Autogipfel: Branche und Politik suchen nach Lösungen für Krise
Schlüsselindustrie in der Krise - Autogipfel soll nach Lösungen suchen
Bei VW drohen Werksschließungen, tausende Jobs könnten gestrichen werden - aber nicht nur hier herrscht Krisenstimmung, sondern in der gesamten Autoindustrie. Ein Krisengipfel der Autobauer mit dem Wirtschaftsministerium soll heute nach Lösungen suchen.
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) und die Autoindustrie beraten am Montagnachmittag bei einem "Autogipfel" über die Krise der Branche. An der Videokonferenz nehmen unter anderem Vertreter des Branchenverbands VDA, der Gewerkschaft IG Metall sowie von Herstellern wie Volkswagen, BMW und Mercedes teil.
Was sind die Probleme?
Die deutschen Hersteller kämpfen mit schwachen Absatzzahlen und hohen Kosten für den Umstieg auf den E-Antrieb. Vor kurzem musste Mercedes wegen eines stotternden Laufs in China seine Gewinnprognose für dieses Jahr kappen. Zuvor hatte bereits BWM seine Absatz- und Gewinnerwartungen für das laufende Jahr gesenkt.
Radikale Sparpläne bei Volkswagen
Volkswagen hat die seit Jahrzehnten geltende Beschäftigungssicherung mit den Gewerkschaften in Deutschland aufgekündigt und Werksschließungen und betriebsbedingte Entlassungen nicht mehr ausgeschlossen. Dagegen gibt es erbitterten Widerstand von Betriebsrat und IG Metall.
Auch bei den Automobilzulieferern ist die Krise angekommen. Zugleich drängen neue Wettbewerber wie Tesla und Hersteller aus China in den Markt.
"Abwrackprämie 2.0" soll Neukäufe ankurbeln
SPD-Wirtschaftspolitiker schlagen eine neue "Abwrackprämie 2.0" vor. Wer seinen Verbrenner "abwrackt" und ein neues E-Auto kauft, soll einen Bonus von 6.000 Euro bekommen. Für den Kauf eines gebrauchten E-Autos soll es dann 3.000 Euro geben. Außerdem könnte ein "Social Leasing-Programms" nach französischem Vorbild eingeführt werden - Personen mit kleinen und mittleren Einkommen könnten einen staatlichen Zuschlag zur Leasingprämie für ein mittelpreisiges E-Auto bekommen.
Greenpeace fordert Steuer auf schwere Verbrenner
Aus Sicht des Umweltverbands Greenpeace sollte die Bundesregierung eine Prämie für kleine, sparsame E-Autos bis maximal 30.000 Euro auflegen und diese mit einer Neuzulassungssteuer für schwere Verbrenner gegenfinanzieren. Der Vorsitzende der Europäischen Volkspartei, Manfred Weber, forderte, drohende Strafzahlungen von Autobauern bei geplanten strengeren Flottenvorgaben beim CO2-Ausstoß aussetzen