Rekordtief in Deutschland - Arbeitnehmer machen weniger Überstunden
Die Beschäftigten in Deutschland haben im dritten Quartal 2024 so wenige Überstunden geleistet wie noch nie zuvor. Das geht aus einer aktuellen Arbeitszeitrechnung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) in Nürnberg hervor.
Demnach verursachte jeder und jede Beschäftigte durchschnittlich 3,3 bezahlte sowie 3,9 unbezahlte Überstunden. Seit der Pandemie ist die Anzahl der Überstunden pro Arbeitnehmer laut IAB um mehr als ein Drittel gesunken.
Arbeitszeit und Erwerbstätige stabil
Im dritten Quartal wurden insgesamt 15,7 Milliarden Arbeitsstunden von den 46,1 Millionen Erwerbstätigen in Deutschland geleistet. Durchschnittlich entfielen somit 340,7 Arbeitsstunden auf jede arbeitsfähige Person. Diese Zahlen entsprechen in etwa denen des Vorjahres und deuten auf eine Stabilität in den allgemeinen Arbeitszeiten hin.
Anstieg bei Nebentätigkeiten und Teilzeitarbeit
Die Anzahl an Menschen mit einer Nebentätigkeit hat laut IAB zugenommen. Im Vergleich zum dritten Quartal 2023 gab es einen Anstieg um 1,2 Prozent, was nun 4,6 Millionen Beschäftigte mit einem Nebenjob bedeutet. Die Quote der Teilzeitarbeit stieg ebenfalls im Vergleich zum Vorjahr um 0,3 Prozentpunkte. Dieser Trend zeigt sich auch in der Zahl der Teilzeitbeschäftigten, die um 1,1 Prozent zunahm, während die Zahl der Vollzeitbeschäftigten um 0,4 Prozent abnahm.
Gesunkene Vollzeitjobs und gestiegene Kurzarbeit
Laut IAB ist der Arbeitsmarkt aktuell zweigeteilt. Es gibt fast 100.000 weniger Vollzeitjobs als im Vorjahr, jedoch etwa 200.000 mehr Teilzeitstellen. Während die Industrie in einer Krise steckt, verzeichnen Berufsfelder wie Erziehung und Pflege ein Wachstum. Auch die Kurzarbeit ist angestiegen. Im dritten Quartal 2024 waren 217.000 Personen in Kurzarbeit, ein Anstieg um 89.000 gegenüber 2023. Besonders betroffen sind das Verarbeitende Gewerbe, die Metall- und Elektroindustrie sowie der Maschinenbau.