Automatisch erstellte Abschrift des Audios:
Es ist eine Gabe, die ich an Menschen wirklich sehr bewundere. Die Fähigkeit, das richtige Wort zu finden, die besondere Formulierung, kreativ mit der Sprache umzugehen und dabei seinen eigenen Stil zu finden. Mein heutiger Gast, Johann König, kann all das und dabei ist er auch noch sehr lustig. Schreiben ist und war essentiell für ihn, auch im Privaten. Also generell ist ja bei mir Schreiben, also auch wenn ich jetzt privat eine Krise habe. Wenn ich mit meiner Frau, wir hatten auch mal eine Krise und ich schreibe dann auf, weil ich kann besser, ich bin beim Schreiben, kann ich das präziser ausdrücken, als wenn ich etwas erzähle und emotional bin. Und ich schreibe Dinge auf, wenn ich eine Krise habe, erstmal auch für mich. Wenn es gut läuft, zeige ich das dann auch demjenigen, mit dem ich einen Streit habe oder so. Und ich habe schon manches durch Geschriebenes auch gelöst. Warum muss er alleine sein, um kreativ sein zu können? Weshalb kann er ganz schlecht vor Autos auftreten? Und warum ist der Humor der Kit, der alles zusammenhält? Darüber sprechen wir in diesem Podcast. Hallo, herzlich willkommen Johann König. Wie geht es dir? Ja, hallo, hallo Silvia. Sehr gut, sehr gut geht es mir. Die Winterferien sind vorbei, endlich wieder Schule. Ach komm, das erinnert mich an dein nagelneues Buch, was ich schon lesen durfte. Familie ist was Wunderbares, das muss man sich nur und dann kommt immer wieder großgeschrieben sagen. Also der Titel passt, wäre immer diesen Titel, aber ich meine, das ist ja ein Titel, den du auch schon kennst von den Kindern. Er passt aber auch bei Familie. Es passt einfach wie die Faust aufs Auge. Ja, also die Ferien sind ja eine schöne Sache, aber man freut sich wirklich, wenn dann alle drei Kinder mal wieder vormittags weg sind und man durchatmen kann. Gerade so diese Zeit zwischen den Jahren als Familie, wir sind so richtig verschlammt und verludert. Also man, ich weiß nicht. Du weißt genau, was ich meine, oder? Natürlich, natürlich. Man zieht sich ja dann nicht mehr groß um nach dem Aufstehen. Aber das war halt auch jetzt nochmal zu lesen, diese Corona-Zeit, wie das war mit diesem Online-Unterricht und wie du das beschreibst. Am Anfang habt ihr als Familie, wolltet ihr das wie so viele, so ordentlich machen mit Aufstehen und Frühstücken. Und kurz danach wurde der Laptop ans Bett von den Kindern gebracht. Und dann sagt man namittags zum Kind, du hast ja immer noch deinen Schlafanzug an und das Kind sagt, ja, du aber auch. Ach ja, die Kinder. Also es ist wirklich, das ist so schön, weil es kommt natürlich so viel Liebe. Also das Buch ist schon sehr voller Liebe, aber auch dann wieder so voller Chaos. Und du brauchst ja auch, das ist natürlich auch sehr, sehr schwer, weil du brauchst ja für deine Kreativität Alleinzeit. Wie machst du das, um deine Alleinzeit zu haben? Ja, das geht nur, wenn die Kinder weg sind und meine Frau am besten auch. Also wenn ich Texte entwickle, muss ich ganz alleine sein. Dann darf meine Frau auch nicht im Nebenraum sein und auch nicht im Keller. Und ich könnte denken, die kommt gleich hoch. Ich muss eigentlich ganz alleine im Haus sein für drei Stunden. Und manchmal gehe ich dann einfach in den Wald, weil das im Haus nicht möglich ist, weil doch immer ein Kind wiederkommt. Ja, wir hatten einen Fall. Die zweite, vierte, fünfte und sechste Stunde fällt aus. Ich habe heute nur dritte Stunde und so. Und das geht da nicht. Dann werde ich unterbrochen. Das heißt, ich brauche, ich gehe dann in den Wald oder wir haben ja so ein ganz kleines Häuschen im Wald, wo wir auch den Lockdown verbracht haben. Und da bin ich dann und dann habe ich drei Stunden für mich. Ich mache das Telefon aus und dann fange ich an zu sprechen. Also ich habe ja so einen Ideenzettel. Da stehen ganz viele kleine Sachen drauf. Und dann fange ich an, die irgendwie zusammenzufügen, indem ich selber laut spreche und auch manchmal schreie oder anfange zu singen. Aber ich muss, ich muss wissen, niemand ist hier, der mich dabei sehen, beobachten oder stören könnte. Und so entwickle ich dann irgendwelche Geschichten und dann nehme ich die auf als Audio Datei. Und ich habe vorgestern eine Viertelstunde so einfach gesprochen in meinem Telefon. Dann habe ich mir das am nächsten Tag angehört. So, also so entstehen meine Geschichten. Ich bin erst mal selber der eigene Zuschauer, der eigene Regisseur. Und dann habe ich bei den 15 Minuten, habe ich zweimal geschmunzelt und da dachte ich, super, super Nummer. Aber das heißt, da fällt auch ganz viel weg. Nimmst du jetzt nur die beiden Schmunzler? Naja, also ich bin ja auch jetzt nicht so, ich bin ja nicht repräsentatives Publikum für mich selber. Also natürlich mache ich, kenne ich ja auch Gags schon, über die ich dann nicht schmunzle. Und aber das Publikum vielleicht nicht. Auf jeden Fall habe ich meinen ersten Auftritt jetzt demnächst und da, da geht es dann los. Also ich teste das jetzt nicht zu Hause vor der Familie, sondern direkt vor Publikum. Und das ist natürlich immer ganz spannend und meistens fliegt da dann direkt nach dem ersten Abend schon die Hälfte raus. Dann brauche ich aber eben wieder eine neue