Automatisch erstellte Abschrift des Audios:
Mein heutiger Gast ist Paul Panzer, der privat, als Dieter tappert, eher zurückhaltend, beinahe schüchtern ist. Deshalb ist es so spannend, sich mit ihm zu unterhalten, weil da sind so viele Facetten. Die Melancholie von Dieter auf der einen Seite und dann ist da Paul Panzer auf der Bühne, der nach vorne geht. Das Herz auf dem rechten Fleck haben sie beide und Dieter auch den Hang zum Müßiggang. Also ich bin faul, ja. Was mich aber rettet, ich bin trotzdem sehr selbstkritisch. Also eine schlimmere Kombination wäre faul und gleichgültig, weil dann verliert sich die Qualität. Also faul darf man sein, aber man sollte trotzdem einen persönlichen, egal was man macht, ob auf der Bühne oder als Handwerker oder was auch immer, einen Qualitätsanspruch haben. Die Leute kommen gucken und wenn es Mist ist, dann dauert es nicht lange und es werden immer weniger kommen, weil einfach auch das fehlt, dass die Leute nach Hause gehen und erzählen, boah ich war bei Paul Panzer und wir haben uns so weggeschmissen vor Lachen. Das wäre schlimm, wenn das weg bleibt. Warum er es heute genießt, auch mal Nein sagen zu können. Er es liebt, in seiner Werkstatt zu bauen und sich privat eher leicht schämt. Er erzählt uns in einem sehr offenen und unterhaltsamen Gespräch. Herzlich willkommen, Paul. Schön, dass du mal wieder bei uns bist. Ja, vielen Dank für die Einladung. Ich freue mich auch sehr. Ich bin richtig ungewohnt nach dieser ganzen Corona-Zeit, ewig nicht mehr im Studio gesessen, aber fühlt sich immer noch gut an. Das ist sehr schön. Sag mal, du bist ja immer noch unterwegs mit deiner Midlife-Krise. Ich frage mich, wird es denn besser, wenn man sich mehr damit beschäftigt oder wird es immer schlimmer? Ja, ich sag mal so, als ich mit dem Programm angefangen habe, Midlife-Krisis, habe ich ein paar Mal gespielt und dann kam Corona, also quasi zwei Jahre Auszeit. Ich bin quasi jetzt richtig reingewachsen, weißt du. Am Anfang habe ich nur ein bisschen so getan, aber die zwei Jahre haben mich jetzt eingeholt und jetzt stecke ich voll drin. Man kann ja nicht anders als sich damit beschäftigen, weil der Mann in der Midlife-Krise ist. Das Pendant bei den Frauen ist Wechseljahre, ihr kriegt wieder sowas Leichtes, verstehst du. Der Mann ist der, der leidet. Ja, ich weiß. Ich habe jetzt auch wieder ein bisschen in dein Programm reingeschaut und ihr habt mein Mitleid, wirklich. Also es ist nicht einfach. Aber du, ich meine, letztendlich sind auch viele Probleme, die auch wir kennen. Also ich meine, zum Beispiel dieses, also fand ich, es ist wirklich so dieses, wenn die Kinder nicht mehr wollen, das ist so traurig, weißt du. Da hast du Kinder, ich hab ja zwei Mädchen und ich kann mich noch gut erinnern an die Zeit, da haben sie dich umarmt und Mama, du bist die allerbest, ich hab dich so lieb, weißt du. Und dann darfst du sie nicht mehr in die Schule fahren, das tut schon weh. Ja, ich hab das auch bei meinem Sohn vor allem so mal umarmen oder so. Wollen die ja gar nicht. Also du wirst ja behandelt, als wärst du in so einer persönlichen Quarantäne, die wollen keinen Kontakt mehr. Und ich bin schon wie so ein Kater, weißt du, der so lange keinen Kontakt mehr hatte, der so zwischen den Beinen rumläuft und so so renn ich um meinen Sohn rum und der dann immer so, man Papa hör auf. Geh weg! Ja, aber ich mein, das sagt einem ja alles keiner, was da alles auf einen zukommt. Also irgendwie, ja, aber so ist es halt. Aber Paul, du warst auch so. Also wenn es so ist wie bei mir, dann auch irgendwann wieder anders, also wenn man durch diese Midlife-Kreise ist, ist ja im Grunde wie Pubertät, nur ohne Happy End, weißt du. Aus der Pubertät kommt man irgendwann wieder raus und dann lässt man sich auch wieder einen Arm nehmen und so, aber Midlife-Kreis ist einfach ein großer Seufzer. Wenn die mal aus dem Kreuzen raus sind und ich bin in dieser Phase, yeah, das ist so schön. Also es wird alles wieder so schön. Ach, du bist so ein positiver Mensch. Vielleicht sollte ich mich mehr mit Leuten wie dir umgeben. Ja, aber du bist doch, nee, du bist schon, man muss ehrlich sein, also du hast ja zum einen das Glück, dass du eine nicht behandlungsnötige Schizophrenie hast. Richtig. Du hast zwei Persönlichkeiten in dir und ich glaube das ist ganz gut, weil du bist natürlich auch schon, ich glaub man kann sagen, du bist so privat eher so ein, kann man sagen, Zweifler? Ja, also ja, auf jeden Fall, also sehr Zweifler ja und schüchtern und schon immer mit Melancholie behaftet, also eigentlich das genaue Gegenteil von dem, was man braucht, um auf der Bühne zu stehen. Und deswegen brauche ich auch den Paul dann so dringend für diesen Wechsel, weil, also wenn ich als Dieter auf der Bühne stehen würde, das wäre eine sehr traurige Veranstaltung. Von daher ist ganz gut, dass ich den Paul noch hab. Es ist, melancholische Menschen finde ich sehr, sehr interessant, weil ja die haben halt, die haben auch ihren Charme. Das klang jetzt so, nein du weißt wie ich es meine, oder? Ja genau so klang das, dass man sagt, so wie im Zoo, diese Orang-Utas, die sind ja total interessant und wenn man da Nüsschen reinwirft und dann ist man aber auch froh, wenn man wieder nach Hause fährt. Nein, du hast ja recht, ich weiß ja, wie es gemeint ist. Hast du denn Pondor, deine Frau, ist die denn so ein bisschen anders als du? Ja, ja, ja, nee, die ist dann so eher das Gegenteil und von daher bin ich, das was du sagst stimmt natürlich am Ende auch, dass ich sage, vielleicht ist es dann auch für die Kinder ganz gut, wenn sie so auf dem Spektrum links, den, ich übertreibe jetzt mal, den depressiven Vater haben und auf der anderen Seite die lebensfrohe Mutter, dann pendelt man sich