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Ja, guten Morgen. Guten Morgen. Mein Hausarzt hat gesagt, wenn er sich meine Werte vom letzten Check-up anguckt, würde ich gefühlt in die Kategorie der Leute fallen, die sich schon anmelden dürfen. Aber es zählt ja das Geburtsjahr aus dem Personalausweis. Wer kann sich denn ab heute überhaupt anmelden? Ja, ab heute Morgen um 8 Uhr ist praktisch der Auftakt. Es können sich die über 80-Jährigen in unserem Land für Impftermine ab der kommenden Woche Dienstag anmelden. Wir werden Termine für drei Wochen in Empfang nehmen oder aufnehmen und werden damit praktisch die größte Impfaktion, die es bei uns im Lande gegeben hat, dann eben auch in den Impfzentren starten. Jetzt haben ja viele Hessen, glaube ich, den Fall, dass man eine Oma oder einen Opa zu Hause hat, der über 80 ist, aber nicht im Pflegeheim lebt. Wie mache ich für diese Familienmitglieder einen Impftermin aus? Also erst mal können und sollen natürlich Familienangehörige auch helfen. Ich finde, das ist doch ein bisschen eine Selbstverständlichkeit im Familienverbund, dass die Kinder und die Enkel vielleicht auch mithelfen, sich dort anzumelden. Das ist auch nicht so wahnsinnig schwer, auch um da jedem die Angst zu nehmen. Man muss nur die Telefonnummern wählen, einmal die 116 117 oder wir haben in Wiesbaden unter der 0611 505 92888 eine eigene Nummer noch mal geschaltet. Dort kann man über ein Callcenter, wo wir auch hinreichend Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben, die auch geschult sind, auf die Leute auch eingehen. Dort kann man sich entsprechend anmelden. Man kann das aber auch im Netz tun, man kann das auch online machen. Es gibt halt diese beiden Zugänge und wie gesagt, wenn Familienangehörige dort helfen, dann ist das, finde ich, nicht nur erwünscht, sondern eigentlich gehört sich das auch so. Es ist jetzt bei uns zu Hause auch so, dass ich schon gesagt habe, meine Mama arbeitet auch in einer Pflegeeinrichtung, also dass ich für sie und auch für meine Oma, die jetzt 90 wird, habe ich gesagt, hier, ich mache das für euch und damit war denen richtig auch so eine Last genommen. Also Sie sagen, wenn wir es zusammenfassen, online anmelden geht, aber für die, die jetzt online einfach auch nicht so bewandert sind, einfach die Telefonnummer wählen, richtig? So ist es, genau. Einfach die Telefonnummer 116 117. Ja, nun ist es ja so, manchmal ist es von Vorteil, wenn man nicht der Allererste ist, wo das möglich ist, denn man hat Erfahrungswerte, man kann in andere Bundesländer blicken und wenn wir das tun, müssen wir leider auch feststellen, in anderen Bundesländern waren die Hotlines am ersten Tag extrem überlastet, weil Gott sei Dank viele Menschen sich impfen lassen wollen. Was haben Sie daraus gelernt? Wie hat sich jetzt Hessen auf einen, sagen wir mal, enormen Ansturm vielleicht vorbereitet? Naja, wir haben natürlich eine Gruppe von einer Größenordnung weit über 400.000 Menschen, die alle um 8 Uhr starten können mit dem Ausmachen von Impfterminen. Also das kann natürlich kein Callcenter der Welt dann auch leisten, alle auf einmal in Empfang zu nehmen. Aber es ist so, dass wir natürlich unsere Kapazitäten auch nach den Erfahrungen in anderen Bundesländern deutlich erhöht haben. Ein Vielfaches von dem, was in anderen Bundesländern am Anfang geschaltet war, in unseren Callcentern an Mitarbeitern zur Verfügung haben, auch an Leitungen zur Verfügung haben. Aber am Ende muss man schon sagen, man wird sicherlich ein bisschen Geduld brauchen, insbesondere wenn alle um 8 Uhr anrufen, dann wird das wahrscheinlich dann doch ein bisschen schwierig, auch für unsere Technik. Ja, ich glaube, Herr Beuth, was sich auch viele fragen, was brauche ich denn dann dafür alles, um mich anmelden zu können? Welche Unterlagen? Name, Anschrift und Telefonnummer, das reicht im Prinzip völlig aus. Darüber hinaus, wenn man eine E-Mail-Adresse hat, dann ist das nützlich, aber es ist nicht zwingend