Hälfte. Und so die erste Zeit, die erste Zeit verändert sich das von Abend zu Abend. Also ich habe jetzt bis, bis Sommer habe ich glaube ich 40 Auftritte und da wird sich das 40 mal verändern, das Programm. Und so nach einem Jahr ungefähr, dann verändert sich das nicht mehr so. Aber am Anfang ist das einfach Arbeit. Ich habe ja keinen Autor, ich habe keinen Regisseur, keinen, was weiß ich, Dramaturgen, sondern ich mache das alles alleine. Keinen Coach. Keinen Coach. Und das ist jetzt gerade eine sehr intensive Arbeitszeit, darum bin ich sehr, sehr froh, dass die Kinder wieder in die Schule gehen und ich zumindest die Vormittage habe. Aber um das Buch zu schreiben zum Beispiel, habe ich mich auch vier Tage in ein Hotel eingebucht, um da wirklich intensiv zu schreiben. Anders geht das gar nicht, weil man ist dann am effektivsten, wenn die Gedanken einfach in die Finger fließen. Ich schreibe mit zehn Fingern und wenn ich gar nicht nachdenke, sondern die Gedanken gehen in die Finger und dann lese ich das und so ist das Buch entstanden. Das hast du aber auch ganz, ganz liebevoll. Hast du dann noch am Ende ein Dank geht raus an den ausnahmsweise eingerichteten Zimmerservice im Hotel Papa Rhein, in dem ich für fünf Tage eingemietet war. Also der Zimmerservice, also die haben dir geholfen, dass das Buch so eng gekommen ist. Du hast sogar die Danksagung gelesen, ich bin begeistert. Ich liebe Danksagungen. Ich finde das immer, ich finde das sagt so viel. Also ich finde, ich meine, das ist wahrscheinlich schwer, weil du hast ja schon mehrere Bücher geschrieben, aber ich finde es sagt doch viel über einen Menschen, über den Autor, Autorin aus. Ich lese das eigentlich nie, die Danksagung, aber du hast völlig recht. Eigentlich ist es das einzige, was richtig persönlich ist und in diesem Hotel war es so, die hatten keinen Zimmerservice und ich wollte einfach nur weiter schreiben und daneben her essen und dann habe ich denen das erklärt, dass ich auch nicht unten ins Restaurant möchte und so und dann haben die das eingerichtet. Das fand ich super. Ich habe jeden Tag Frühstück gekriegt und dann Mittagessen gekriegt und konnte einfach da sitzen bleiben mit Blick auf den Rhein und das Buch in die Tasten hauen. Traumhaft. Aber nur das wär es halt auch nicht. Also das ist halt, was du, komm mal wieder zur Familie. Man muss es sich nur immer wieder sagen. Also nur alleine im Hotel Papa Rhein, die Familie ist halt dann wieder zum runden Leben, die gehört halt dazu. Ja, ich wüsste gar nicht worüber ich schreibe, wenn ich keine Familie hätte. Die Frage stelle ich mir ja oft, was würde ich eigentlich machen ohne Familie. Also wenn ich jetzt keine Frau und keine Kinder hätte, wie würde mein Tag aussehen und worüber würde ich auf der Bühne erzählen. Das ist eine ganz komische Vorstellung. Es gab ja eine Zeit ohne Kinder und wo ich auch noch, wo ich auch nicht richtig… Da bist du doch auch aufgetreten. Ja, wo ich eben auch nicht richtig gearbeitet habe, sondern eben abends und dann bin ich auch… Oh, jetzt hast du den Ton gehört? Ach Mist. Ja, du hast eine Nachricht gekriegt. Äh, genau. Entschuldigung. Von wem? Kein Problem. Kann ich das irgendwie ausschalten? Nee, keine Ahnung. Ich glaube du könntest auf Flugzeugmodus stehen. Nee, ich mach einfach den Browser aus. Ah, alles klar. Du hast viel zu tun im Moment. Du hast einfach Arbeit. Und wenn man überlegt, das war interessant, was du eben erzählt hast, dass du gar nicht gewusst, also ohne Familie und dann hat dich kurz eingeworfen, weil du bist ja 20 Jahre jetzt schon auf der Bühne. Das heißt, es gab ja eine Zeit vor deinen Kindern, aber mit deiner Frau. Also ihr seid glaube ich auch so. Du hast angefangen auf der Bühne mit ihr. Oder? Habe ich richtig gerechnet? Ich war so ein paar Jahre schon auf der Bühne und da habe ich sie dann kennengelernt. Aber es war ja am Anfang so, dass ich studiert habe. Ich war ja eingeschrieben in Köln an der Uni, habe auf Lehramt studiert und dann kamen so die ersten Auftritte, auch ohne, dass ich da viel Geld verdient habe. Aber ich wollte ja nie das beruflich machen, sondern ich wollte einfach so lange wie es geht studieren und dann auch Lehrer werden. Und das lief also am Anfang auch parallel. Und irgendwann kam so ein Angebot vom Schmitt Theater in Hamburg auf der Reeperbahn. Die haben gefragt, ob ich bei ihnen sechs Wochen auftreten könnte. In so einer Show jeden Tag, irgendwie Viertelstunde. Und da habe ich gesagt, ja, ist das denn in den Semesterferien? Und da haben die sehr gelacht und haben gesagt, nee, das ist jetzt irgendwie. Und dann habe ich gesagt, ja, da muss ich studieren. Und dann, naja, habe ich das auf vier Wochen begrenzt und war dann vier Wochen in Hamburg auf der Reeperbahn in einer WG zusammen mit Bodo Wartke und Kaya Janar. Haben wir da gewohnt. Sind jeden Tag im Schmitt Theater aufgetreten und trotzdem habe ich da noch gedacht, ich werde Lehrer. Also im Nachhinein auch verrückt. Aber ich meine, du hast doch schon 19 Semester studiert. Und trotzdem hast du es noch geglaubt und machst es zu Ende. Ja, also das war auch für meine Eltern natürlich wichtig, dass ich nicht einfach die Uni schmeiße, weil die haben mich auch finanziell