irgendwo in der Mitte ein und dann wird schon alles gut. Ja, doch, das klingt, es ist nicht das schlechteste, wenn man beides hat für die Kinder. Deine Mutter hat ja zu dir gesagt, weißt du das wichtigste für dich im Leben ist, dass du glücklich bist und ich finde, was besseres kann dir doch eine Mutter oder ein Vater einfach nicht mitgeben. Ja, auf jeden Fall, das versuche ich auch immer dann so meinen Kindern mitzugeben, auch da sind wir dann unterschiedlicher Meinung, jetzt gerade irgendwie mein Sohn, der ist jetzt gerade so steht, braucht noch so anderthalb Jahre, dann ist Abitur, wäre fällig und meine Frau ist im wahren Leben Lehrerin, ja und das ist natürlich dann manchmal schwer, weil ich, ich bin so der Sunshine Dad, ja und wenn der Junge dann in Mathe, dann ist das so, dann ist das so, dann ist das so, dann ist das so, dann ist das so, dann ist das so, dann ist das so, dann ist das so, dann ist das so, dann ist das so, dann ist das so, dann ist das so, dann ist das so, dann ist das so, dann ist das so, dann ist das so, dann ist das so, dann ist das so, dann ist das so, dann ist das so, dann ist das so, dann ist das so, dann ist das so, dann ist das so, dann ist das so, dann ist das so, dann ist das so, dann ist das so, dann ist das so, dann ist das so, dann ist das so, dann ist das so, dann ist das so, dann ist das so, dann ist das so, dann ist das so, dann ist das so, dann ist das so, dann ist das so, Ob du jetzt Algebra kannst oder nicht, das ist wurscht. Aber sie hat doch recht gehabt. Ja, versuche ich auch immer zu vermitteln bei mir. Meine Frau sieht das als Lehrer natürlich anders. Natürlich. Aber du, am Ende fließen alle Dinge zusammen. Ja, das stimmt. Du hast so recht. Wie geht es denn eigentlich, weil du bist ja auch jemand, bei Instagram kann man doch immer sehen, dass du so ganz tolle Sachen bastelst. Also du hast eine richtige Werkstatt. Ja, das stimmt. Es schlagen ja so zwei Herzen in mir. Das eine ist, wo ich immer sage, die Bühne ist meine große Liebe und Leute zum Lachen zu bringen und schon immer Clown gewesen und sich selber auch daran erfreuen, wenn andere sich kaputt lachen. Und das andere ist so dieses Handwerker sein. Und das macht sehr viel Freude. Ich muss einen Satz, weil du gerade sagst Instagram, vielleicht kann ich mich auf diesem Wege entschuldigen. Ich bin da sehr schlecht im Bedienen dieser ganzen Social-Media-Dings. Ich komme seit bestimmt vier Monaten nicht mehr in meinen Instagram-Account rein, weil ich das Passwort vergessen habe. Und dann kannst du ja angeben, Passwort vergessen. Dann musst du eine E-Mail angeben. Und die E-Mail-Adresse, die ich angegeben habe, die habe ich auch irgendwann gewechselt. Und jetzt wird es dann kompliziert, weil du musst dann diesen Provider anschreiben. Und so ist mir alles zu viel. Aber ich versuche, bis nächstes Jahr wieder online zu sein. Aber hast du da nicht Leute im Hintergrund, die das für dich einfach erledigen, so Zeugs? Ja, weißt du, und das ist auch so ein springender Punkt. Ich will es dann selber machen. Es gibt ja auch Leute, die sagen, Mensch, wir könnten doch auch um die Inhalte uns kümmern. Und das muss doch alles viel besser irgendwie so. Ich poste alle zwei Wochen, wenn ich dann reinkomme, irgendwie ein Foto von einem Kaninchen. Und die sagen immer, spinnst du eigentlich? Das ist ein Marketing-Tool. Und ich bin da aber so schlecht drin. Und ich sage aber, ich will aber auch nicht, dass andere das machen, weil das ist ja auch nicht, weil da steht ja Paul Panzer und nicht Mitarbeiter von Paul Panzer. Und ich bin da auch ein schwieriger Mensch, was das angeht. Aber vielleicht könntest du wenigstens es so machen, dass die Technik, dass diese ganzen bürokratischen Schreiben, dass das jemand für dich macht und du nur dann wenigstens halt kreativ... Kaninchen poste. Aber auf der anderen Seite, ist die Welt untergegangen, seit du nicht mehr postest? Nee, eben nicht. Und das ist ja auch immer mein Argument. Die sagen immer, ja, und wir müssen das und wir müssen das. Und vor Jahren war es dann Facebook und wir müssen das. Und mittlerweile habe ich das Gefühl, so gibt es Facebook überhaupt noch? Keine Ahnung. Ja, wir sind ohne all das ausgekommen. Und natürlich würde es wahrscheinlich jetzt, wird der ein oder andere sagen, ja, aber wenn du das machen würdest, dann würde es ja noch viel besser laufen. Wo ich aber sage, Mensch, reicht, wenn es so ist, wie es ist und muss gar nicht mehr werden. Und dann lass mich doch meine Kaninchenfotos posten. Wenn ich jetzt sechsmal am Tag irgendwie wieder ein Foto, was esse ich gerade, was ziehe ich gerade für eine Hose an, wo bin ich gerade? Das mag dann unterm Strich vielleicht ein paar Leute mehr animieren, zu sagen, die gucken uns mal an. Aber es ist ja auch meine Lebenszeit, die ich dann investiere, irgendwie mein Mittagessen zu fotografieren. Und wenn ich das gegeneinander aufwiege, dann lasse ich es lieber. Ich glaube auch, dass sich da vielleicht irgendwann mal was wandeln wird. Aber ich habe öfters mal Schauspieler, die sind völlig überfordert. Die sagen mir, die kriegen von ihren Firmen quasi wie so aufgetragen. Aber du musst auch posten. Also es ist wirklich, das ist heute, das wird erwartet. Ja, ich glaube auch, wenn man mittlerweile so in der Branche arbeitet, egal als Schauspieler oder Musiker oder es ist, ich empfinde es als einen großen Luxus, Nein zu sagen. Also, weißt du, dann oder eben nicht zu posten. Und dann ist genau, wie du eben sagst, dann liegst du abends ja trotzdem im Bett und sagst, ja, der Tag ist aber trotzdem rumgegangen, auch wenn ich nicht mein Mittagessen gepostet habe. Wir lassen uns immer zu schnell von jemandem sagen, das muss man machen. Man muss erst mal gar nichts. Genau, so