 4.000 Einwohnern darf die Entfernung zur Filiale in zusammenhängenden Wohngebieten nicht mehr als zwei Kilometer betragen. Mit knapp 13.000 Postfilialen - meistens Kioske und andere Einzelhändler mit Post-Schalter - ist der Konzern bundesweit zwar stark vertreten. Aber auf dem Land und am Stadtrand hält die Post besagte Entfernungsregeln nicht immer ein.
Strukturwandel auf dem Land ist Problem
Grund für die Schwierigkeiten des Logistikers ist der Strukturwandel auf dem Land: Wenn in einem Dorf der letzte Supermarkt oder Krämerladen dichtmacht und kein anderer Einzelhändler mehr als Partner bereitsteht, bleibt der Filialstandort unbesetzt. Manchmal dauert es dann auch einfach etwas, bis sich doch noch ein Partner findet. "Wir werden auch weiterhin mit Hochdruck und im engen Dialog mit den Bürgermeistern in den betreffenden Kommunen daran arbeiten, an allen "Pflichtstandorten" präsent zu sein", so der Sprecher des Post-Konzerns DHL.
Automaten werden wichtiger
Das Problem dürfte im nächsten Jahr entschärft werden. Denn zum Jahreswechsel greifen neue Regeln des Postgesetzes. Dann werden unter bestimmten Umständen auch sogenannte Poststationen bei der Erfüllung der Pflichtvorgabe angerechnet, bislang ist das nicht der Fall. An Poststationen können Briefmarken gekauft, Pakete frankiert sowie Briefe und Pakete abgeben werden, außerdem gibt es eine Videoberatung. Ein Vorteil: Die Automaten sind rund um die Uhr verfügbar, bei Postfilialen müssen sich die Kunden hingegen an die Öffnungszeiten halten.