unterstützt 19 Semester lang. Und ich habe dann, also es gab einen Tag, wo ich wusste, ich muss jetzt mit dem Studium aufhören. Das war, ich hatte die letzte Prüfung an der Sporthochschule. Ich habe ja Sport studiert auf Sekundarstufe 1, hatte da meine letzte Prüfung am Ende des Hauptstudiums. Das war eine mündliche Prüfung. Es ging um, ich weiß nicht mehr, Anerobe, Sauerstoff beim Sprint, irgendwas ganz komisches. Und dann haben die, mündliche Prüfung, drei Prüfer. Und dann haben die danach gesagt, ja, also ganz im Ernst, wir lassen Sie jetzt mit einer 4 hier durchkommen. Aber das war nichts. Aber Sie haben jetzt hier bestanden. Aber mal im Ernst, was ist los mit Ihnen? Sind Sie nervös? Interessiert Sie das Thema nicht? Sind Sie faul? Haben Sie nicht geschlafen? Was stimmt denn nicht mit Ihnen? Und dann habe ich gesagt, ja, es ist so, ich werde heute Abend abgeholt von einem Shuttle. Ich habe einen Auftritt in der Harald-Schmidt-Show und da kommt also ein Wagen um 17 Uhr und ich bin so ein bisschen nervös und habe ein bisschen meinen Text im Kopf. Und dann haben die gesagt, okay, wir werden uns das angucken heute Abend. Aber ganz ehrlich, sie können nicht beides. Entweder sie machen Comedy oder sie werden Sportlehrer. Und an diesem Tag wusste ich, ich kriege es auch im Kopf nicht hin, beides zu vereinbaren. Und dann hatte ich da meinen allerersten Auftritt. Millionen von Leuten wurde abgeholt. Ich war einfach den ganzen Tag schon aufgeregt. Die haben mich aber mit einer 4 noch durchgekommen. Aber das war der Tag, wo ich zu meinen Eltern dann gesagt habe, ich möchte mich jetzt auch exmatrikulieren lassen. Ich möchte auch euer Geld nicht mehr, weil ich habe ja ein bisschen Geld verdient. Ja, klar. Das war ein bisschen gemein. Die Idee dahinter war aber, dass mein Bruder für seine Ausbildung die gleiche Summe erhalten kann. Ach, aus Gerechtigkeits-Konflikt. Gerechtigkeits-Ding. Das fand ich dann auch im Nachhinein auch nicht schlimm. Aber ich bin nie wieder in die Verlegenheit gekommen, von ihm Geld zu brauchen oder mich auch wieder einschreiben zu lassen. Aber es war damals so, als ich dann aufgehört habe zu studieren, ich habe einfach jeden Tag bis zwölf geschlafen, glaube ich. Und dann habe ich, das frage ich mich ja oft, wie habe ich gelebt ohne diese Kinder, ohne diesen Schulalltag, ohne Hausaufgaben machen, ohne die Kinder zum Sport zu bringen. Und man hat einfach auch genossen, glaube ich. Ich glaube auch. Ich habe viel Party gemacht. Ich möchte natürlich das nie wieder zurück haben. Aber irgendwann ziehen die Kinder wieder aus und dann ist man wieder so ein bisschen zurückgeworfen. Lost. Bisschen, ja, ja, klar. Aber das erlebe ich gerade. Ja, ja. Also die sind jetzt beide weg. Ich habe zwei Töchter, du hast ja drei Kinder. Und das hat aber auch wieder, das ist als Paar ja auch erstmal so, das ist ja wieder alles anders. Aber was schön ist, weil du bist halt plötzlich, ja, du gehst halt zu deiner Tochter nach Hause, die da eine eigene Wohnung hat und ich meine, du kennst das ja, zu Hause sah es aus wie, also halt einfach schlimm. Ja, in der, immer. Wir haben es auch aufgehört dann, irgendwie zu sagen, räum doch mal auf. Und jetzt gehe ich zu dir und da ist es aufgeräumter als bei mir zu Hause. Ich finde es unverschämt. Aber es ist deine Erziehung. Du hast ihnen beigebracht aufzuräumen. Ich weiß es nicht, ja, aber warum haben sie es dann nie zu Hause gemacht? Bei uns hängt ein Zettel an der Tür, da steht drauf, wir wohnen hier mit drei Kindern und danach sieht es auch aus. Sehr schön. Du hast aber auch, ich meine, die sind ja auch sehr schlagfertig, was du dir da alles anhören musst, wenn ich so vom Buch aus gehe. Also auch manchmal sagt dann, ich glaube dein Sohn war das, der dann sagt, Papa, du bist hier nicht auf der Bühne. Ja, also die wissen schon auch, wie sie dich zu nehmen haben und wie sie dich rumkriegen. Ja, ja, auf jeden Fall. Also ich kann meinen Töchtern nichts abschlagen, dem Sohn schon eher. Aber die haben mir zum allerersten Mal das letzte Programm live gesehen. Die haben es ja nie gesehen und kriegten immer bei YouTube von den Mitschülern das Telefon vor die Nase gehalten, hier ist das dein Vater. Ja, ja, das war schon für mich aufregend, dass die mal in so einem Theater waren mit tausend Leuten und die haben das vorher, das weiß ich nicht, hat sich irgendwie nie ergeben. Die mussten ja immer am nächsten Tag zur Schule und so weiter. Und jetzt haben sie sich das angeguckt und ich war wirklich auch aufgeregt und dachte, hoffentlich verstehen die, dass das alles Spaß ist und dass ich sie alle liebe, weil ich sage auf der Bühne nicht, ich liebe meine Familie, aber es gibt ja Komiker, die sagen, man muss am Anfang sagen, dass man seine Mutter liebt. Und seine Frau und seine Kinder und danach erst darf man sich darüber lustig machen, damit die Leute merken, es ist nicht richtig böse gemeint. Ich bin aber der Meinung, dass es ganz viel kaputt macht, wenn man erst mal sagt, dass man die alle liebt. Ich finde, das sollen die Leute selber spüren, dass ich meine Familie, ich meine, warum habe ich die denn, warum habe ich drei Kinder, wenn ich Kinder nicht mögen würde. Ich habe schon