sehe ich das auch. Es ist vielleicht aber auch eine Generationenfrage, wenn man natürlich mittlerweile, man überblickt, also wir haben ja gefühlt mittlerweile mehr Social Media Stars in Anführungszeichen, als wir Schreiner haben in Deutschland. Und auch das wird natürlich irgendwann und sehr bald sogar kippen, weißt du, weil du hast da nur noch Leute, die sich ablichten, wie sie in Dubai einen Kaj Perinja trinken. Ich würde mir viel mehr Sachen wünschen, wo mir jemand zeigt, wie ich wieder einen Nagel in die Wand haue. Aber das kommt wieder. Das wird automatisch kommen. Auf alle Fälle. Und gerade so Handwerker, du wolltest ja gerne was anderes machen, also so ein schöner handwerklicher Beruf wie Schreine, Schweißen oder was es alles gibt. Aber das Tolle ist ja, dass du kreativ sein kannst und da entsteht ja was. Also es ist gar nicht so schlecht. Ja, ja, absolut. Und das wird immer mehr werden. Also von daher an der Stelle auch mal den Aufruf an alle Jugendlichen da draußen. Es macht gar keinen Sinn, dass alle irgendwie Sänger werden und Schauspieler werden und Diplom-Wirtschaftswissenschaftler werden. Also werdet Schreiner, werdet Schlosser, werdet Maschinenbauer. Das ist, wenn man da sein Glück drin findet und sagt, das macht mir Spaß, dann wäre es dumm, etwas anderes zu tun, nur weil uns die Gesellschaft Glauben machen will. Wir müssten etwas anderes machen, um uns besser zu fühlen. Also ich sage meinem Sohn auch immer, werd Schreiner oder so, aber der ist im Moment auch noch irgendwie so, der ist auch noch so, dass er sagt, ja, aber vielleicht ja doch Wirtschaft oder was mit Immobilien oder vielleicht werde ich auch YouTube-Star, wo ich sage, ja, toll. Und dann musst du die Tür abhobeln und kriegst keinen. Was ich auch total interessant finde, du trägst ja mittlerweile gar nicht mehr diese orange-grünen Hemden, sondern du bist ja eher in gedeckteren Blümchen unterwegs. Ja, der Lack ist ab, könnte man sagen. Du mitgekriegt hast ja im Grunde genau dieses, also geh mal einkaufen oder jetzt ist ja Vintage total in, genau dieses grün-orange zusammen mit Hornbrille ist ja total in. Ja, und daran siehst du, ich muss natürlich als großer Vorreiter schon wieder einen Schritt weiter sein. Lagerfeld hat ja mal gesagt, wenn meine Mode angekommen ist und bei C&A hängt, dann ist sie keine mehr. Nein, Quatsch. Ich konnte es nicht mehr. Ich habe, für mich ist immer wichtig, Entwicklung, sich weiterentwickeln, ja, sowohl inhaltlich als auch persönlich und also auch optisch. Und als ich mit Paul angefangen habe, so alles schräg, bunt und so. Und das bin ich aber nicht mehr. Und da musste ich, also da bin ich schon lange rausgewachsen, musste aber irgendwann dem auch optisch folgen, weil sonst, weißt du, irgendwie, ich will es auch einfach nicht, ich will kein buntes Hemd mehr anziehen. Und das war dann so der Kompromiss mit dem Management und alle, die einen beraten und sagen, du kannst ja nicht das Blümchen hemmen. Da sage ich doch, ich will aber nicht mehr. Und dann haben wir dann gesagt, okay, dann mach schwarz-weiß. Und ja. Und wie du vorhin gesagt hast, du musst nicht immer ja sagen. Da hast du einfach mal nein gesagt. Und ich habe jetzt diesen neuen, ich habe dich gesehen bei diesem Kleinkunstfestival. Da hast du schon dieses geblümte schwarz-weiß Hemd an. Und es ist völlig okay. Also das ist trotzdem bist du, Paul Panzer. Also ja, also ich mache mir da jetzt auch nicht mehr so viele Gedanken. Das ist ja auch das Schöne, dass ich die, also ich sage mal, die Leute, die mich seit 20 Jahren anschauen und die auch seit 20 Jahren mir quasi auf der Bühne folgen, die mit angefangen haben, die sind ja mit 20 Jahre älter geworden. Und ich habe, was das angeht, so ein treues Publikum. Und das ist so toll. Und das gibt mir natürlich auch die Möglichkeit zu sagen, ich brauche nicht unbedingt Instagram und ich brauche nicht Facebook, wie es die ganzen neuen jungen Leute brauchen, weil denen einfach auch eine Basis fehlt, die sagen, ich trage diese Entscheidungen mit. Ich kenne den ja und ich weiß, wenn ich da hingehe, dann werde ich mich zwei Stunden kaputt lachen. Und die einem so, also weißt du, ich muss diesen Werbekampf nicht unbedingt mit austragen. Und die Leute kommen trotzdem und das ist eben schön. Also das, also ich meine, das hast du dir erarbeitet. Aber da sieht man halt auch, Arbeit lohnt sich, sage ich jetzt mal. Sag das mal meinem Sohn. Ja, aber das ist halt, aber ich meine, du bist doch auch, also ich meine, ich mache die Sendung jetzt mit interessanten oder Menschen, die auch mal was erreicht haben. Manchmal sind sie auch unbekannte Menschen, die eine besondere Geschichte haben. Aber was ich bei allen irgendwie schon immer festgestellt habe, also wenn, da ist Fleiß. Also wenn jemand wirklich über längere Zeit hinweg tatsächlich populär ist, der ist nicht faul, obwohl du von dir sagst, du bist faul. Ja, eigentlich schon. Also ich bin, was mich dann rettet, also ich bin faul, ja. Was mich aber rettet, ich bin trotzdem sehr selbstkritisch. Ah, verstehe. Also eine schlimmere Kombination wäre faul und gleichgültig. Weil dann verliert sich die Qualität. Also faul darf man sein, aber man sollte trotzdem einen persönlichen, egal was man macht, ob auf der Bühne oder als Handwerker oder was auch immer, einen Qualitätsanspruch haben. Ähm, ich, also das ist wichtig, ja. Also dass man sagt, irgendwie das, was ich mache, muss aber ein Qualitätsniveau halten. Und nur weil die letzten Programme dann sehr erfolgreich waren, heißt es, dass das neue automatisch wiedereröffnet, das wäre ein Trugschluss. Also man, du kriegst keinen Kredit auf die Vergangenheit, ja. Also die Leute kommen gucken und wenn es Mist ist, dann dauert es nicht lange