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Bist du bereit? Hallo Julia! Dein heutiges Blind Date, dein zweites Blind Date, führt dich zu Manuela. Das Besondere an Manuela ist, sie wohnt alleine, als einzige Frau, mit insgesamt sechs Männern zusammen. Sechs Männer. Also, ganz so wie du jetzt denkst, ist es nicht. Es ist viel schlimmer. Nein, aber guck sie am besten einfach an. Viel Spaß bei deinem Blind Date. Ach du Schande! Und die macht einiges richtig. Das habe ich beides gedacht, als ich mitten in Funkstadt Daniels Video Botschaft bekommen habe. Manuela wohnt mit sechs Männern zusammen und ist mein zweites Blind Date. Ich hatte ja nur die Adresse von meiner Redaktion bekommen. Also Klingeln und ab in die Wohnung. Bist du Manuela? Hi! Ich bin Julia. Freut mich dich kennenzulernen. Oh Gott, das sind alles deine Männer hier? Ja, nur mein Mann ist nicht da. Der ist arbeiten. Das heißt, Mann plus fünf Kinder? Ja. Das ist ja... in welcher Alterskategorie sind wir denn hier? Von 18 bis 5. Und was für ein lieber netter Haufen da auf mich gewartet hat. Alle ganz still und brav auf dem Sofa haben sie gewartet. Ich bin Leven und ich bin 5. Ich bin der Jan-Luca und ich bin 8 Jahre alt. Ich bin der Mclean und bin 11 Jahre alt. Ich bin der Maximilian und bin 13 Jahre alt. Ich bin der Marcel und bin 18 Jahre alt. Als erstes wollte ich von Manuela wissen, bei fünf Söhnen, Manuela, vermisst du da eine Tochter? Beim dritten habe ich jedes Mal gehofft ein Mädchen, aber ich hatte immer das Gefühl, es ist kein Mädchen, es ist immer ein Junge. Nein! Doch. Noch bevor die Ärztin gesagt hat, es gibt ein Junge, wusste ich vom Gefühl her, es ist schon wieder ein Junge. Und habt ihr vorher immer gewusst oder habt ihr euch mal überraschen lassen? Ne, wir haben uns das schon sagen lassen. Krass. Und wie alt bist du? 37. Also theoretisch könntet ihr nochmal wieder... Nein. Ne. Nein, jetzt nicht mehr. Jetzt gut, die langen. Sonst müsste ich ja schon wieder von vorne anfangen. Jetzt sitzen wir an eurem Küchentisch. Zwei, vier, sechs Stühle. Wir sind zur siebten. Das fahren wir noch drauf, auf einen größeren Tisch. Und wer hat... Der Älteste ist immer größtenteils in seinem Zimmer. Der kommt dann vom Computer gar nicht weg. Weil mit dem Jüngsten war ja gar nicht zu rechnen. Achso. Ja, das war kein Wunschkind, aber wir haben ihn trotzdem genommen. Ja. Ja, aber sag mal, bei fünf Jungs, in welchen Momenten fehlt dir das vielleicht? So cool die Jungs ja sind und alles ist super, ne? Ja, so manchmal, wenn ich denke, ach, du könntest ein Kleidchen anziehen und hübsch machen und die Haare. Aber so sonst eigentlich überhaupt nicht. Kennst du dich dafür voll mit Fußball aus, mit Autos, mit Star Wars, mit Lego? Nein. Ne? Nein. Überhaupt nicht. Ihr interessiert euch auch nicht für meine Sachen, von daher macht ihr nochmal. Also nur weil man eine fünffache Jungs-Mama ist, heißt das also nicht, dass man Ahnung von Autos und Fußball und Star Wars hat? Genau. Eben. Manuela ist 37 Jahre alt, also eine junge Mama. Ich hab mich gefragt, wird man da eigentlich draußen komisch angeschaut mit fünf Kindern? Das hatte ich am Anfang auch nur mit drei Kindern schon. Echt? Aber da hab ich mich schon, ja, ja, da wird man gleich abgestempelt wie asozial und HC-Empfänger, wo ich mir manchmal denke, ne, ihr kennt uns nicht. Ja, klar. Wie so verurteilt ihr uns, ja? Also und dann mit fünf wird zwar geguckt, aber mittlerweile wird dann auch gefragt. Was wird da gefragt? Ob das alles meine sind und wie alt sie denn sind und ob das anstrengend ist und ob ich manchmal überfordert bin, wo ich dann sag, ne, eigentlich überhaupt nicht. Wenn man sie gut im Griff hat, dann funktioniert das. So ruhig wie sie hier sind gerade und spielen, hast du sie wirklich gut im Griff? Ich hab gar nicht gefragt, ob es alle deine sind, ich bin irgendwie davon ausgegangen. Also rein optisch sehen sie sich sehr ähnlich, sind nur unterschiedlich groß. Genau, ja. Man sieht genau, dass es Geschwister ist. Das kriege ich oft von jedem gesagt, von vielen zum Beispiel. Man weiß genau, wo sie hingehören, man weiß genau, dass es Geschwister sind. Ich so, ja, man sieht's. Und sag mal, wie lange wohnt ihr hier schon? Wir wohnen seit, jetzt muss ich überlegen, 2003 hier in der Wohnung. Hätten gern was Größeres, ist aber sehr schwer. Ja, das glaube ich. Hier in Funkstadt, also wir wollen hier in Funkstadt eigentlich bleiben, aber es ist schwer, irgendwas zu finden. Entweder heißt es dann, nee, keine Kinder oder kein Haustier, wo ich dann manchmal sage, echt jetzt, also schon schwer. Und haben hier drin alle Platz? Also wie? Ja, also es ist verteilt, der Älteste so gut, der hat sein eigenes Zimmer. Die anderen sind