ganz früh, mit 14 habe ich schon ein Praktikum im Kindergarten gemacht. Ich bin Kinderkrankenpfleger, wollte Lehrer werden, also das war mir immer klar, dass ich auch viele Kinder haben möchte und darum sich dann über die lustig zu machen, ist halt, weil ich diesen Beruf habe, kann ich auch nichts für. Wenn ich jetzt Lehrer wäre, wäre das anders. Ich erinnere mich auch noch, da warst du auch mal hier zu Gast und erinnere ich mich, dass du auch, das ist jetzt ein bisschen ernster, aber du warst nicht so richtig ganz zufrieden mit den Erziehungsmethoden deines Vaters, soweit ich mich richtig erinnere, das ist irgendwie hängen geblieben bei mir. Also deine Mutter hat so, glaube ich, alles richtig gemacht, aber du wolltest einige Dinge auch verändern. Also ich glaube, das war dann eher so, du wolltest einen anderen Vater sein. Ja, und das schaffe ich, das ist gar kein Problem, das ist überhaupt nicht schwierig. Nein, also mein Vater hat mich nie gelobt und hat mich auch nie berührt, nie in den Arm genommen so richtig und die Kinder loben und die in den Arm nehmen und Gute Nacht sagen und nochmal den Nacken streicheln, das ist was, was ich jeden Tag auch ganz bewusst mache und das ist was, was überhaupt nicht schwer ist. Er konnte es halt nicht, aber das ist ja auch kein Problem. Aber ich merke schon immer, dass ich da bewusst anders mit den Kindern umgehe und dass die mich auch umarmen wollen, weil sie wissen, dass ich das auch kann mittlerweile. Man muss das ja auch lernen, richtig umarmen, richtig mit Gefühl und nicht wie so ein Kumpel auf die Schultern klopfen. Also war das bei meinem Vater eher, dass wir uns so kumpelhaft auf die Schulter gehauen haben und das ist jetzt ganz anders. Ja, das ist aber auch das Schöne, muss ich sagen, dass an dieser neuen Generation und die Nachfolgen, habe ich das Gefühl, die sind sogar noch ein bisschen körperlicher und obwohl noch körperlicher als du geht ja gar nicht. Ja, aber das führt natürlich auch dazu, dass sie nicht ausziehen wollen, habe ich den Eindruck. Es wird doch immer älter das Alter. Wie alt waren die beim Auszug? Beim Auszug waren sie 21 und die andere war noch jünger, die andere war 19. Aber vor 30 Jahren waren die Kinder 18, oder? Das stimmt, das ist auch schon ein bisschen näher. War das dann ganz schlimm? Hast du viel geweint? Man hört das immer, dass die Mütter so weinen, wenn die dann weg sind. Und dass es plötzlich so still ist im Haus. Ne, weil das war so in Abständen. Die hat dann in der Nähe studiert, da war sie immer am Wochenende da und das war so in so, es war jetzt nicht so, dass sie sofort in Australien war, das wäre schlimmer gewesen. Sondern so, die sind immer erreichbar und die kommen gerne zurück. Und nicht die Wäsche nach Hause? Nein, um Gottes Willen. Das hört man ja auch manchmal, dass die noch zum Wäschewaschen und zum Essen nach Hause kommen. Aber das hört man mehr von den Jungs, ne? Also ich glaube die Jungs sind eher so, die Mädchen glaube ich, die kommen dann doch irgendwie zurecht. Also Jungs bringen tatsächlich, das hast du nicht gemacht, oder? Was? Was habe ich? Die Wäsche nach Hause gebracht. Naja, ich bin ja erst, hab ich noch zu Hause gewohnt, als ich mit der Ausbildung begonnen habe. Da hab ich noch nicht im Schwesternwohnheim gewohnt und da hat meine Mutter ja noch gewaschen, weil ich noch zu Hause gewohnt habe. Und dann bin ich ins Schwesternwohnheim gezogen und dann habe ich das auch noch gemacht, glaube ich. Ja, aber genau weiß ich das nicht mehr. Ich habe drei Jahre im Schwesternwohnheim gewohnt und ein Jahr davor noch zu Hause. Aber wie die Übergänge dann waren, das weiß ich nicht mehr. Aber das ist so lange her. Es ist so lange her. Und Schwesternwohnheim, das klingt nach vielen Frauen. Ja, also in der Kinderkrankenpflege, das war ein kleiner Kurs, wir waren zwölf und es gab zwei Jungs und zehn Mädchen. Und das war eine schöne Sache. Der eine Junge hörte dann auf, der hatte es nicht geschafft. Ich war dann der Einzige in dem Kurs. Und bei den normalen Krankenpflegern und Schwestern war das Verhältnis dann ein bisschen anders. Aber Kinderkrankenpflege, ich war der erste Kinderkrankenpflegeschüler nach vier Jahren mal wieder. Das ist ein reiner Frauenberuf im Grunde. Und da war ich schon der Hahn im Korb, das hat schon Spaß gemacht. Der Hahn im Korb, kommt dir das bekannt vor? Hast du einen Übergang parat? Das machen die Hühner. Hast du einen Übergang parat? Ja, diese Übergänge sind immer sehr gefährlich. Aber manchmal, sie sind so verlockend. Also Übergänge, das weißt du natürlich als Komiker viel besser. Das gilt ja in der Moderation auch, man darf nicht jeden Übergang, also er darf nicht zu billig sein. Aber Hahn im Korb und dann die fünf Hühner. Also darf ich schon mal fragen, wie geht's den Hühnern? Denen geht's gut. Die sind jetzt in unserem kleinen Garten in Köln, in Nippes. Das Problem ist, dass der Garten einfach gar kein Gras mehr hat, weil die alles weggepickt haben. Und jetzt mit dem Regen und wenig Sonne, das ist richtig schlimm. Das heißt, wir haben alle extra Schuhe auf der Terrasse stehen und nur mit diesen extra Schuhen darf man in diese Matsche reingehen. Man muss ja jeden Tag da die Eier