und es werden immer weniger kommen, weil einfach auch das fehlt, dass die Leute nach Hause gehen und erzählen, boah, ich war bei Polpanzer und das war, wir haben uns so weggeschmissen vor Lachen, wenn das, das wäre schlimm, wenn das weg bleibt. Du sagst faul und gleichgültig ist eine schlechte, eine sehr schlechte Kombi. Faul und selbstbewusst aber auch dann, ne? Also oder von sich total überzeugt. Ja, das ist, das mag ich auch überhaupt nicht. Das ist auch, was meine Persönlichkeitsstruktur angeht, mir völlig fremd. Also ich bin eher ein Tiefstapler, äh, obwohl das, wenn ich jetzt schon sage, ich bin Tiefstapler, eigentlich mir schon wieder zuwider ist, weil das auch ein gewisser Lob ist an mich selber. Jetzt verstricke ich mich gerade. Wie war die Frage? Nein, du weißt, was ich meine. Ja, man könnte denken, es ist krokett, aber ich sag jetzt mal von außen, bei dir ist es ehrlich gemeint. Also wir kennen dich ja auch schon lange hier bei uns. Also das, ich verstehe schon, was du meinst. Ich verstehe dich, Paul. Ich weiß, es ist so schwer im Leben, besonders in der Midlife-Crisis von jemandem. Aber das ist doch alles auch wiederum, wenn du auch in dem Programm sehr lustig von diesen ganzen Katastrophen erzählst. Aber ich finde im Alter, ich finde das so schön. Also ich finde, ich mache allen Mut, das Alter hat so viele gute Dinge. Klar, die körperliche, wie sagt man, die körperliche... Verfall, sagst du wohl. Ja, genau, der körperliche Verfall, der setzt ein. Aber dafür kommt so was wie Gelassenheit, was dem Ganzen wieder entgegenwirkt. Und das, also ich genieße das sehr. Ja, das ist toll. Du hast noch keine Gelassenheit für dich. Ja, ich bin da, vielleicht bist du schon weiter als ich. Aber ja, das kann natürlich sein, dass du, du bist schon näher am Licht als ich. Aber du bist ja auch älter. Ja, genau, danke schön. Aber du, aber du wirst es, aber ich bin, du bringst, du bringst vieles mit, du wirst es, du wirst es Licht erreichen, ich bin mir ganz sicher. Okay. Ich glaube, du bist auch jetzt, weißt du, du hast auch was damit zu tun, wenn man so, also mir scheint es so, dass du in deinem Leben noch, du bist halt so mittendrin, Kind, weißt du, noch vorm Abi und all das, ich glaube, da ist man auch noch so in allem so gefangen. Ja, ich glaube das auch. Also in der Theorie, wenn ich darüber nachdenke und philosophiere und abends im Bett liege und erschöpft gegen die Decke gucke und darüber nachdenke, dann glaube ich das auch. Also, dass da noch ein Potenzial ist, was noch unentdeckt ist. Was ich mich immer gefragt habe, auch jetzt, also diese, es fing ja alles an, deine Telefonanrufe waren legendär. Du hast ja wirklich damit angefangen, wir haben ja den Robert gehabt, den du ja auch kennst, Robert Treutel, der das ja nach dir gemacht hat, auch sehr erfolgreich. Aber was ich mich auch, ich habe ihn das auch immer gefragt und bei dir auch, wenn ich die Sachen gespielt habe, wenn man so ist, wie du dich selber beschreibst, eher zurückhalten und so, kriegt man dann aber das hin, dass man solche Anrufe macht und, das ist ja, dass du dich schon fremd geschämt hast, aber was macht man da mit der Scham? Ja, das ist wirklich, also ich will mich natürlich nicht mit einem Schauspieler vergleichen, aber das ist wirklich dann, wenn du dann in dieser Rolle bist und das ist ja auch überhaupt der Grund, warum ich auf die Bühne gehen kann und dass du das einfach ein Stück weit hinter dir lässt. Wenn ich natürlich heute, daran sieht man auch, dass ich mich persönlich dann wieder verändert habe, dann Sachen anhören würde von vor 15 Jahren oder so, auch so ein Anruf, würde ich wahrscheinlich auch irgendwie, ja, mich in Grund und Boden schämen oder würde große Empathie oder sogar Mitleid für den empfinden, den ich da angerufen habe. Aber damals war das dann so, ja, dann bist du dann in der Rolle drin und dann funktioniert das einfach. Also ich kann es nur so erklären. Der Dieter würde so was nie machen. Nee, auf keinen Fall. Also, ach ja, nee, das könnte ich gar nicht. Das ist, wie gesagt, kriege ich gerade Gänsehaut, wenn ich darüber nachdenke. Nee, das, aber auch was der Paul macht, deswegen ist es gar nicht so weit hergeholt, deine Analogie zur Schizophrenie, die du da eben kurz angesprochen hast, wirklich diese zwei Seiten, weil ich als Dieter so komplett anders bin, also überhaupt, ja, so ganz still eigentlich und zurückgezogen und keine Menschen, wäre jetzt zu viel gesagt, aber immer gern auch alleine und ja, so ein bisschen wie der Almöl über Heidi. Dosiert, Menschen dosiert in hämopathischen Dosen sozusagen. Ja, aber es klingt verführerisch, muss ich sagen. Also ich würde, wenn man, ja, ich hätte auch gerne so, aber man muss früh anfangen, ja, wenn man so eine zweite Person, aber das kann halt nicht jeder. Man kann halt viel ausleben dadurch. Das scheint ja aufzugehen, diese Schizophrenie in deinem Leben. Ja, also zumindest gibt es dadurch die Möglichkeit, also ich sage mal so, wenn ich jetzt, wenn der Paul jetzt nicht wäre, dann hätte ich wahrscheinlich irgendwo einen Job als Handwerker und dann hätte ich dieses in Anführungszeichen normale, das normal heißt hier nicht schlechter, aber dieses normale Leben, da weiß ich aber nicht, ob ich das so hinkriegen würde oder ob ich da nicht einer größeren Verzweiflung ausgesetzt wäre, als jetzt mit dem Paul zwischendurch. Ja, das hast du dir schon gut gewählt. Ist denn Scham, weil man, also Scham ist ja was, also das finde ich hochinteressant, weil die überwindest du ja oder selbst auch bei Auftritten, denke ich mir, und bei diesen Anrufen ja umso mehr. Scham kann ja oft hinderlich sein so im Leben. Hast du das privat, also spielt da Scham eine Rolle bei dir? Ja, und total schnell und total leicht. Also