Esprit-Insolvenz - Deichmann will Schuh-Markenrechte
Der Schuhhändler Deichmann prüft derzeit den Kauf der Schuhmarkenrechte der insolventen Modemarke Esprit. Ein Unternehmenssprecher bestätigte gegenüber der Deutschen Presse-Agentur das Interesse.
Deichmann ist allerdings nur an den Markenrechten interessiert, nicht an Firmenanteilen.
Langjährige Partnerschaft zwischen Deichmann und Esprit
Seit 2019 arbeiten Deichmann und Esprit eng zusammen. Beide Unternehmen entwickeln regelmäßig gemeinsame Schuhkollektionen. Laut einem Sprecher wurde Deichmann kürzlich auf die Möglichkeit aufmerksam, das Lizenzpaket von Esprit zu erwerben.
Insolvenz von Esprit und Filialschließungen
Im Mai beantragte Esprit Europe GmbH mit sechs weiteren Gruppengesellschaften Insolvenz in Eigenverwaltung. Infolge dieser finanziellen Schwierigkeiten werden bis Jahresende alle 56 Esprit-Filialen in Deutschland geschlossen. Dadurch verlieren etwa 1.300 Mitarbeiter ihren Job.
Verkauf der Markenrechte von Esprit in Europa
Die Markenrechte des insolventen europäischen Geschäfts von Esprit sollen verkauft werden. Die Gläubigerausschüsse der deutschen Esprit-Gesellschaften stimmten zu, eine Grundlage mit dem britischen Finanzinvestor Alteri und dessen Modeunternehmen CBR Fashion zu vereinbaren. Auch die Konzernholding in Hongkong hat ihre Zustimmung gegeben.
Deichmanns wirtschaftlicher Erfolg
Das Familienunternehmen Deichmann verzeichnete 2023 erstmals einen Bruttoumsatz von 8,7 Milliarden Euro. In Deutschland stieg der Umsatz um neun Prozent auf knapp 2,8 Milliarden Euro. Weltweit betreibt Deichmann etwa 4.700 Filialen, davon 1.400 in Deutschland. Ein potenzieller Kauf der Markenrechte von Esprit könnte Deichmanns Angebot weiter stärken. Die laufenden Gespräche sollen klären, ob es zu einem Abschluss kommt. Esprit selbst hat zu diesem Vorgang keinen Kommentar abgegeben. Laut Business Insider befindet sich Deichmann jedoch in einer guten Ausgangsposition. Die Entwicklungen der Gespräche bleiben abzuwarten.