rausholen und den Stall sauber machen und die einmal streicheln und die füttern. Und man kommt danach mit Schuhen nicht mehr ins Haus mit den gematscht. Das heißt, wir haben alle extra Hühner und Gartenschuhe. Hühnerschuhe? Aber ich habe so viel gelernt. Das ist wirklich schon Biologieunterricht. Also erstens mal glaube ich, obwohl das natürlich ein Riesenstress war alles für dich, aber es macht, man kriegt so, also ich habe einen Hund, aber ich weiß, was das verändert, so ein Lebewesen. Das hat ja bei euch nicht so geklappt in der Familie. Aber man kriegt ja so eine Lust, also ich jedenfalls, auf Hühner. Also das scheint ja wirklich eine Lebensbereicherung zu sein. Ja, die Kinder kommen aus der Schule und wenn es jetzt nicht regnet, gehen die in den Garten, nehmen sich einen Huhn auf den Schoß und die Hühner kommen zu den Kindern auf den Schoß gesprungen. Ein Huhn klettert immer auf die Schulter von meiner Tochter. Dann hat die ein Huhn auf dem Schoß, eins auf der Schulter und dann verkriecht sich das Huhn in der Achselhöhle mit dem Kopf. Das kriecht in die Achselhöhle und dann schläft das. Und dann sitzt dieses Kind nach dieser stressigen Schule, also als erstes rennen die Kinder immer auf Toilette, weil sie nicht auf die Schultoiletten gehen und dann gehen sie zu den Hühnern. Und dann sitzt das Kind da mit diesem warmen Wesen in seinem Schoß und ist einfach 30 Minuten, das ist wie Meditation. Das Kind sitzt da eine halbe Stunde mit ein oder zwei Hühnern und alle werden ruhig. Das Kind wird ruhig, das Huhn wird ruhig. Wenn es Glück hat, scheiß es dem Kind nicht auf die Hose. Das kann natürlich immer mal passieren, aber das ist also fast so eine Art Therapietier. Wir hatten ja auch mal einen Hund und beim Hund ist das ja ähnlich. Das hat jetzt nicht speziell mit Hühnern zu tun. Das Kind hat sich auch zum Hund gelegt und war dann ruhig mit dem Kopf auf dem Bauch vom Hund. Aber ist das nicht erstaunlich, was doch von so einem Lebewesen, also was da für eine Kraft ausgeht? Also ich habe das nicht bei den Hühnern. Ich habe von Anfang an mich geweigert, die Namen der Hühner zu lernen und auch die zu unterscheiden. Für mich sind das fünf braune Hühner. Eins ist ein bisschen kleiner, eins ist ein bisschen größer, aber die haben alle fünf unterschiedliche Namen. Die heißen Hilder und Hitwisch und Agate und so weiter. Ich kann die nicht auseinanderhalten. Ich kann es wirklich nicht und die Kinder glauben mir das nicht. Ich möchte das auch nicht, weil wir sind ja fünf Familienmitglieder. Jeder hat sein eigenes Huhn. Meins heißt Agate und ich möchte das aber irgendwann auch essen, weil es ist meins. Ich weigere mich auch so eine Beziehung aufzubauen zu dem Huhn, weil ich möchte es irgendwann selber schlachten und rupfen und essen. Ob ich das wirklich mache und schaffe, weiß ich nicht, aber das habe ich mir immer vorgenommen. Darum weigere ich mich auch so eine richtige enge Bindung aufzubauen. Aber die Kinder könnten ihr Huhn niemals schlachten. Aber ich meine die werden vielleicht acht, zehn Jahre alt. Wenn die Kinder dann aus dem Haus sind, ich bin da mit fünf Hühnern, keiner kümmert sich mehr, dann habe ich ja wohl das Recht auch das ein bisschen zu dezimieren und damit die tägliche Arbeit zu verringern. Also ich möchte nicht dabei sein, wenn du das deinen Kindern erzählst, selbst wenn die nicht mehr zu Hause wohnen. Ich weiß nicht, ob du das schaffst. Das wird ein Tarar werden und ein Geheule und auch wenn die schon aus dem Haus sind. Ich werde das nicht schaffen, aber es ist immer ganz nützlich so als Drohkulisse. Wenn es heißt, wieso macht ihr den Stall nicht sauber? Komme ich mit der Axt in den Garten? Ich werde Agate essen. Agate komm her, die Pfanne ist schon vorbereitet. Ich muss das unbedingt einwerfen, weil ich fand das so toll, dieser Begriff, Verantwortungsübertragung. Das benutzt du ja. Erklär doch mal, wie das funktioniert. Weil das wollen bestimmt viele Eltern wissen. Ja, also mit dem Tier übernehmen die Kinder Verantwortung. Die müssen sich kümmern, dass das Tier nicht stirbt. Stall sauber machen, füttern, trinken geben. Im Winter immer das Trinken vereist. Wir müssen den Wasserkocher anmachen und dann das heiße Wasser auf das Eis schütten. Das war richtig Arbeit. Ich habe mich von Anfang an geweigert, das zu machen, weil die Verantwortung, die ich natürlich auch für die Hühner habe, die übertrage ich auf die Kinder, indem ich das also nicht mache. Ich verweigere mich der Arbeit und dadurch übertrage ich die Arbeit auf die Kinder, weil die Kinder lassen das Tier nicht sterben, bei mir sind sie sich aber nicht sicher. Du bist so raffiniert. Aber ich meine, vielleicht würde das auch bei anderen Haustieren funktionieren. Es probiert nur keiner richtig. Bei Hunden habe ich noch nie gehört, dass das funktioniert. Also ich habe meinen Hund erst dann gekriegt, da waren die Kinder schon quasi weg. Aber ich wusste, das wird nie funktionieren, dass ich denen das übertragen kann. Aber ich höre dann immer von anderen, die sagen natürlich, ich mache das alles und irgendwann hört das auf. Aber bei den Hühnern scheint es zu funktionieren. Das mache ich ja auch in anderen Bereichen. Die Kinder sind in den letzten 