wenn ich jetzt irgendwie mit der Familie mal irgendwo bin oder auch mit meiner Frau irgendwo bin und wir haben zum Beispiel einen Hund dabei und man trinkt irgendwo einen Kaffee oder so und der Hund schnuppert dann den anderen Leuten so oder rennt dann zwischen die anderen Tische rum, da finde ich schon keine Ruhe. Dann sage ich schon, wo meine Frau dann sagt, ja, aber der tut doch gar nichts. Ich sage, ja, aber irgendwie, ich will keinem auf die Füße treten. Dann ist mir das schon, dann entsteht schon so ein Unbehagen irgendwie in mir, dass ich sage, ich könnte ja, vielleicht ist derjenige, der da sitzt, mag ja keine Hunde und will einfach gerade nicht, dass mein Hund ihm irgendwie am Bein schnuppert. Also so ein eigentlich total übertrieben und eigentlich totaler Quatsch, aber das sind ja Dinge, die man nicht abstellen kann. Also so viel zu deiner Frage. Ich bin da sehr schnell, wo ich denke, ich könnte jemanden irgendwie verletzen, sei es jetzt gefühlsmäßig oder in seinen Ansichten und hat vielleicht auch mit dazu geführt, dass ich mich dann eher lieber zurückziehe oder lieber so für mich bin, wo ich weiß, da tust du keinem was. Du kannst mir nichts tun. Aber es zeugt ja auf der einen Seite, wenn du das so beschreibst, von einer ganz hohen Empathie. Also du füllst dich sehr ein in andere Menschen. Es gibt ja die anderen, die sagen, kack doch mal denen vor die Füße. Also der Hund, weißt du so. So was soll es auch geben. Nein, nein, nein, dann bin ich, der bin ich nicht. Nee, das stimmt. Du bist empathisch. Ja, kann man, würde ich so sagen. Das muss ja nicht immer gut sein. Das ist aber, also es ist mehr gut, als es schlecht ist, glaube ich. Finde ich auch. Und ich muss ja sagen, also wenn du auch sagst, die beiden sind sehr unterschiedlich, aber ich finde, deshalb ist ja Paul so einer, den man auch einfach mag über all die Jahre hinweg. Und ich habe es jetzt auch wieder gemerkt, als ich diese ältere Sachen, neuere Sachen von dir angeschaut habe. Den habe ich einfach ins Herz geschlossen. Aber auch, weil der ist auch empathisch. Der hat Herz, der Paul. Ja, auf jeden Fall. Also so war er ja auch immer angelegt. Klingt jetzt schon so konstruiert. Vielleicht am Anfang so, aber irgendwann übernehmen Dinge, die man konstruiert ja selber das Leben. Aber das stimmt. Der ist natürlich frecher und er sagt schon mal was. Und er sagt auch schon mal was, wo er nicht drüber nachdenkt. Oder er ist viel zu spät. Aber im Grunde ist er ein guter Kerl. Das stimmt. Aber er sagt eben auch schon mal Sachen, die vielleicht unbequem sind oder jetzt gerade. Wir leben ja auch in Zeiten von Political Correctness, wo der Paul dann auch mal so Sachen raushaut. Das habe ich auch aktuell auf der Bühne, wo ich auch, keine Ahnung, mir fällt gerade kein Beispiel. Oder wo ich sage, dann komme ich irgendwann auch im Bühnenprogramm, wo ich über das Thema Schwarzarbeit rede und darüber dann philosophiere, darf man das überhaupt noch sagen, schwarz und komme darüber, dass mich das total nervt, dass jetzt irgendwie Winnie-Too darf nicht mehr gezeigt werden. Jim Knopf darf kein Farbiger mehr sein. Wo ich am Ende zur Quintessenz, oder die Quintessenz bei mir eigentlich ist, dass ich sage, was wollt ihr eigentlich alle? Ich unterscheide Menschen nicht danach, ob sie schwarz sind oder weiß oder gelb, sondern ob sie Arschlöcher sind oder nicht. Und dann kriege ich immer einen Riesenapplaus und sehe, die Leute fühlen eigentlich genauso. Aber die Leute haben auch eine Riesenverunsicherung. Irgendwie darf ich das jetzt noch sagen? Darf ich das jetzt nicht sagen? Habe ich jetzt was falsch gesagt? Dieser ganze Gender-Dings. Ich respektiere jeden Menschen und jeder soll das machen, was er will. Aber ich kann doch deswegen nicht die Toilettentüren immer weiter vergrößern, weil nicht nur mehr Frauen drauf kleben und Männer, sondern jetzt auch noch Außerirdische und Kängurus mit Beutel, ohne Beutel. Und so, weißt du, was ich meine? Du machst halt ganz klar die Grenze, dass das absurd langsam wird. Das empfinden ja viele. Aber du würdest natürlich sofort unterschreiben, hast du ja eben gerade gesagt, wenn sich jemand beleidigt fühlt, und ich will jetzt gar nicht diese Worte wiederholen, es gibt einfach Dinge, finde ich auch, da haben wir uns weiterentwickelt und da kann man auch drauf Rücksicht nehmen. Absolut. Und wenn du mir heute sagst, ich will aber für mich persönlich einen ganz neuen Artikel, mit dem du mich ansprichst, dann macht mir das doch keine Mühe, das zu machen. Aber dann muss ich doch da nicht erstmal Stuhlkreise bilden und eine Politik damit jahrelang beschäftigen, um irgendwelche Gesetze umzusetzen. Wenn du dir als Individuum etwas wünschst und mir fällt es leicht, das zu erfüllen, dann mache ich das. Ja, genau. Wir sind auch so schnell in Verurteilen geworden. Ich weiß auch nicht, so moralisch diskreditiert wird man sofort, wenn man eine andere Meinung hat. Ich meine jetzt in gewisser Art. Ich weiß nicht, wie du das jetzt wahrgenommen hast, wir leben ja in Zeiten, du hast mal ein Programm gehabt, Invasion der Verrückten, das könnte jetzt auch wieder passen. Ja, absolut. Obwohl das eigentlich schon lange Gültigkeit hat. Eigentlich hätte ich alle meine Programme so nennen können und einfach immer nur Teil 1 bis 9 oder so. Weil der Mensch ist einfach so. Aber das ist alles auch, ich will das auch nicht. Ich habe ja auch auf der Bühne dann, ich habe zwei Stunden Zeit und mein erster Anspruch ist, die Leute sollen lachen und die sollen sich wirklich kaputt lachen und sollen sich auch nicht fragen, darf ich hier lachen oder darf ich nicht lachen. Das geht dann teilweise eben darüber, dass ich als Paul, als Figur auch politisch unkorrekt sein darf. Aber mir ist