"Scheiße, ich habe heute meinen albernen Tag...!" Mit dieser Selbsterkenntnis begrüßt uns Lena im FFH-Studio. Doch trotz dieser Ankündigung kommt es dann ganz anders: Offen und häufig überraschend ernst spricht Lena mit Daniel Fischer und Julia Nestle aus der FFH-Morningshow über Druck und Mobbing im Internet, die Aufregung vor der Albumveröffentlichung und den richtigen Umgang mit Fans auf der Straße.
Lena nur als Sängerin zu beschreiben, das würde viel zu kurz greifen. Die 27-Jährige modelt, arbeitet als Coach bei The Voice Kids, ist im Kino als Stimme von Trickfiguren zu hören und ist ein Star und Influencerin in den sozialen Medien. Eine Kombination, die bei einigen durchaus auf Kritik stößt. Sie sagen, zum einen Auftritte in Kindersendungen und Kinderfilmen, zum anderen knapp bekleidete Fotos auf Instagram - das passe nicht, setze die falschen Vorbilder. Lena sieht das anders. Sie möchte sich auf ihren Kanälen nicht dauerhaft verstellen müssen: "Ich bin ja auch noch mein normales Ich und ich würde gerne die Sachen machen, die ich persönlich fühle. Und da gehört dann auch mal ein sexy Bild dazu."
"Don't lie to me" - Lena im Lügen-Interview
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Was ist eine Lüge über sie, was stimmt? Lena im Interview mit dem Buzzer...
"Mir ging es richtig schlecht"
Generell musste Lena in ihrer bisherigen Karriere auch immer wieder viel Kritik, sowohl online als auch offline, einstecken. Etwas, dass ihr durchaus zugesetzt hat: "Es gab eine Phase, in der es mir richtig schlecht ging deswegen." Und das hatte auch Auswirkungen auf ihr Umfeld, wie sie uns im FFH-Interview gesteht:
"Ich habe eine Mauer um mich gebaut, um mich zu beschützen. Ich habe mich zurück gezogen. Bin schneller gereizt gewesen, hatte weniger Geduld. Hab eigentlich wie ein komplett anderer Mensch nach außen gewirkt. Und raus gekommen ist, dass die Leute gedacht haben: Die ist voll arrogant, die ist voll eingebildet. Da habe ich gemerkt: Man hat keine andere Wahl, als einfach authentisch zu sein."
Wie geht man mit Cybermobbing um?
Doch wie lernt man mit einem Dauer-Feuer an Kritik umzugehen? Etwas mit dem auch durchaus ganz normale Menschen konfrontiert sind - Cybermobbing ist bekanntermaßen nicht nur ein Thema für Promis. Hier kann auch Lena kein Allheilmittel liefern: "Ich glaube man muss akzeptieren, dass es immer Menschen geben wird, die einen nicht gut finden. Die nicht gut finden wer man ist, was man macht, wie man aussieht. Ich kann da auch keinen Tipp geben, man muss einfach in sich selber suchen, wie man dafür eine Akzeptanz und eine Gelassenheit schafft."
Ja, danke. Guten Morgen. Bist du so ein Morgen-Typ? Ich total. Oder ist das jetzt richtig schlimm? Nee, ich bin total der Morgen-Typ zum Leidwesen meiner Mitmenschen, weil ich morgens tatsächlich gute Laune habe. Und das ist für die Menschen, die morgens keine gute Laune haben, das ist ein Großteil der Menschheit, sehr, sehr anstrengend. Das stimmt. Du bist immer perfekt gestylt, auch heute Morgen. Hast du eine Visagistin mit 24 Stunden Bereitschaft oder hast du einfach... Ich hab eine Visagistin, die heißt Philipp. Und Philipp ist auch dabei. Philipp hat heute Morgen tatsächlich in so was wie einer halben Stunde oder so mein Gesicht schön gemacht. Wir sagen immer, er geilt mich auf. Gott, Leute, sorry. Mann, ich muss mich jetzt wirklich zusammenreißen. Alles gut. Wie läuft es so im Alltag, wenn du auf die Straße gehst, wenn du Brötchen holen gehst, so ganz normale Dinge machst? Ich bin, wenn ich privat unterwegs bin, ziehe ich eine Jogginghose, einen Kapuzenpullover an, mache mir hier oben so einen Knödel drauf und habe keine Schminke im Gesicht, weil das mache ich nicht. Nervt das nach so langer Zeit, dass du von jedem erkannt wirst? Nein, überhaupt nicht. Es nervt manchmal, wenn man sozusagen Momente hat, wo man wirklich für sich sein möchte. Das ist aber, das kommt dann mit dem Beruf dazu einfach und dann nimmt man sich die Freiräume und geht dann halt nicht vielleicht zum Hackischen Markt in Berlin zu dieser Zeit. Und das ist dann auch, ich sage mal in Anführungsstrichen, eine Einschränkung, die jetzt nicht so schlimm ist. Die meisten, die einen erkennen, die dann einen ansprechen oder irgendwie Fotos machen oder so, die sind super nett, die sind ganz, ganz höflich und das ist total, total toll und in Ordnung. Und wenn dann mal irgendeiner dabei ist, der aus der Reihe springt, dann muss man halt damit klarkommen. Das hat man im normalen Leben auch, dass man von irgendwelchen Leuten mit schlechter Laune angepault wird.