10 Jahren bei uns eingezogen und unser Ziel ist es ja jetzt, dass die Kinder in den nächsten 14 Jahren alle wieder ausziehen. Das ist ja der Sinn des Ganzen, das klingt ja total bescheuert, aber wir müssen sie auf den Auszug vorbereiten und das geht, indem sie selber lernen Dinge zu machen. Und meine Frau, finde ich, macht immer zu viel. Die schüttet den Wasser ins Glas, die deckt den Tisch und ich sage immer, das können die alles alleine. Und dann sagt das Kind, wo ist denn der Aufstrich? Dann steht meine Frau auf und geht zum Kühlschrank. Ich mache das nicht. Und wenn meine Frau nicht da ist, wissen die Kinder auch, dass ich einfach sitzen bleibe. Du weißt, wo das ist. Wenn du nicht drankommst, nimm dir einen Stuhl. So geht es. So geht Erziehung. Ja und das klingt natürlich auch ein bisschen egoistisch, aber am Ende profitieren die Kinder davon. Natürlich gibt es Sachen, die sie nicht sehen. Die sehen es nicht, wenn es dreckig ist, das ist denen egal. Das heißt, wenn man die Küche dreckig lässt, würden die Kinder nie drauf kommen, die Küche sauber zu machen. Aber die Grundbedürfnisse, Hunger, Essen, Trinken, die können sie selber schieben. Die können sich selber Rührei machen, Nudeln kochen. Die sollen von Anfang an auch lernen, leckere Sachen sich selber zu kochen, damit man auch mal nachmittags, wenn die aus der Schule kommen, nicht da sein muss. Und sie können Verantwortung für andere Leben, sie können Verantwortung übernehmen. Das merkt man ja auch an den Hühnern. Das ist schon großartig. Und wie wird eigentlich deine Frau ausgesprochen? Ich lese nicht nur die Danksagung hinten, sondern ich lese natürlich auch vorne, für wen das Buch ist. Und das ist, ich weiß nicht, für Teda oder für Teda, ich weiß gar nicht, wie sie ausgesprochen wird. Teda, das ist ja ihr gewidmet und ich finde, obwohl sie so immer ein bisschen nachgiebiger ist als du zu den Kindern, aber sie hat das auch verdient, weil ich meine, sie ist ja auch sehr, sehr witzig. Also das ist das, was uns zusammenhält. Der Humor, der gemeinsame Humor ist der Kitt, der das alles zusammenhält. Wenn wir den nicht hätten, ich könnte niemals mit einer Frau zusammen sein, die nicht meinen Humor hat, wo wir nicht über die gleichen komischen kleinen Sachen lachen können. Das ist für mich das Grundlegende. Das Grundlegende Verständnis ist für mich ein Humorverständnis und sonst würden wir den ganzen Wahnsinn nicht zusammen aushalten. Und wir hatten ja eine Katze, ja, und die war ein bisschen dicker und dann hat sie irgendwann gesagt, sie muss immer an die Geburt des ersten Kindes denken, wenn sie sieht, wie sich diese viel zu fette Katze mühsam durch die Katzenklappe quetscht. Und das sagt sie einfach so und lacht dann gar nicht und ich lache mich kaputt und denke, das ist so, so lustig und auch so selbstironisch, weil sie hat ja das Kind geboren und das sagt sie ohne mit der Wimper zu zucken und das ist sehr, sehr viel wert. Also ich habe sehr viel auch ihr zu verdanken, was die Programme angeht. Und da muss man natürlich immer ein bisschen aufpassen, dass man nicht zu viel wahre Sachen erzählt. Jetzt schreibe ich ja ein neues Programm und dann geht es ein bisschen um Haushalt und Haushalt ist immer so ein schwieriges Thema, aber ich habe im Haushalt wirklich Fähigkeiten, die sie nicht hat. Ich kann zum Beispiel über so volle Wäschekörbe, kann ich wirklich drüber hinweg schreiten, ohne sie zu berühren und ohne mich aufzuregen und ohne zu sagen, warum räumt das keiner weg, muss ich alles alleine machen, das mache ich nicht. Meine Frau kann das nicht. Ja, da kann ich sie verstehen. Ja, und sie stellt auch den Mülleimer mit dem Restmüll, stellt sie dann in die Küche, damit ich den mal raustrage und was mache ich dann? Ich ziehe mir die Hausschuhe an und stelle mich komplett in den Eimer rein und dann können wir noch zwei Tage weiterhin Restmüll da reinwerfen. Es geht ja auch darum, Plastiktüten nicht so viel zu verbrauchen. Und so ist sie natürlich auch unfreiwillig immer wieder Teil des Programms. Ohne Humor, ja auch mit den Kindern, ohne dass du dann manchmal einfach dich kaputt lachen musst über das, was die sagen oder was sie dich fragen. Also ohne Humor, das hat schon seinen Sinn, dass wir das haben als Möglichkeit. Die Kinder sehen das ja auch, dass wir uns auch mal zoffen, aber dass wir danach auch wieder über irgendeinen Quatsch lachen, der mit dem Streit gar nichts zu tun hat. Und die Kinder übernehmen das auch, das ist ja eine Geisteshaltung, ob man über sich selber lachen kann oder über Sachen, die eigentlich nicht komisch sind, aber trotzdem entwickelt man im Kopf was und dann muss man lachen. Die Kinder sind auch lustig und die wollen auch uns zum Lachen bringen, weil die merken auch, ich will meine Frau zum Lachen bringen, meine Frau mich und dann wollen die Kinder auch uns zum Lachen bringen. Das ist so schön, wie sich das überträgt. Und die jüngste Tochter hat in der Corona-Zeit mal gesagt, ich hab ja in der Corona-Zeit, da haben die nicht aufgeräumt und ich hab irgendwann gesagt, ihr wart auch schon mal fleißiger im Haushalt. Und dann hat die jüngste Tochter gesagt, das ist wirklich wahr, die hat gesagt, ja, aber wir haben ja jetzt