natürlich klar, dass die Realität und das Leben viel komplexer ist und dass da viel mehr Dinge ineinander greifen. Das geht dann bis Erziehung, Schulbildung, wo wir eben sagten, mein Sohn gerade Schule, wo ich sage, dieses ganze Schulsystem irgendwie, weiß ich nicht, da komme ich dann wieder und da schließt sich der Kreis zu meiner Mutter, die sagt, lernt lesen, lernt schreiben und lernt es ein guter und glücklicher Mensch zu sein. Und da fehlen aber einfach irgendwie die Fächer. Also wenn ich Kultusminister wäre, ich würde viel mehr auch über Ethik sprechen, über Moral, über Humanismus und den Leuten, die in einer Phase des Lebens sind, wo sie Orientierung brauchen, ihnen auch vermitteln, zumindest eine Ahnung von, das ist gut und das ist schlecht. Du hast Musik- und Medienpädagogik studiert und jede, eigentlich unterschreibt es dir, jede Musik, Theater, diese ganzen Fächer, oder wie du sagst, Ethik, sind total wichtig für den Menschen zur Entwicklung. Aber das sind ja die ersten Fächer, die erstens mal die ausfallen, die weggestrichen werden. Also es ist so schade, dass ich da, also jeder weiß es, aber irgendwie habe ich das Gefühl, also bei meinen Kindern hatte ich das Gefühl, die haben den gleichen Unterricht, also den ich auch hatte in der Schule. Ja, ja, absolut. Das ist auch die Erfahrung, die ich mache. Ich weiß aber nicht, wer dafür verantwortlich ist. Also jetzt meine ich jetzt auch nicht polemisch, ich meine das wirklich. Ist es die Politik, sind es die Eltern, ist es einfach, weil wir Menschen dumm sind? Keine Ahnung. Vielleicht müsste man sich dann auch mehr engagieren. Es gibt ja viele Menschen, die engagieren sich, die sind Elternvertreter und die gehen in die Politik. Also ja, ach Gott, da werden uns jetzt viele, ja, ich weiß nicht, da kommen wir glaube ich jetzt nicht raus mit irgendwie Optimismus. Nee, das ist auch jetzt vielleicht an der Stelle, die Leute, die gerade zuhören, alle beschweren bitte an den Sender. Ja, genau. Also Paul kann gar nichts dazu. Braucht mir gar nicht schreiben, ja. Ich habe keine E-Mail, alles an den Sender. Alles an FFH, also wir geben das dann direkt, wir sind ja hier in Hessen, ich gebe das einfach an das Kultusministerium in Hessen weiter und dann sollen sie es kriegen und dann sollen die alles ändern. Ich weiß nicht, du bist ja in NRW, du hast ja dann, du hast das Abi nachgeholt und hast, also wie galt denn das Abitur bei euch in Nordrhein-Westfalen? Weil ich habe in Hessen Abitur gemacht, da haben sie immer Witze drüber gemacht. Das ist ja quasi, das kriegst du ja geschenkt. Ja, ich war ja erst, bei mir war es ja tatsächlich ein bisschen aufwendiger, weil ich alles nachholen musste, weil ich ja, weil ich auch damals schon ein fauler Sack war. Ich habe ja dann erst mal nur, war dann erst mal nur auf der Allgemein-, auf der Gesamtschule und musste das Abitur dann, hatte dann die mittlere Reife und habe dann die Hochschulreife dann quasi neben dem Job auf der Abendschule nachgeholt. Und das war dann schon mühsam. Aber da waren dann auch die, die es wirklich wollten. Das ist dann der Unterschied zu denen, die gezwungen werden, zur Schule zu gehen. Da ist es halt immer, wenn man etwas wirklich will, lernt man natürlich auch viel besser. Na klar. Und ja. Wolltest du das oder wollten die das? Nee, das wollte ich. Da war ich, da war ich schon ausgezogen zu Hause und wollte ich dann einfach für mich. Also so wie ich auch jetzt sage, früher haben mich total viele Dinge überhaupt nicht interessiert, wie auch Geschichte oder Politik oder so. Und heute ist das so. Und wenn man sich für etwas interessiert, dann fällt das natürlich auch viel leichter. Also ich hätte mir nie gedacht, dass ich abends so wie heute irgendwie im Bett liege und ein Buch über Plattentektonik lese. Da schüttelt mein Sohn einfach nur den Kopf, wenn er bei mir ins Zimmer reinguckt. Was liest du denn da? Ja, ich habe manchmal so komische Sachen, die mich dann interessieren und Kontinentalverschiebung. Ich kann, ja, es macht doch so Spaß, was zu lernen über Dinge. Ja, aber dass du auch noch Bücher liest. Oder liest dein Sohn Bücher? Ja, also natürlich meist schon elektronisch auf dem, wie heißt das hier, E-Book? iPad, E-Book. E-Book, iPad, ja. Die ist, wo ich immer sage, auch ein Programm. Meine Frau liest ja auch damit und wird jetzt von unten beleuchtet. Das ist auch nicht unbedingt vorteilhaft für eine Beziehung. Oh, wie gut, dass der Dieter so etwas nie sagen würde. Nein, das wird der Paul sagen, wo ich immer sage, ja, nichts hat sich so sehr verändert wie die Silhouette meiner Frau in den letzten 25 Jahren. Oh, daran habe ich aber, was du sagst, stimmt natürlich. Das ist sehr unvorteilhaft. Ja, klar. Weil, weißt du, das ist nämlich wieder im Alter, also, weil die Augen, ich weiß nicht, du hast das wahrscheinlich noch nicht, aber du lässt nach und da ist so ein iPad, so ein E-Book gar nicht so schlecht am Abend, weil das ist super. Weißt du, kannst du größer stellen und kannst du, ja. Aber es ist unvorteilhaft. Ja, ich muss drüber nachdenken. Da würde ich mir vielleicht mal über ein Kopflicht nachdenken, weißt du, so ein Band oben mit so einem Einsatzlicht von den Navy Seals. Ach, genau, stimmt, ja. Sag mal, wie ist denn das eigentlich, also wie dein Sohn, im Mittendrin, wo, das kriegst du doch mit, also ist das nicht sehr anstrengend, da immer präsent zu sein oder fällt dein Sohn da raus? In den sozialen Netzwerken. Ja, er selber ist da nicht so aktiv, aber er guckt natürlich sehr viel dann auch so YouTube und dieser, das ist ja so das neue Fernsehen. Also, ich glaube, der weiß jetzt eigenständig gar nicht, wir haben ja noch einen Fernseher, wie der angeht. Echt? Ja, klar. Ja, das ist nur noch so, dann iPad am