halt, die haben ein Zimmer, das ist so groß wie das hier. Und da sind die verteilt und das funktioniert, die sind ja meistens gut. Mein Mark Leon, der ist sonst immer unterwegs jeden Tag, der ist eigentlich so gut wie überhaupt nicht zu Hause. Was machst du denn immer so? Mit Freunden spielen. Mit Freunden spielen? Mhm. Und was macht ihr dann so? Fußball, manchmal auch zocken. Da grinst er, aber nicht so oft, gell? Eigentlich nur eine Stunde pro Tag. Eigentlich. Aber es war wirklich extrem gemütlich in der Wohnung von Manuela. Ich habe mich einfach sau wohl gefühlt, also richtig heimelig, gutes Gefühl. Aber klar, es gibt auch Situationen, wo es schwierig ist mit so vielen Kindern. Zum Beispiel, Stichwort Restaurantbesuche oder Urlaub. Das geht bei uns gar nicht. Also wir würden schon gerne mal in Urlaub fahren, aber es funktioniert einfach nicht. Auch aus finanziellen Gründen wahrscheinlich. Genau, ja. Da ich ja Hausfrau bin und mein Mann arbeiten geht, geht das gar nicht. Also der letzte Urlaub war, jetzt muss ich überlegen, 2007. Da hat meine Mutter das spendiert ins Disneyland. Aber die anderen waren bis jetzt, ich glaube, noch nicht weg. Wir machen dann immer so kleinere Ausflüge, wie jetzt im Technikmuseum waren wir schon gewesen. Oder einfach nur mal so die Sehenswürdigkeiten, weil ich denke mir mal, das ist für sie auch ganz schön. Gerade wenn die Schule dann so anfängt mit so Sachen, wo sie dann sagen können, oh, da war ich schon, da kann ich mitreden. Ja, aber sonst Urlaub größerer, nee. Ja, aber finde ich total bewundernswert, dass ihr zumindest im kleinen Rahmen versucht, wo ihr könnt, auch ein bisschen was zu bieten, logischerweise. Genau, wir gucken, dass für jeden was dabei ist, wo Interesse dabei ist. Aber es geht. Ja, finde ich richtig bewundernswert, wie Manuela und ihr Mann Andreas, der tagsüber als Verkäufer arbeitet, das alles hinbekommen. Allein, wenn ich mir das morgens vorstelle, ja. Ein paar müssen zum Kindergarten, die anderen Jungs zur Schule. Das Brote schmieren für alle fünf hat Manuela schon aufgegeben. Das mache ich gar nicht, weil jeder möchte was anderes. Oh Gott. Und dann, wenn ich irgendwas einpacke, das esse ich nicht, das mag ich nicht. Und so müssen sie ihr Brot morgens selber machen. Das ist doch aber eigentlich eine ganz gute Taktik, oder? Genau, ja. So hat jeder sein, was er mitnehmen möchte. Und da werde ich nicht angemeckert, das esse ich nicht, das wollte ich nicht haben, das habe ich nicht gegessen. Ach komm. Das ist clever, oder? Was schmierst du dir immer aufs Brot? Meistens, wenn wir Marmelade da haben, Marmelade oder einfach Wurst auf dem Brot. Ja, was ist bei dir das Highlight? Immer Salami. Oh, bei Salami wäre ich sofort dabei. Was isst du morgens am liebsten? Meine Lieblingswurst und Salami. Was ist deine Lieblingswurst? Das weiß ich nicht mehr. Oh, genau mein Fall. Aber so ein Tag für Manuela zieht sich schon, ne? Also wer denkt, dass sie zum Beispiel Ruhe hat, wenn morgens alle aus dem Haus sind? Nein. Weil du dann aufräumst, putzt, einkaufst? Genau. Ich habe vielleicht, wenn es hochkommt, zwei Stunden, wo ich dann entspannen kann. Und dann zwischendrin kommt dann er von der Schule. Ja. Was ist, wenn du mal krank bist? Dann muss ich trotzdem ran. Dann hüpfe ich mal schnell zum Arzt und sag, hier, komm, ich brauch mal schnell was. Und dann geht das. Viel Arbeit, aber auch viel Liebe und Geborgenheit. Das fasst die Familie von Manuela aus Punkstadt, glaube ich, ganz gut zusammen. Ich habe natürlich noch gefragt, welchen Tipp die 37-jährige Mama für andere Mütter hat, die mehrere Kinder haben oder wollen. Ich selber habe mit 18 mein Kind gekriegt, habe alles auf mich zukommen lassen. Und habe das dann selber gemeistert. Man muss es vom Gefühl her gehen, sage ich mal. Weil so funktioniert es eigentlich. Ich habe das dann immer gemacht und wenn das nächste kam, habe ich immer den Größeren mit eingebunden. Meistens sind die dann so, ne, so nebensächlich. Das war aber bei uns nicht so der Fall. Ich habe auf mein Gefühl gehört und habe das so gemacht. Deswegen kann ich nur sagen, aufs Gefühl hören und alles auf sich zukommen lassen. Aufs Gefühl vertrauen und die Älteren immer mit einbinden, wenn es ums Aufpassen geht. Also ich bin total dankbar, dass ich Manuela und ihre fünf Jungs in Punkstadt besuchen durfte. Auch wenn die 37-jährige Mama viel zu tun hat, das ist es echt wert. Vor allem, wenn man dann so süß gefragt wird, ob man mitspielen will. Wie ich vom fünfjährigen Levin. Du kannst gerne mitspielen, wenn du möchtest. Okay, das war die süßeste Einladung zum Mitspielen von, wie heißt das Spiel? Lottikarotti. Lottikarotti, die ich jemals bekommen habe. Ich habe übrigens verloren.