US-Zölle auf europäische Autos können zu Milliardenverlust führen
Milliardenverluste und Jobabbau - Analyse: US-Zölle schaden Auto-Industrie
US-Zölle auf importierte Autos könnten die europäische Zulieferindustrie hart treffen. Eine aktuelle Analyse der Unternehmensberatung Kearney zeigt, dass die Zölle Milliardenverluste und den Abbau von bis zu 25.000 Arbeitsplätzen verursachen könnten.
Besonders betroffen wären Hersteller wie Volkswagen, BMW und Mercedes sowie deren Zulieferer, die stark vom Export in die USA abhängig sind.
Zwei Szenarien untersucht
Kearney untersuchte bei der Berechnung zwei Szenarien: Die vollständige Weitergabe der Zölle an Konsumenten oder eine Abwälzung der Mehrkosten auf die Zulieferer. Die Ergebnisse verdeutlichen: Ohne Gegenmaßnahmen drohen tiefgreifende finanzielle und strukturelle Einschnitte für die bereits ohnehin gebeutelte europäische Automobilindustrie.
Pläne von Trump
Die von Donald Trump nach seiner Amtseinführung am 20. Januar 2025 geplanten US-Zölle auf importierte Autos könnten zu erheblichen Verwerfungen in der europäischen Automobil- und Zulieferindustrie führen.
Bis zu 9,8 Milliarden US-Dollar Verlust
"Rund 640.000 Fahrzeuge werden jährlich aus Europa in die USA exportiert - Abhängig vom Szenario könnten die Zölle zu Umsatzverlusten zwischen 3,2 und 9,8 Milliarden US-Dollar auf Herstellerebene führen, was sich wiederum auf die europäischen Zulieferer auswirken würde", erklärt Nils Kuhlwein, Partner bei Kearney.
640.000 Fahrzeuge aus der EU in die USA importiert
Im Rahmen der Analyse konzentriert sich Kearney auf die vier größten europäischen Autohersteller: die Volkswagen Gruppe - einschließlich Porsche und Audi - BMW, Mercedes und Stellantis mit Marken wie Fiat, Opel, Alfa, Chrysler und Peugeot. Insgesamt werden von den vier großen Herstellern etwa 2,8 Millionen Fahrzeuge in den USA verkauft, davon rund 640.000 aus Europa importiert.
Bis zu 29 Prozent weniger Nachfrage
Die Modellrechnung von Kearney zeigt, dass bei Zöllen von zehn Prozent, 15 Prozent oder 20 Prozent, die vollständig auf die Konsumenten umgelegt werden, die Nachfrage nach importierten Fahrzeugen um 60.000 bis 185.000 Einheiten sinken könnte.
Bis zu 23.000 Arbeitsstellen gefährdet
Da etwa 40 Prozent der Kosten der Zulieferer fix und 60 Prozent variabel sind, haben wir einen Gewinnrückgang von 733 Millionen bis drei Milliarden Euro berechnet. Das entspricht einer Verschlechterung der Profitabilität um drei bis 13 Prozent und gefährdet zwischen 6.000 und 23.000 Arbeitsplätze in Europa", so Kuhlwein.