Handy und irgendwelche, wie heißen die, Reels, sich Reels angucken. Und die Wiffs, oder was gibt es da noch? Ja, du bist schon weiter als ich, keine Ahnung. Die Reels. Ja, aber letztendlich ist es auch, also es hat halt alles irgendwie tolle Namen, aber letztendlich ist es doch auch, also es ist irgendwie irgendwelches Zeug halt, was wir auch geguckt haben. Ja, aber ohne kannst du das auch alles in der Mediathek mittlerweile gucken im Fernseher. Ja, und man gewöhnt sich halt leider dran, das sage ich ihm halt auch immer. Das ist die Stunden, die man dann da, das wird halt immer mehr. Und ich habe da auch da ja dann so eine Meinung zu, dass ich auch sage, irgendwie eigentlich ist es traurig, weil eigentlich ist es, ja, man ist da nur noch so Konsument. Deswegen lehne ich das ja eigentlich alles so ab, weil ich auch dann versuche, meinem Sohn zu vermitteln du bist entweder auf der Seite derer, die all die tollen, all die kreativen Dinge konsumieren oder du bist einer, der das liefert. Du musst dich entscheiden, wer du sein willst. Ach, das sagst du. Ja, das ist ja interessant. Ja, und dann also auch im Hinblick auf Handwerk oder irgendwas machen. Natürlich ist es leicht, sich etwas anzugucken und toll zu finden, aber vielleicht dann auch selber etwas zu machen, was das Interesse anderer Menschen weckt, sich das, was du machst, anzuschauen, ist natürlich vom Akt der Schöpfung her viel interessanter. Das ist ja Philosophie, was da jetzt abgeht, ne? Das tut mir leid, das sollte in die Richtung, das sollte das jetzt nicht nehmen. Ich merke auch die ganze Zeit schon, dass ich mit ganz wenig Sprachfehler spreche. Daran merkst du immer, dass das Interview du mehr mit Dieter führst als mit Paul. Genau, ist egal, wir kennen dich trotzdem als Paul. Ich spiele zwischendrin einfach mal den Paul Panzer ein. Richtig. Nein, genau, also der kommt nicht zu kurz, keine Angst. Geh jetzt mal in die Rolle deines Sohnes, ja? Ich habe schon Mitleid mit ihm, weil du hohe Anforderungen stellst an ihn, das sage ich dir jetzt mal von außen. Man kann doch beides haben, oder? Man kann Dinge schaffen. Ja, das klang jetzt vielleicht viel härter, als es jetzt hier in der Zusammenfassung ist. Ich will nur Möglichkeiten aufzeigen. Wenn er sich dann für was anderes entscheidet, ist es auch gut, das sage ich ihm ja auch immer. Wenn ich aber einen Wunsch, aber das ist ja meistens, die Kinder machen ja genau das Gegenteil, dann würde ich sagen, mach nichts mit Medien, mach nichts mit Öffentlichkeit. Also am allerliebsten würde ich meinen Sohn sehen in einer Forschungsstation am Nordpol, wo er mit Begeisterung um 11 und um 17 Uhr rausgeht und die Temperatur abliest und den Listen einträgt. Aber er müsste glücklich sein dabei, weißt du? Aber ich weiß natürlich, dass das schwierig ist. Er schwingt da auch so ein bisschen mit, dass du dir das auch vorstellen könntest. Ja, absolut. Ich könnte auch jetzt so, keine Ahnung, ich würde sowas machen können, glaube ich. Du hattest dir auch mal vor mit Markus Lanz, Lapland war eine Reise, die ihr beide zusammen machen wolltet. Fällt mir da in dem Zusammenhang ein. Also zwei, dreimal im Jahr bekomme ich eine SMS von Markus und zwei, dreimal, ja, aber zu einem anderen Zeitpunkt kriegt er eine von mir, wo dann mehr oder weniger nur drinsteht, von seiner Seite, Paul, wann fahren wir endlich nach Kamchatka? Weil das war das, da wollten wir hin. Und das schreibe ich ihm dann auch immer und wir antworten uns dann immer gegenseitig mit bald, bald. Das machen wir schon seit Jahren. Nee, das muss aufhören, Paul. Du musst das machen. Ja, ich weiß. Dann musst du den Markus fragen. Mach das doch einfach mal. Ich schieb das jetzt alles auf den Markus. Nein, das stimmt nicht, weil du hast eben gerade gesagt, dreimal im Jahr schon. Nee, nee, eben verhedderst du dich. Du musst bei dem nächsten Mal einfach sagen, ich packe meinen Koffer und komm, ich mach mit. Ich komme. Das geht auch mal ohne dich zu Hause eine Zeit lang. Wahrscheinlich besser. Ja, das will man ja auch nicht haben. Aber wahrscheinlich, und das Schöne ist doch, du hast doch dann auch, also ich meine, ich glaube mit Markus, weil mit dem, das ist ja wichtig, mit wem man so eine Reise macht. Der hat ja auch so Reisen schon oft gemacht. Also ich glaube, mit ihm kann man auch mal schweigen. Also da wären auch nicht so viele Menschen. Also das wäre doch alles super. Nee, das wäre bestimmt toll, ja. Ich schreibe ihm gleich. Und dann musst du uns dann auch davon erzählen. Kriegst Rückmeldung. Ja, das wäre, weil ich glaube, das, habt ihr auch da so eine Zeitvorstellung, wie lange das etwa dauern sollte, könnte? Nee, ich sag mal so weit, in der Planung sind wir noch nicht. Auf verstehe. Naja, aber immerhin, dass er ab und zu schreibt und du schreibst ihm, ist ja schon, also es ist schon auf dem, es darf halt kein Witz sein. Nein, nein, das nicht. Es ist ja auch schön, dass man hin und wieder ein Lebenszeichen kriegt von Menschen, wo man weiß, die sind im Grunde genauso verrückt. Und man ist nicht allein. Ja, ja. Ach schön. Es ist auch, ist es nicht auch immer wieder schön, also dass man, dass man im Leben Menschen trifft, wo man sagt, ach, das ist ein guter oder die ist eine gute. Das ist eigentlich das Wichtigste für mich an einem Menschen, den ich treffe. Ja, das stimmt. Das ist, das kann einem, kann einem helfen mit durch, durch die Untiefen des Lebens zu schiffen. Das stimmt. Was sind denn die Untiefen für dich? Jetzt muss ich doch mal fragen. Ich mache mir jetzt Gedanken. Was ist denn so schwer? Ich kann es gar nicht beschreiben. Es ist das Leben an sich. Es ist das Leben an sich, ja. Ich habe da manchmal, ich will da ja gar nicht jammern, aber wie gesagt, ich bin ein, um das noch