erforderlich. Sie haben schon gesagt, es gibt ein Zeitfenster von drei Wochen, innerhalb dem kann ich Termine ausmachen. Wie viele Termine stehen denn dann zum Start am Dienstag, also heute in einer Woche, insgesamt zur Verfügung? Wir messen das natürlich an den Impfdosen, die wir zur Verfügung haben, also die Impfstoffe, die ja im Moment noch relativ knapp sind. Die bestimmen im Grunde genommen die Anzahl der Termine und wir können für diese drei Wochen ungefähr 20.000 Impfdosen pro Woche ausgeben. Das heißt, wir kommen auf so knapp 60.000 Termine, die wir ausgeben können. Und diese 60.000 Termine sind weit unter den Kapazitätsgrenzen, selbst der sechs Impfzentren, die wir jetzt erst aufmachen. Also man muss sehen, der Impfstoff ist im Grunde genommen der für uns limitierende Faktor zur Zeit, aber immerhin 60.000 Termine für die Erstimpfung können wir machen. Es wird darüber hinaus weiter geimpft in den Alten- und Pflegeheimen, auch das ist wichtig, finde ich, dass wir dort nicht nur die Zweitimpfung durchführen, von denen, die am 27. Dezember die ersten Spritzen bekommen haben, sondern dass wir eben darüber hinaus auch weiter zusätzlich in Alten- und Pflegeeinrichtungen impfen. Ich finde, das ist die Gruppe, die den höchsten Risiken ausgesetzt ist und sich auch nicht entziehen kann. Und deswegen finde ich, ist es sehr wichtig, dass wir dort auch weitermachen. Jetzt haben Sie gerade ja schon gesagt, dass es natürlich verhältnismäßig wenig Impfdosen erstmal gibt. Können Sie die Leute verstehen, die so ein bisschen ungeduldig irgendwie mit den Hufen scharren und sagen, warum kommt da nicht mehr oder schneller mehr? Da mir selbst Ungeduld nicht fremd ist, kann ich das natürlich nachvollziehen, dass die Menschen ungeduldig sind. Aber wir können ja nur mit den Dingen arbeiten, die wir zur Verfügung haben. Der Bund hat den Impfstoff besorgt, der stellt ihn uns zur Verfügung und wir sind ja bei der Verimpfung dieses Impfstoffes auch relativ gut. Wir haben in den ersten Wochen, in denen er uns zur Verfügung stand, wirklich alles verimpft, was wir hatten. Als wir am vergangenen Freitag die nächste Lieferung bekommen haben, waren wir blank, hatten wir alles verimpft, was uns zur Verfügung stand. Und mehr können wir nicht tun. Und wir klagen auch nicht, sondern wir arbeiten das ab, was wir an Impfstoffen bekommen. Und zwar so zügig wie möglich, weil wir ein großes Interesse natürlich daran haben, dass wir möglichst schnell und möglichst zügig die Menschen in unserem Land impfen. Jetzt habe ich einen Termin tatsächlich bekommen, einen der wertvollen Impftermine, kann den aber aus irgendwelchen Gründen nicht einhalten. Kann ich den dann einfach stornieren oder was mache ich dann? Ja, also es ist so, dass man, wenn man einen Impftermin hat, das wäre die Bitte einfach auch aus logistischen Gründen, dass man wirklich nur aus sehr wichtigem Grund den verschiebt. Weil natürlich die ganze Logistik bei uns darauf ein bisschen abgestellt ist, dass das auch reibungslos funktioniert. Aber es ist auch möglich, einen Impftermin zu verschieben. Diejenigen, die einen Impftermin bekommen, die bekommen nochmal eine gesonderte Einladung. Die, die eine E-Mail zur Verfügung gestellt haben, per E-Mail. Diejenigen, die keine E-Mail haben, bekommen das per Post. Und dort sind auch noch weitere Informationen mit dabei. Und dort ist dann auch das Prozedere dargestellt, wie man einen Impftermin dann nochmal verschieben kann. Aber wie gesagt, bitte nur aus wichtigem Grund, weil das sozusagen den reibungslosen Ablauf dann doch einigermaßen stört, wenn viele die Termine verschieben. Kann man denn schon auch Termine für diese angekündigten Hausbesuche vereinbaren oder bisher nur für die Impfzentren, für die sechs? Ja, wir haben natürlich eine Gruppe von Menschen, die halt wirklich auch die Impfzentren selbst nicht mehr aufsuchen können. Und die zu Hause gepflegt werden. Und für diejenigen müssen wir natürlich Hausbesuche organisieren. Wir haben