Das kommt morgen raus, ja. Und ich muss mich fast übergeben vor Aufregung, weil du das jetzt gerade sagst. Ist das echt so? Ja. Ich lache, aber innerlich weine ich. Krass. Wo ist die größte Aufregung? Also wo liegt die, weißt du? Mann, ich kann's dir gar nicht sagen. Ich hab noch nie ein Album rausgebracht, erklär's mir. Ich weiß es auch nicht, ich bin einfach nervös. Es ist jetzt so viel Zeit vergangen und so viel Arbeit reingeflossen und so viel Liebe und Schweiß und Kraft. Und ich bin sehr aufgeregt davor, wie das Feedback sein wird. Aber ich meine, die erste Single daraus ist ja schon ein Erfolg. Also das ist ja schon mal, okay, erste Nummer passt schon mal. Und neue Single heißt Don't Lie to Me. Lüge mich nicht an, würde der Deutsche sagen. Hör mal. Im Video dazu kotzt du Glitzerstaub. Ja, ist richtig. Geil, würde ich auch gerne können. Das ist deine Abrechnung mit der glitzernden Musikwelt. Das ist meine Superpower. Oder was können wir da unterstellen? Das ist meine Abrechnung. Nee, das ist im Grunde genommen, das Video hat mehrere Ebenen. Also einmal die Medienwelt und die wirkliche Welt. Dann natürlich dieses immer wiederkehrende Gerücht von Magersucht. Es hat so verschiedene Ebenen und ich fand das als stilistisches Mittel einfach gut. Und wenn man sich nicht traut, wer nichts wagt, der nichts kriegt. Du wolltest ursprünglich das Album auf Deutsch singen? Ich hab auf Deutsch mal geschrieben. Ich hab mal versucht auf Deutsch zu schreiben. Hat nicht so gut funktioniert. Klang das in deinem Ohr nicht so gut wie Englisch? Ja, ich hab ja besingt meinen Song deutsch gemacht und gecovert. Und das war auch echt cool und das war wirklich super. Aber da hab ich Songs von anderen gesungen, die es schon gibt. Ich hab mich echt hingesetzt und hab ein paar Sachen probiert. Und es hat sich nicht richtig angefühlt. Es wäre einfach weird, wenn ich mich jetzt da hinstellen würde und das machen würde. Ja, aber das reicht doch als Grund. Wir nehmen es sehr gerne auf Englisch. Auch dein neues Album.