freudig auszudrücken, ein mit sehr viel Melancholie behafteter Mensch und habe wirklich, aber schon seit, seit ich 20 bin oder, oder sogar noch früher, wirklich das Gefühl, dass auf mich eine andere Schwerkraft einwirkt. Und ich mich da, aber es geht und ich habe auch nicht, also ich mache das jetzt auch bis zu Ende. Also das ziehe ich jetzt durch. Und du darfst das Licht nicht vergessen, weißt du was? Ja, das ist ja, genau. Du kannst nicht aus einer, aus einem melancholisch veranlagten Dieter einen, ja, Juhu-Dieter machen. Also das wird nicht funktionieren. Ja. Ja. Oh Gott, ich will nicht, dass wir jetzt so traurig werden. Nein, das sind wir gar nicht. Ich bin, nein, nein, das ist auch nicht traurig, das ist nachdenklich. Ist einfach nachdenklich. Vielleicht legst du nachher so ein Klavierbett drunter, dann wird es noch trauriger. Oder Streicher, Streicher, mach Streicher drunter. Ich glaube, Streicher ist immer mehr. Oder Oboe, Oboe ist auch so ein schönes Instrument. Aber ich habe noch, ich habe noch eine Frage. Wenn dir das zu intim wird, musst du sagen, dann musst du mich unterbrechen, weil ich liebe ja sowas. Also so einfach zu erfahren über andere Menschen. Ich liebe andere Menschen, aber du hast doch trotzdem, trotz dieser Grundmelancholie, hast du bestimmt Momente des Glücks am Tag? Hallo? Paul? Ja, das war die Zäsur, die ich hier, nein, nein, doch, nein, das habe ich. Aber das, ja, nee, das habe ich. Das habe ich, ja. Aber das habe ich wirklich und das ist kein, kein, kein Marketinggag. Das habe ich halt auch oft wirklich, wenn ich auf der Bühne bin und die Leute wirklich lachen und sich kaputt lachen und wegschmeißen und dann gackert da noch mal einer nach. Da habe ich das auch. Ich habe das aber auch in der Werkstatt, wenn ich irgendwas mache und das hat geklappt und habe da, habe da dann so ein kleines Erfolgserlebnis. Dann habe ich das auch. Aber es ist da, es ist nicht ganz weg. Das ist doch schön. Und hast du, was war denn das so in letzter Zeit, was du mal gemacht hast in deiner Werkstatt? Dass wir uns das vorstellen können, wo du, ja, das ist, dass du, was hast du geschaffen? Ich, ja, das wird ja wahrscheinlich, ist das so langweilig, so ich. Nö. Nee, ich habe jetzt gerade in den letzten Tagen habe ich, ich habe eine große Holzkiste gebaut. Die soll eigentlich als Untergrund, als Leinwand später dienen und habe aber versucht, auf dieser Holzkiste Betonoptik zu simulieren. Also eigentlich ist es Holz, aber es soll aussehen wie Beton. Klingt jetzt total langweilig, aber ist eigentlich total spannend, wenn man sich für Oberflächen interessiert und guckt wie. Und das ist im Hinblick, ich baue ja auch meine Bühnenbilder selber hier mit meinen Leuten. Und das war jetzt quasi so ein Test. Also das habe ich jetzt die Woche gemacht. Und die Leinwand, ist die, ist, malst du auch oder ist das einfach nur als Bühnenbild gedacht? Weil Leinwand... Es war eigentlich, eigentlich ist es nur ein Test, aber ich werde das natürlich nutzen, weil die relativ große Fläche, die ist jetzt irgendwie 3,50 Meter. Mal 3,50 Meter habe ich jetzt hier einen scheinbaren Betonblock bei mir in der Halle hängen. Und da werde ich aber noch irgendwas anderes drauf machen. Ich baue ja dann auch schon mal so Sachen aus Metall oder so. Und da fällt mir schon was ein. Aber ich bin, für mich ist das dann mehr auch so der Weg, das Ziel. Und ich probiere das aus und klappt das. Oder sieht das doof aus, so wie das ja auch immer wieder vorkommt. Das sieht aber jetzt gut aus. Sieht aus wie Beton, ist aber kein Beton. Das ganze Leben ist eine Lüge. Aber das ist ja, du könntest ja mit in die Forschung gehen, auch irgendwie nachhaltig produzieren. Und hast du vielleicht auch schon eine Pumpe eingebaut bei dir im Haus oder Wohnung? Weißt du, so eine Wärmepumpe. Ich habe eine Pumpe eingebaut. Ich war gerade im medizinischen Bereich. Ich wollte sagen, wenn ich eine neue Pumpe brauche, das mache ich dann schon noch beim Arzt. Ich meine, wäre sowas auch was für dich? Also, dass du jetzt guckst, wir müssen alles sparen. Und ich mache jetzt irgendwie was ganz Neues, wie wir Wärme erzeugen bei uns zu Hause. Oder ist das eher was anderes? Nee, das liegt irgendwie außerhalb meines Interesses. Aber ich versuche natürlich schon auch, das Heizthera. Das habe ich aber schon immer gemacht. Also, so richtig warm alles machen, haben wir eh nie gemacht. Wenn es so weit war, Pullover verteilt. Nee, die Wärmepumpe. Ach, ich glaube, wir sind schon fast bei der Stunde. Ich könnte mit dir noch weiter plaudern. Ich würde mich freuen, wenn du direkt jetzt nach unserem Gespräch vielleicht mal eine SMS an Markus Land schreibst. Und dass du dann vielleicht mal dran denkst, das wäre schön. Es war schön mit dir zu plaudern, Paul, Dieter. Ja, es hat auch sehr viel Spaß gemacht. Und alles gut. Ich musste aber die Pumpe lachen, deswegen. Ich wollte auch gerade sagen, ich hoffe, du brauchst keine Pumpe im Körper demnächst. Das bleibt gesund. Nein, nein, nein, alles gut. Ja, nein, ich danke dir. Wirklich sehr viel Spaß gemacht. Und wenn ich in der Nähe bin, komm vielleicht gucken. Denk dran, mit Live-Kreises. Das mache ich mittendrin auch. Du hast zwei Termine bei uns in der Gegend. Ist auch auf unserer Homepage. Du bist einmal in Kassel und glaube ich in Frankfurt. Aber das gucke ich nochmal nach. Da mache ich kräftig Werbung dafür. Wir freuen uns auf dich, Paul. Und denk an das Licht am Ende des Tunnels. Du auch und auch die Hörerinnen und Hörer draußen an den Rundfunkempfangsgeräten. Also, schönen Tag. Tschüss. Mach's gut, mein Lieber. Tschüss. Infos zur Tour von Paul und weitere Gespräche unter Silvia am Sonntag. Wir hören uns wieder im Podcast oder jeden Sonntag im Radio zwischen 9 und 12.