Faire Geschenke - Nachhaltigkeit eher zweitrangig
Nur ein kleiner Teil der deutschen Verbraucher ist bereit, für Geschenke einen deutlichen Aufpreis für Nachhaltigkeit und Fairness zu zahlen. Laut einer Umfrage von YouGov im Auftrag der Kommunikationsagentur Maisberger stimmten nur 7 Prozent dem zu. Weitere 44 Prozent würden moderat mehr zahlen, wenn garantiert ist, dass die Geschenke aus fairen und nachhaltigen Lieferketten stammen.
Jüngere zahlen öfter Aufpreis
Geschlecht spielt dabei nur eine geringe Rolle, doch das Alter ist bedeutend. Menschen unter 35 Jahren sind dreimal so oft bereit, einen deutlichen Aufpreis zu zahlen, wie Personen über 45. Ebenso beeinflusst das Haushaltsnettoeinkommen die Zahlungsbereitschaft. Haushalte mit mehr als 4.000 Euro Einkommen monatlich zeigen eine höhere Bereitschaft zu zahlen.
Nachhaltigkeit beim Geschenkekauf weniger wichtig
Beim Kauf von Geschenken ist Nachhaltigkeit für die Mehrheit der Befragten weniger wichtig. Nur 19 Prozent geben an, dass dies ein wichtiges Kriterium ist. Häufiger genannt werden hingegen das Preis-Leistungs-Verhältnis mit 62 Prozent und die Nützlichkeit mit 51 Prozent. Auch Einzigartigkeit und Personalisierung haben eine höhere Priorität als Nachhaltigkeit. Die Befragten konnten mehrere Antworten auswählen, was die Prioritäten deutlicher macht.
Mehr Geduld für nachhaltige Lieferketten
Wenn es um die Zeit geht, zeigen die Befragten eine höhere Bereitschaft, für nachhaltige Geschenke Kompromisse einzugehen. 27 Prozent sind bereit, für transparente Lieferketten länger auf Bestellungen zu warten. Weitere 38 Prozent akzeptieren kurze Verzögerungen. Diese Neigung könnte auf einen sozialen Erwünschtheitseffekt zurückzuführen sein, bei dem sich Menschen so verhalten, wie sie glauben, dass es gesellschaftlich erwartet wird. Die Umfrageergebnisse stammen aus den Aussagen der Teilnehmer.
Weihnachtsgeschenke und Kaufverhalten
Interessanterweise kaufen nicht alle Umfrageteilnehmer Weihnachtsgeschenke. Von 2.140 Befragten bejahten nur 1.648, dass sie dies tun. Unter den Käufern gaben 19 Prozent an, bereits alle Geschenke besorgt zu haben, und das schon Ende November. Das Geschlecht und Alter der Befragten spielten keine entscheidende Rolle, obwohl oft gegenteilige Klischees existieren.