Nach Streit mit Gläubigern - Tupperware stellt US-Insolvenzantrag
Der Frischhaltedosen-Spezialist Tupperware hat einen Insolvenzantrag in den USA gestellt. Nach jahrelangen Problemen war der unmittelbare Auslöser ein Streit zwischen dem US-Unternehmen und großen Gläubigern. Sie verweisen auf ausgebliebene Schuldenzahlungen und erheben Anspruch auf große Teile von Tupperware.
Das Management sucht Schutz davor in einem Verfahren nach Kapitel elf des US-Insolvenzrechts. Ob die Rechnung aufgeht, ist noch offen.
Geschäft soll weitergehen
Tupperware will das Geschäft während des Insolvenzverfahrens weiterführen und setzt zugleich die Suche nach einem Käufer fort. Von den internationalen Tochterfirmen stellt laut US-Gerichtsunterlagen nur die Schweizer Tupperware Products AG ebenfalls einen Insolvenzantrag. Aus der Schweiz kommt einer der zehn Gläubiger. Die restlichen stammen aus den USA.
Unkar ob Konsequenzen in Deutschland
Inwiefern die Insolvenz auch für deutsche Verbraucher spürbar wird, ist unklar. Eine Anfrage beim deutschen Tupperware-Ableger blieb zunächst unbeantwortet.
Kampf mit Gläubigern
Dem Management zufolge kam die Gläubiger-Gruppe günstig zu den Kreditpapieren. Sie habe drei bis sechs Cent pro Dollar Schulden bezahlt. Der drastische Abschlag ist eine Folge der Zweifel an der Zukunft, die Tupperware schon in den vergangenen Jahren umgaben. Für 15 bis 30 Millionen Dollar hätten sich die Gläubiger also bereits einen Großteil der Schulden von insgesamt knapp 812 Millionen Dollar gesichert, rechnete Tupperware vor.
Verkauf in 30 Tagen angestrebt
Das Unternehmen geht davon aus, dass die Gläubiger gegen das beantragte Insolvenzverfahren vorgehen werden, um stattdessen die Kontrolle über Tupperware zu bekommen. Das Management will versuchen, einen Verkauf der Firma in 30 Tagen über die Bühne zu bringen und hat dafür 7,4 Millionen Dollar in der Kasse.