Niko Kovac im Interview: Ich packe meinen Kovac

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Hallo, grüß euch. Wirklich, Nico, einfach mal Kompliment. Andere Trainer stehen ja, also soweit ich das immer sehe, ich werde ja auch hin und wieder dazu gezwungen, mir die Bundesligaspiele anzuschauen. Jetzt verdammt! Stehen da immer in Jogginghosen am Rand. Und Nico ist immer sehr adrett gekleidet und auch immer wirklich, also da achtest du auch drauf, oder? Ja, es ist so meine Idee. Es gibt sicherlich Trainer, die sind da im Trainingsanzug. Jeder muss es für sich entscheiden. Ich persönlich denke, dass wenn man einen Verein vertritt, dann sollte man sich auch dementsprechend kleiden. Ich mache das auf die Art und Weise, wie ich mich kleide, für mich wohl. Und ich hoffe, dass das auch soweit ganz gut ankommt. Ja, ja, da sind wir schon beim Wichtigsten. Wir wollen natürlich nicht nur über die Kleidung reden, sondern auch über Fußball. Heute Abend spielt die Eintracht auf Schalke mit ziemlich großen Personalsorgen. Torwart Radetzky rot gesperrt, Stürmer Rebic gelb gesperrt, Marco Fabian Top-Vorlagengeber verletzt. Müssen wir uns Sorgen machen? Nein, wir müssen uns keine Sorgen machen. Wir haben noch genug Spieler in der Hinterhand, beziehungsweise auf der Bank, die jetzt eigentlich die Möglichkeit haben, sich zu zeigen, sich zu präsentieren. Weil jeder möchte gerne spielen, aber es können leider nur elf spielen. Und dementsprechend müssen diejenigen, die jetzt dann für die in die Bresche springen müssen, zeigen, was sie können. Und das werden sie auch tun. Und ich bin mir sicher, dass wir in Gelsenkirchen was Gescheites holen werden.

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Ich kann mir gut vorstellen, dass ein Grund dafür ist, dass du die Sprache der Spieler auch sprichst. Gibt es so einen Spruch von dir? Ihr müsst reden, Männer, die Zunge ist nicht nur zum Küssen da. Echt, hast du gesagt? Ja, das war im Trainingslager und wie es dann eben so ist, die Journalisten fangen alles auf und setzen das sofort ins Netz. Wie wichtig ist diese Balance aus Autorität und Kumpelhaftigkeit? Ich glaube, sie ist sehr wichtig, denn ich bin jetzt 45 Jahre alt, habe knapp 38 Fußball gespielt, ich bin so lange auch gar nicht weg. Ich habe den einen oder anderen auch noch selbst gegenüber gestanden. Und es ist wichtig, dass man die Spieler auch versteht. Die Zeit ist vorbei, wo der Trainer so autoritär war, dass er dort eine Diktatur inne hatte. Man muss schon auf die Leute zugehen, man muss sie mitnehmen, denn wenn man die Leute mitnimmt, dann kriegt man sie sehr. Sehr viel schneller für Sachen begeistert, als wenn man das nicht macht. Und deswegen, glaube ich, stimmt die Mischung ganz gut. Da ist mein Bruder bzw. auch der Armin Reutersal mit dabei. Das machen wir, glaube ich, ganz okay mit der Kommunikation.

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Du hast ja im Oktober mal so richtig einen rausgehauen und gesagt, dass die Infrastruktur bei der Eintracht ein bisschen zu wünschen übrig lässt. Ich habe da hier so Stichworte wie zu wenig Platz, die Räume sind verstaubt, die Lüftungsanlage veraltet, sodass auch die Spieler öfter mal krank werden. Das ist ja schon ein sehr wichtiger Punkt. Hat sich irgendwas getan? Nicht nur die Spieler, auch die Trainer. Ja, es ist so, dass wir durch das Stadion begrenzt sind. Nachdem ich das gesagt habe, es wurde kosmetisch etwas verändert. Man hat dort mal ein bisschen Farbe reingebracht, man hat dort neue Bodenbeläge reingetan, was eigentlich nur kosmetische Bedeutung hat. Also jetzt, dass wir dort sehr viel mehr Raum haben, das ist nicht der Fall. Wir müssen schon zusehen und hoffen, dass auch die Stadt Frankfurt die richtige Entscheidung fällt, jetzt früher oder später, dass die Eintracht im Hinblick auf die Zukunft etwas bauen kann. Denn wir müssen schon im Vergleich zu den anderen Mannschaften zulegen. Denn ich hatte einen speziellen Fall, einen Spieler, den hatten wir gesprochen, den hatten wir eingeladen, hatten ihm dann die Räumlichkeiten gezeigt. Es ist nicht viel, was sie da zeigen können. Sodass es schon auch was hermacht, wenn man ein Objekt hat von 20, 30 Millionen, das ist jetzt ziemlich viel, aber so viel muss man schon ausgeben, wenn man mal Gescheites auch hinbauen möchte. Also das Auge spielt mit bei den Fußballern. Es ist wie mit dem Essen auch, das Auge isst mit und wenn der Teller schön dekoriert ist, dann schmeckt es wahrscheinlich etwas besser, als wenn es nur raufgeklatscht ist. Klar, okay, ja verstehe.

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Ja, viele kennen ja die Situation, in der ich mich befinde. Meine Familie ist noch in Salzburg. Meine Tochter ist schulpflichtig und wird in zweieinhalb Jahren die Matura in Österreich machen. Und in meinem Beruf ist es so... Entschuldige, ich muss gerade mal den Mund aufreißen. Das ist doch das Abitur. Richtig. Wie alt? Meine Tochter ist jetzt knapp 16, also in zweieinhalb Jahren mit 18. Trotzdem, das hätte ich jetzt nicht gedacht. Also auch, dann musst du ja auch ein gewisses Alter haben. Entschuldige, dass ich das jetzt sage. Ja, ich bin 45, 71er Baujahr. Also nein, und in meinem Job ist es so, heute bist du hier, morgen bist du da. Und es ist nicht ganz einfach, dann dort meine Tochter aus ihrem Umfeld hinauszuziehen, hinauszureißen. Deswegen haben wir uns dafür entschieden, dass die Familie erstmal in Salzburg bleibt. Tagtäglich gibt es vier Flieger nach Salzburg aus Frankfurt, was sehr gut ist. Da ist es im Hotel eigentlich für mich im Moment sehr passend. Und wenn du dich jetzt entscheiden würdest, hier irgendwo zu wohnen, hast du schon ein paar Flecken gesehen, wo du sagen würdest, da? Ja, könnte ich es mir vorstellen. Offenbach ist super, Offenbach ist so wunderschön. Naja, das geht von Hause aus für mich nicht. Also dann kann ich, glaube ich, mir die Arbeitspapiere sofort wieder abholen. Ich habe mir schon Gedanken gemacht, beziehungsweise ich rede ja mit dem einen oder anderen, der hier auch ansässig ist, der hier schon geboren ist und weiß, wo es was Gutes gibt. Aber man muss ja auch das Richtige finden.