Du findest, deine Stimme ist Durchschnitt? Ich hab gelernt, man darf das gut finden, was man macht. Und ich hab lange mich selber unter den Scheffel gestellt und ich hab lange auch nicht an mich geglaubt. Und hab lange das Gefühl gehabt, dass ich nicht wirklich dazu berechtigt bin, da zu sein, wo ich bin. Und dass ich nicht die Erlaubnis habe, groß zu denken. Und das ist doof. Das ist ein Einboxen unserer Gesellschaft. Ja, halt mal den Ball flach. Wenn wir unser ganzes Leben den Ball flach halten, wo kommen wir dann hin? Auf den Boden. Nächste Frage kommt. Dein Hund heißt Mango. Näää. Es ist eine Kiwi. Wo ist denn die Kiwi jetzt? Sie ist bei ihrer Hundesitterin. Okay, ich wollte gerade sagen, wer passt auf, wer geht raus, wer geht Gassi? Also ja, sie ist jetzt viereinhalb Tage alleine in der Wohnung und beschäftigt sich selber. Super, sehr gut erzogen. Ich hab ihr einfach einen Riesenhaufen Essen hingelegt. Ja, frisches Fleisch. Sie benutzt das Klo ganz von alleine. Was ist für ein Hund? Mischling, ein Straßenhund aus Griechenland. Ein Straßenköter. Genau, über eine Tierschutzorganisation Tiere in Not Griechenland. Sie ist jetzt mittlerweile fünfeinhalb Jahre bei mir und ist der zauberhafteste Hund, den es gibt. Du nimmst sie auch gerne mit, ne? Ich nehme sie sehr gerne mit. Ich nehme sie vor allen Dingen dann mit, wenn ich in Berlin arbeite, wenn ich mit dem Zug unterwegs bin. Wenn ich fliege, nehme ich sie nicht mit, weil sie zu schwer ist dafür und weil ich das auch nicht so richtig geil finde im Flugzeug. Nächster Buzzer. Du bist überzeugte Vegetarierin. Kein Buzzer. Tiere sind Freunde und kein Essen. Also ich verzichte gerne immer auf Tierprodukte. Wir haben zum Beispiel richtig bescheuert immer so unsere eigene Hafermilch dabei. Falls wir mal einen Cappuccino irgendwo trinken wollen und auf dem Dorf sind jetzt gerade und die sagen Hafermilch, was ist das? Da gibt's voll die Gute, gell? Supergeil. Tausende Alternativen, Leute. Man muss sie nicht von der Kuh trinken.
Lena im FFH-Interview mit Daniel Fischer und Julia Nestle
Wenn einer aus der Reihe springt, dann muss man damit klar kommen
So unangenehm die Begegnungen im Internet sein können, um so angenehmer findet Lena den Kontakt mit Fans im echten Leben: "Die meisten die einen erkennen und ansprechen sind super nett, die sind ganz höflich und das ist total toll und in Ordnung! Und wenn dann mal einer dabei ist, der aus der Reihe springt, dann muss man damit klar kommen. Aber das hat man im normalen Leben ja auch, dass man von Leuten mit schlechter Laune angepault wird", erzählt sie uns.
Und wenn sie einmal nicht angesprochen werden will, dann hat sie gelernt sich zurück zu ziehen: "Es nervt manchmal, wenn man Momente hat in denen man wirklich für sich sein möchte. Das gehört aber einfach zum Beruf. Und dann nimmt man sich die Freiräume und geht in diesen Momenten vielleicht nicht zum Hackeschen Markt in Berlin."
Lena mit Julia Nestle und Daniel Fischer aus der FFH-Morningshow
"Ich muss mich fast übergeben vor Aufregung"
Vier Studioalben hat Lena in ihrer Karriere schon veröffentlicht, man sollte also meinen, dass sich da eine gewisse Routine gebildet hat. Ganz im Gegenteil, versichert uns Lena. Auf die anstehende Veröffentlichung ihres fünften Albums "Only Love, L" (erscheint diesen Freitag) angesprochen sagt sie uns: "Ich muss mich fast übergeben vor Aufregung. Ich bin einfach nervös: Es ist jetzt so viel Zeit vergangen, es ist so viel Arbeit rein geflossen, so viel Liebe. Und jetzt kommt das raus und es ist irgendwie ein Abschluss."
Das sagt Lena: Darum geht es in „Don’t lie to me“
Einen guten Start hat ihre neue Musik allerdings schon hingelegt: Die aktuelle Single "Don't lie to me" ist auf einem guten Weg ein Hit zu werden. Die Geschichte dahinter hat sie uns im FFH-Interview erzählt:
"Ich singe hier von einer Situation, die ich mit einer Freundin hatte wo wir uns Sachen nicht gesagt haben oder angelogen haben. Aus Angst! Wir hatten Angst den anderen zu verletzten oder den anderen zu verlieren weil wir mit unserer Ehrlichkeit Kritik am anderen hätten üben müssen. Und davor hatten wir solche Angst, dass wir das lieber verschwiegen haben. Und dann ist das alles explodiert und nicht viel besser geworden, als wenn wir von Anfang an ehrlich gewesen wären. Und das haben wir dann auch gemerkt, haben uns zusammen gerissen und jetzt sind wir wieder ein Herz und eine Seele."