ja in diesen Tagen die über 80-Jährigen in unserem Lande angeschrieben. Dort gibt es so ein Rückmeldeformular, das wir bitten zurückzuschicken. Und wenn wir das erhalten, dann wissen wir überhaupt erst mal, wen wir überhaupt aufsuchen müssen. Und dann werden wir auf diese Gruppe zugehen und dort zu Hause impfen. Das ist mit dem momentan vorhandenen Impfstoff sehr, sehr schwierig. Also mit diesem BioNTech-Pfizer-Impfstoff, weil der unglaubliche logistische Voraussetzungen an diejenigen, die den Stoff verimpfen, stellt. Deswegen kann ich da nur noch um ein bisschen Geduld bitten. Aber wir haben ausdrücklich diese Gruppe im Blick, dass wir eben diejenigen auch zu Hause wirklich impfen. Aber das wird noch ein paar Wochen dauern. Wann werden denn aus den sechs aktuellen Impfzentren Kassel, Fulda, Heuchelheim, Darmstadt, Wiesbaden, Frankfurt, wann werden denn das 28? Also insgesamt sollen es ja fast 30 werden. Wissen Sie, wann Sie die restlichen öffnen können? Ja, wir hängen da wiederum am Impfstoff selbst, also an der Menge des Impfstoffes, die uns zur Verfügung steht oder die wir verimpfen können insgesamt. Und wir haben natürlich die Hoffnung, dass wir mehr Impfstoffe zur Verfügung bekommen in den nächsten Wochen. Deswegen gehe ich davon aus, dass die Inbetriebnahme der 22 weiteren Zentren nicht eine Frage von Monaten, sondern wirklich nur von Wochen ist. Wann beginnt denn, also wahrscheinlich sind das alles, also die wann Fragen werden Sie jetzt gleich beantworten müssen, nehme ich mal an. Aber deswegen mal die Frage, wer käme denn in Phase zwei dran? Also in der Phase zwei kämen dann die über 70-Jährigen dran. Also diese Gruppe, auf die wird dann natürlich nochmal in einer besonderen Form auch medial zugegangen. Das wird sicherlich keinem verborgen bleiben. Aber im Moment haben wir eine Größenordnung von, ich sag mal, 450, 480.000 Menschen. Das dauert. Und das wird uns, solange wir in diesen Mengen Impfstoff zur Verfügung haben, sicherlich noch einige Wochen dauern. Aber wir haben ja die Hoffnung, dass wir mehr Impfstoffe bekommen. Die Bundesregierung und der Bundesgesundheitsminister Jens Spahn sind ja sehr, sehr aktiv, auch bei der Frage, wie können wir zusätzlich Impfstoff bekommen. Dort wird ja auch nachgeordert, auch seitens der Europäischen Union. Deswegen haben wir die Hoffnung, dass wir schneller mehr Impfstoff bekommen. Aber im Moment kann man das halt wirklich noch nicht sagen, wann der auch wirklich bei uns in Hessen ankommt. Aber Sie können ja schon mal ein bisschen Ihren Optimismus durchblicken lassen. Wie optimistisch sind Sie denn, dass auch die jungen Menschen wie Sie und ich, Herr Beuth, oder die ganz jungen Menschen wie Julia Nestle, dass wir alle in diesem Jahr noch eine Impfung kriegen, wenn wir eine wollen? Also ich bin da wirklich sehr, sehr zuversichtlich, dass wir das hinbekommen. Ich glaube, dass wir mit den Impfstoffen, die uns noch zur Verfügung gestellt werden, die nicht diese unglaubliche logistischen Anforderungen haben wie dieser BioNTech-Pfizer-Impfstoff, dass der es uns leichter machen wird, auch dann in einer späteren Phase über Hausärzte zu impfen und so weiter. Also ich bin wirklich zuversichtlich, dass wir das gut hinbekommen. Wir hatten ja mal errechnet, ab Dezember 30.000 Impfdosen pro Tag zu verimpfen. Da hätten wir ein gutes halbes, knappes Dreivierteljahr gebraucht. Die Kapazitäten, die wir jetzt aufgebaut haben mit den 28 Impfzentren, sind sicherlich größer als 30.000 Impfdosen. Sodass, wenn wir den Impfstoff haben, wir auch schneller sein werden. Also ich bin wirklich zuversichtlich, dass auch wir in diesem Jahr, nicht nur in diesem Jahr, sondern auch in der Größenordnung Sommer diesen Jahres eine Chance haben, geimpft zu werden. Lieber Herr Beuth, dann drücken wir uns allen die Daumen, dass das heute zackig losgeht und alles passt soweit für den Impfstart. Dankeschön, dass wir mit Ihnen sprechen konnten. Vielen Dank Ihnen auch. Einen schönen Tag. Alles Gute.