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Mehr Immobilien in Deutschland zwangsversteigert

Krise auf dem Wohnungsmarkt - Mehr Immobilien zwangsversteigert

Nach vielen Jahren mit niedrigen Zahlen kamen 2024 mehr Häuser, Wohnungen und Grundstücke unter den Hammer. Wirtschaftskrise und Zinsanstieg hinterlassen Spuren. Regional sind die Unterschiede groß.

Angesichts von Wirtschaftskrise und Zinsanstieg werden deutlich mehr Immobilien in Deutschland zwangsversteigert. Nach Recherchen des Fachverlags Argetra wurden 2024 Gerichtsverfahren für 13.445 Häuser, Wohnungen und Grundstücke eröffnet, nach 12.332 im Vorjahr. Damit habe sich der Anstieg beschleunigt.

Für den Bericht hat Argetra die Termine für Zwangsversteigerungen an allen knapp 500 Amtsgerichten hierzulande analysiert. Der Wert der zwangsversteigerten Immobilien stieg demnach von rund 3,9 Milliarden auf 4,3 Milliarden Euro 2024.

Wirtschaftskrise macht sich bemerkbar

Sowohl die schwache Wirtschaft mit steigender Arbeitslosigkeit als auch der angeschlagene Immobilienmarkt zeigten Wirkung, schrieben die Autoren. Zwar seien die Zinsen nach dem starken Anstieg etwas gefallen, aber ein neuer Immobilienboom sei nicht in Sicht. Die finanzielle Last, die Privatkunden im Schnitt für ihre Immobilienfinanzierung aufwenden, sei in den vergangenen drei Jahren gewachsen. Für 2025 rechnen die Autoren mit einem erneuten Anstieg der Zwangsversteigerungen.

Nur die Hälfte der Fälle landet vor Gericht

Die Zahl der Zwangsversteigerungen in Deutschland war zuvor jahrelang gesunken. Grund waren die lange Zeit gute Konjunktur, der Immobilienboom und die niedrigen Zinsen, die Kredite billig machten. 

Zwangsversteigert wurden 2024 in gut zwei Dritteln der Fälle Wohnimmobilien mit dem Löwenanteil bei Ein- und Zweifamilienhäusern, gefolgt von Eigentumswohnungen, so Argetra. Nur rund die Hälfte der eröffneten Zwangsversteigerungsverfahren lande vor Gericht. Der Rest der Immobilien werde frei am Markt verkauft.

Thüringen besonders betroffen

2024 waren im Bundesschnitt 33 von 100.000 Haushalten von Zwangsversteigerungen betroffen. Die Zahl der anberaumten Termine war dabei in Thüringen (59) mehr als doppelt so hoch wie in Bayern (25).

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