Felix Jaehn: Sportwagen, Kraniche und Verspätungen

Automatisch erstellte Abschrift des Audios:

Ja, geil. Gerne. Mein Spitzname? Fifi. Das kommt von meiner Oma und ich hab das dann aber irgendwann mal angefangen Leuten zu erzählen und seitdem sind immer mehr drauf gesprungen, nämlich Fifi. Meine größte Macke? Ich komm tendenziell fünf Minuten zu spät. Okay, fünf Minuten geht ja noch. Manchmal auch zehn oder 15. Ich war früher sehr, sehr strukturiert und immer on point und mittlerweile braucht's da bei mir schon mal so einen kleinen Schieber, weil ich mir irgendwann gedacht hab, ey, wegen fünf oder zehn Minuten. Gerade im Privaten, es muss nicht immer alles so durchgetaktet sein. Ist aber auch teilweise, deswegen hab ich's jetzt auch gerade bei Macke genannt, so ein Ding finden nicht alle immer nur unbegrenzt gut. Das stimmt, ja. Das hab ich noch nie probiert. Frittierte Insekten und so ein Kram, was man in China zum Beispiel viel bekommt. Mein Lieblingstier, um beim Thema zu bleiben. Okay, du hast keine Haustiere? Ich hab keine Haustiere und auch nicht so ein, ich hätte, mein erster Gedanke, der mir gekommen ist, war Kranich. Weil bei mir an der Ostsee, wo immer noch so mein Main zu Hause ist, die Kraniche machen morgens und abends vorbei, weil das ist das Einzige, was man da hört. Deswegen Kraniche. Das Unnötigste, was ich mir jemals gekauft hab? Für mich persönlich war es ein Sportwagen, glaub ich. Den ich dann einfach gar nicht oft gefahren bin und mich auch nicht so richtig wohl damit gefühlt hab, weil so laut und prollig und so. Und ich hab mich immer schlecht gefühlt, dann das Ding anzuschmeißen und dann, okay, schon ein bisschen unnötig, jetzt hier alle mit meinem Lärm zu belästigen. Also fandst du es erst geil oder hast du festgestellt, okay. Ja, ich dachte irgendwie, ich find das geil, keine Ahnung, das war so ein Ding aus der Kindheit, Jugend, wahrscheinlich noch der Traum, irgendwann bin ich mal erfolgreich und fahr einen Sportwagen oder so. Und dann hatte ich es und hab schnell gemerkt, so ja, schön, dass ich es mal hatte, aber kann jetzt auch wieder weg. Bist du schon mal aus der Disco geflogen? Ja oder nein? Nee, ich glaub rausgeflogen bin ich noch nie. Schon mal nicht reingekommen, aber rausgeflogen noch nie. Bist du noch nicht reingekommen? Ja, das letzte Mal erst vor einer Woche morgens um 8 in Berlin. Ist nicht dein Ernst? Ich sag jetzt aber nicht, wie der Laden heißt, sonst haben wir hier so ein Riesending. Wusstest du nicht, wer du bist? Nee, ich glaub nicht, das ist aber dann auch in Läden, wo man morgens um 8 hingeht, tendenziell egal.

Automatisch erstellte Abschrift des Audios:

In dem Song geht es für mich darum, endlich wieder raus zu gehen nach einer Krise. Und ironischerweise habe ich den vor dem ersten Lockdown geschrieben, weil ich so in den letzten Jahren manchmal Struggle hatte mental und mich ein bisschen isoliert habe. Und dann Wege gefunden habe, damit umzugehen und mich endlich wieder gut gefühlt habe. Und das Gefühl hatte, so jetzt kann ich das Leben genießen. Also dir geht's gut? Ja, jetzt geht's mir richtig, richtig gut. Durchhalt, Therapie, Meditation, gesunde Ernährung, Sport machen. Keine Ahnung, alles mögliche, jeden Trick im Buch ausprobiert. Philosophische Bücher gelesen, psychologische Bücher gelesen. Ich habe mich schon sehr viel damit auseinandergesetzt und ich konnte das alles hinter mir lassen. Und genau darum geht der Song. Jetzt einfach wieder in der Gegenwart sein, nach vorne den Blick wenden, rausgehen, das Leben genießen. Ja, passt gerade mega an die Zeit, wo auch wieder die Clubs offen haben natürlich. Ich freue mich so, es steht bei mir auf jeden Fall im Winter noch eine kleine Clubtour an. Wir checken das gerade alles. Und da freue ich mich sehr darauf, das überhaupt mal wieder sagen zu können, wie geil ist das eine Tour. Hallo! Und überhaupt, dass du hier bist. Ja, dass ich hier sein darf überhaupt. Es ist heute mein erstes Interview mit einem Künstler, mit einem Star persönlich seit anderthalb, zwei Jahren. Ja, geil. Schöner Moment.