eine fleißfressende Pflanze. Hat die gesagt. Doch, das steht ja im Buch. Ja, das steht im Buch. Aber was für eine? Das hat die gesagt und da war sie acht oder neun. Wir haben jetzt eine fleißfressende Pflanze, die frisst den ganzen Fleiß ab. Ja und wo ist die, hab ich gesagt, die können nur Kinder sehen. Das kann man nicht erfinden. Das ist einfach so eine tolle Kreativität und dadurch übersteht man. Weil es ist schon, ich mein, ich weiß nicht, wie es dir ging, aber man weiß das ja nicht am Anfang. Also ich wusste nicht, was da alles ansteht, wie lange einen das beschäftigen wird so mit Kindern. Ja, also ich auch nicht. Meine Mutter hat immer gesagt, die Zeit ohne die Kinder, wenn die aus dem Haus sind, ist viel länger als die Zeit mit Kindern. Und das konnte ich irgendwie nie verstehen, diesen Satz, weil es kommt mir schon unendlich lange vor, dass die da sind. Es sind jetzt 14 Jahre und es kommt mir noch unendlich lang vor, bis die ausziehen. Aber die Zeit danach ist noch länger, hat meine Mutter gesagt. Ich hab das nachgerechnet und es stimmt. Meine Mutter ist über 80 und die Zeit, die wir da waren, waren 20 Jahre, ich und mein Bruder. Und danach ist sie noch über 30 Jahre dann alleine zu Hause. Eine sehr weiße Frau, deine Mama. Absolut. Und die hat ja, das hatte ich ja auch beim letzten Mal schon erwähnt, aber man kann es nochmal erwähnen, die war die erste in Soest, in deiner Heimatstadt, die dort einen Bioladen aufgemacht hat. Genau, die hatte einen kleinen Bioladen und da hab ich selber dann auch Sachen abgewogen, Weizen, Roggen, in so kleine Tüten verpackt, aus großen Säcken. Hab dann mit meinem ersten Computer da die Ausdrucke gemacht und die auf die Tüten geklebt, da hab ich mein erstes Geld verdient. Und für mich ist Bioladen seit den 80ern eine Selbstverständlichkeit. Wir kaufen alles im Bio-Supermarkt und manche fragen mich, warum machst du das und ich mach das einfach aus Gewohnheit oder so. Und meine Mutter geht aber mittlerweile auch zu Aldi und kauft da KZ-Fleisch. Mein Bruder nennt das immer KZ-Fleisch, was man bei Aldi kriegt und meine Mutter hat ja eine Rinden. Aber vielleicht kauft sie das Bio-Fleisch dort, weil es gibt auch Bio-Fleisch bei Aldi. Ja, nee, macht sie nicht. Die kauft das Billige, weil sie möchte ihr Geld sparen für Reisen. Die reist noch ganz viel, die reist mit dem Bus mit einer Seniorengruppe nach Italien, sitzen die 20 Stunden im Bus und um das Geld dafür zu haben, kauft sie so billiges Fleisch. Ja, also die lässt nochmal richtig krachen, würde ich fast sagen, so deine Mama. Ja, die hat auch einen neuen Freund und das geht ihr gut. Aber dass die, die Pionierin war im Bio-Bereich, dass die da nicht mehr so drauf achtet, das war für uns schon auch komisch, weil wir essen fast vegetarisch jetzt zu Hause und die kauft also so billigstes Hackfleisch. Naja, muss sie selber wissen und vielleicht schenke ich ihr die nächste Reise. Ich wollte gerade sagen, da könntest du doch mal ein bisschen was tun, weil du bist doch ein gut getuchter Comedian, Komiker, oder? Ja, absolut, natürlich. Das ist eine gute Idee. Mutter, wenn du das jetzt hörst. Lebt sie immer noch in Soos? Ja, und wenn ich bei ihr übernachte, schlafe ich in meinem alten Kinderzimmer. Das sieht jetzt nicht mehr so aus, das ist das Gästezimmer, aber das Bett steht noch an der gleichen Stelle und wenn ich nach Hause komme und da in die Straße einbiege, das ist immer ein schönes, wohliges Heimatgefühl. Und meine Mutter steht, wenn ich fahre, steht sie immer in derselben Tür wie früher und sagt immer noch, fahr vorsichtig. Ach, wie, ja, so ist es halt. Ja, das ist so, da kriege ich Gänsehaut, aber so ist es. Und das wirst du noch merken, das ist bei meinen so, ich weiß nicht, wie lange wir das noch durchhalten können, aber wir haben zum Glück Platz, wir wohnen auch so ein bisschen außerhalb, aber die haben halt immer noch so ein, obwohl die eine jetzt schon ganz lange halt eine eigene Wohnung hat, aber sie sagen, aber mein Zimmer veränderst du nicht. Also die haben noch eine Zeit lang wollen, die, so das Gefühl, besonders die, die jetzt noch nicht so lange weg ist, dass sie noch nach Hause kommen kann. Also irgendwie. Du darfst es nicht verändern? Da hängen noch alte Poster dran oder so? Da hängen tatsächlich noch zwei Poster, ja. Ach, was für Poster? Anna Kantereit von dieser Band hängt noch eins und, warte mal, was ist das andere, weiß ich gar nicht mehr, so ein Filmposter. Das ist aber die jüngere dann? Das ist die jüngere, genau. Die ältere da ist nicht, da haben wir auch das Zimmer jetzt aufgegeben, aber die hat am Anfang auch gesagt, ach, aber ich kann schon immer noch, da habt ihr, ich mein, das Bett war irgendwie wichtig. Also ihr Bett zu Hause, aber da überlegen wir halt auch, was sollen wir mit dem Bett da jetzt? Gästezimmer, Gästezimmer. Ja, stimmt, genau. Oder habt ihr ein Gästezimmer? Die Kinder sind ja dann auch Gäste. Genau. Und die werden sofort, das ist wirklich so lustig, ich weiß nicht, wie alt man, aber ich bin ja selber so, man kommt nach Hause und dann, das wird dir auch so gehen bei deiner Mama und dann plötzlich lässt man sich wieder bekrochen und die lassen dann auch wieder alles