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Munich Re: Naturkatastrophen verursachen Milliardenschäden

Bilanz von Munich Re - Milliardenschäden durch Naturkatastrophen

© Christopher Pike/AP/dpa

Überschwemmungen in Dubai im vergangenen Frühjahr. Wegen steigender Temperaturen kommt es nach Einschätzung der Klimawissenschaftler der Munich Re auch in Weltregionen zu schweren Unwettern, in denen solche Extremereignisse bisher quasi unbekannt waren.

In den USA toben Feuer, die Tausende von Häusern zerstören. Eine Analyse zeigt, welch verheerende Schäden solche Katastrophen 2024 angerichtet haben. Eine wichtige Rolle spielt dabei der Klimawandel.

Wirbelstürme, Überschwemmungen und andere Naturkatastrophen haben nach Berechnungen der Munich Re 2024 weltweit deutlich überdurchschnittliche Schäden in Höhe von 320 Milliarden Dollar verursacht. Die Geowissenschaftler des Dax-Konzerns sehen einen immer klarer werdenden Zusammenhang mit dem Klimawandel, da warme Temperaturen die Entstehung von Unwettern begünstigen. "Die Welt ist so heiß wie nie zuvor", sagte Chefklimatologe Tobias Grimm. 

"Immer klarer, dass der Klimawandel eine große Rolle spielt" 

Die 320 Milliarden Dollar sind die globalen volkswirtschaftlichen Gesamtschäden, versichert waren davon 140 Milliarden Dollar. Die Zahlen liegen nach Berechnungen der Munich Re erheblich über den inflationsbereinigten Durchschnittswerten der vergangenen Jahrzehnte: Im Dreißig-Jahres-Schnitt liegen die jährlichen Gesamtschäden demnach bei 181 Milliarden Dollar, im Zehn-Jahres-Schnitt bei 236 Milliarden. 

2024 das drittteuerste Jahr seit 1980

Gemessen an den versicherten Schäden war 2024 laut Munich Re das drittteuerste Jahr seit 1980, bei den Gesamtschäden liegt 2024 auf dem fünften Platz. "Nicht jedes Unwetter ist zurückzuführen auf den Klimawandel", sagte Grimm. "Aber es wird immer klarer, dass der Klimawandel eine große Rolle spielt."

Auch alltägliche Unwetter werden häufiger

Versicherungen unterscheiden bei Naturkatastrophen zwischen "Spitzengefahren" (peak perils)- beispielsweise große Wirbelstürme oder Erdbeben - und alltäglichen Risiken wie Gewittern und Hochwasser (non peak perils). "2024 hatten wir beides: sowohl sehr schadenreiche Hurrikane als auch eine Reihe von Unwettern und Überschwemmungen", sagte Grimm. "Und das erklärt, warum wir 2024 erheblich über dem letztjährigen und auch über dem langjährigen Schadendurchschnitt liegen."

Größte Schäden in Nordamerika

Die Weltregion, die regelmäßig am schwersten von Naturkatastrophen getroffen wird, ist Nordamerika. 2024 war mit 190 Milliarden Dollar volkswirtschaftlicher Schäden keine Ausnahme. "Das lag sowohl an Hurrikanen als auch an einer extrem schadenreichen Unwettersaison, vor allem einer hohe Zahl von Tornados", sagte Grimm. Die zwei Hurrikane "Helene" und "Milton" allein zerstörten Werte von zusammen 94 Milliarden Euro.

Europa bleibt nicht verschont

Aber auch in Europa ist im langfristigen Trend eine Zunahme der Naturkatastrophenschäden zu beobachten, wie Grimm sagte. Die Gesamtschäden des vergangenen Jahres in Europa bezifferte die Munich Re auf 31 Milliarden Dollar, davon 14 Milliarden versichert, "Allein die Überschwemmungen in Valencia in Spanien haben über 4 Milliarden Dollar versicherte Schäden verursacht", sagte der Wissenschaftler. 

Zahl der Todesopfer vergleichsweise niedrig

Die Zahl der weltweiten Todesopfer war im vergangenen Jahr mit 11.000 jedoch unterdurchschnittlich, wie Grimm sagte. Das sei zum Teil zufallsbedingt - so gab es im vergangenen Jahr kein verheerendes Erdbeben wie 2023 in der Türkei und Syrien. Es zeige aber auch, "dass Prävention wirkt", meinte der Wissenschaftler. Das bezieht sich darauf, dass viele Länder - beispielsweise in Ost- und Südostasien - ihre Schutzmaßnahmen gegen Taifune und Erdbeben in den vergangenen Jahrzehnten stark ausgebaut haben.

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