Automatisch erstellte Abschrift des Audios:

Okay, ja probieren wir doch mal. Ängstlich. Wann warst du das letzte Mal ängstlich? Bist du ein ängstlicher Mensch grundsätzlich? Zum Glück nicht mehr. Warst du früher ängstlich? Ich war sehr, sehr ängstlich. Als Kind oder bis vor kurzem? Bisschen als Kind und auch immer mal wieder phasenweise. Also so auch vor ein paar Jahren hatte ich so Angststörungen, Panikattacken und so. So krass. Ich hab mich nicht mal mehr vor die Tür getraut. Bin nirgendswo mehr allein hingegangen und so. Okay, okay. Aber deswegen habe ich mich halt mit all dem auch auseinandergebracht. Und bin jetzt nicht mehr so richtig ängstlich. Okay. Keine Ahnung, also ich habe mich letztens mal vor so einer mega fetten Spinne erschrocken. Ich wollte gerade sagen, gibt es Tiere vor denen du Angst hast? Ängstlich, ja. Aber ängstlich auch im Rahmen. Also es ist jetzt nicht so, dass ich wirklich Angst habe. Aber ich hatte schon eher Bock dann ein Glas zu holen und die raus zu bringen. Und nicht im Schlafzimmer sitzen zu lassen. Boah, wenn das so fette Teile sind, ist das auch echt eklig finde ich. Ja. Magst du noch mal drehen? Ja, ich drehe gerne noch mal. Überrascht. Überrascht war ich, als ich meinen ersten Gig dieses Jahr gespielt habe nach dem Lockdown. Ja. Und ich echt so Tränen in den Augen hatte. Und irgendwie so Gänsehaut am ganzen Körper. Ja. Und so gefühlt wie so ein Lebensgefühl, was ich schon fast vergessen hatte, wieder gespürt habe. So ganz andere Spannung, andere Stimmung. Ja. Ja, es ist noch ein ganz anderes Gefühl mit hunderten, tausenden von Menschen gemeinsam zu tanzen und zu feiern. Ja. Ist einfach unbeschreiblich. Magst du noch ein letztes Mal drehen? Ja, na klar. Wir können den ganzen Tag drehen. Nervös. Nervös. Vor ein paar Wochen, da habe ich die ersten Folgen für meinen neuen eigenen Podcast aufgezeigt. Hey, cool. Der Brief der Podcast, der jetzt auch an den Start gegangen ist. Und einer meiner ersten Gäste, der kommt in zwei Wochen, die Folge, war Herbert Grönemeyer. Geil. Und ich kenne Herbert jetzt so seit ein paar Jahren, weil wir in Songs zusammen gemacht haben 2016. Ja. Und dann immer mal wieder essen waren und telefoniert haben. Und dann immer irgendwie so da zu sitzen und zu denken, oh, das ist jetzt mein Podcast. Ich bin jetzt ja verantwortlich für den Gesprächsfluss und so, muss mir vielleicht auch mal ein paar Fragen überlegen und so. Ja. Und dann gleich Herbert Grönemeyer, der hat einfach so, auch wenn ich ihn kenne, so einen Legendenstatus, also so ein Leben, ein Legende, erfolgreichster Musiker Deutschlands. War schon ein bisschen aufgeregt.