fallen, so wie früher und ja. Freust du dich auf den Moment, Oma zu werden? Ja. Ja, wirklich? Irgendwie schon, ja. Ja, weil ich kann mir vorstellen, und ich höre das, ich kann mir vorstellen, dass das, ich glaub das hat mal die Christine, irgendeine Schauspielerin mir gesagt, sie meinte, dass überhaupt das Beste am Kinderkriegen sind die Enkelkinder. Das klingt jetzt hart, aber sie meinte, das wäre so schön, weil du genießt das Schöne mit denen und kannst sie dann aber, wenn es zu viel wird, oder du gibst sie ja immer wieder ab. Wenn die schreien, geht's zur Mutter, natürlich. Ja, also du hast nicht diese, und ich glaube auch wirklich dieses, was du sagst, man will den Kindern ja auch was mitgeben, dass sie alleine klarkommen, man muss ihnen auch Grenzen zeigen und all das scheint bei den Enkelkindern nicht mehr so. Überall das, was ich mich auch aufgeregt hab bei meiner Mutter, wenn die denen so viel Süßigkeiten gegeben hat, ich werde den Kindern, ich werde die nur mit Süßigkeiten füllen. Und ach ja, aber ich glaube, ich freu mich wirklich, weil ich kann mir vorstellen, und es ist, ja du erlebst natürlich, ja ich glaub, das ist bestimmt was Schönes, ja, ich kann's mir gut vorstellen. Und du? Ja, wir wollen aber den Kindern das nicht sagen, damit wir da keinen Druck aufbauen. Nein, um Gottes willen, das darf man nicht. Ich freu mich schon so auf Enkelkinder und sowas. Nein, um Gottes willen, das darf man nicht machen, nein, nein. Deine Kinder hören das ja jetzt auch nicht, den Podcast. Nee, nee, nee, nee, also das ist Gott sei Dank, weil die hören auch jetzt nicht mehr so Radio, weil das ist ja nicht nur Podcast, sondern das wird ja auch immer am Sonntag. Aber ich weiß noch, deshalb frag ich mich immer so, auch wenn du Sachen in deinem Programm verwendest, also wenn ich nur, also auch als Moderatorin, erzählst du ja manchmal was aus deinem Leben, ich musste das immer sehr dosiert machen. Also allein so, weißte, so Pubertätssprüche und Chaos, das fanden die ganz schrecklich. Also Mama, was hast du denn heute wieder erzählt? Du bist so peinlich. Lass das sein, sie haben ja recht, also wenn sie nicht wollen. Aber ich hab das wirklich nur so, ich hab nicht mal ihren Namen genannt, weißte, aber ich mein, ich hab nur mal zwei Kinder und du, wie du, man muss sich ja auch als, ich mein, du kriegst ja nur was von den Menschen, wenn du auch was gibst. Also muss ich auch was von mir erzählen, ja? Ich kann ja nicht immer nur die Leute ausfragen. Also im Kleinkindalter ist es halt viel einfacher, sich über die Kinder lustig zu machen, als in der Pubertät. Das wird dann schon auch heikel und das merke ich jetzt auch, dass ich das eigentlich ausklar mache, wie die Kinder jetzt anfangen zu riechen. Solche Themen sind auch nicht lustig, aber im Kleinkindalter, wenn die einfach im Bad stehen und kaum laufen können, komplett die Klobrille, das Klopapier rausziehen und alles im Klo versenken und dann abspülen, da ist ja alles lustig in diesem Alter. Und da hab ich ja auch dieses erste Buch geschrieben, Kinder sind was wunderbares. Das war so, die Kinder waren 5, 3 und 1. Das war somit die allerschlimmste Zeit. Das Kind, was dann 1 war, kam dann auch weg von der Mutter. Das war so, das hing eigentlich ein Jahr lang an der Mutter und dann hat die Mutter nach einem Jahr das Kind hingestellt, dann fing das an ein bisschen zu laufen und dann wollte die Mutter selber duschen oder irgend so was. Und plötzlich war ich mit diesen drei Kindern, die 1, 3 und 5, alleine und ich konnte nicht mehr kreativ sein. Es war alles vorbei, ich konnte nur noch das aufschreiben, was ich gesehen habe. Und dann hab ich jeden Abend, ich wollte auch die Verarbeitung des Tages nicht nur dem Alkohol überlassen, hab ich also jeden Abend die Sachen aufgeschrieben, die am Tag passiert sind. Und so ist dieses erste Buch entstanden. Das war für mich also keine kreative Arbeit, sondern eigentlich nur ein Abschreiben des Tages. Und es war nichts anderes möglich. Ich konnte mir keine Geschichten ausdenken in der Zeit, weil die waren ja, ich weiß nicht, ob die schon im Kindergarten waren, aber 1, 3 und 5, wie ich das geschafft habe. Ich habe neulich ein Video gesehen, wie man das schafft, nervlich, wie man da ruhig bleibt, wie man nicht ständig denkt, die verletzen sich, die stecken sich Sachen in den Mund. Ich hab mir als Erklärung schon überlegt, ob es auch mit dem Alter zusammenhängt, dass man einfach auch ein bisschen entspannter ist, je älter man wird, dann auch mehr, ich weiß nicht, die Nerven lassen halt vielleicht auch ein bisschen nach. Ja, ich will auf gar keinen Fall nochmal meine Frau verlassen und nochmal mit 70 in einer jungen Schnalle noch ein Kind kriegen. Aber das finde ich sehr schön, weil ich wundere mich immer, dass das so viele ältere Männer machen und die kriegen dann mit 70 und dann sagen sie, das ist das aller, das finde ich richtig schlimm, die sagen dann jetzt kann ich zum ersten Mal mein Kind so richtig genießen. Und ich denke mir dann immer die armen drei anderen Kinder, die das dann hören, das ist doch traurig, oder? Ja, ja, ja. Aber es passiert. Aber das hast du nicht nötig, weil du hast ja die drei, du genießt die drei, du hast sie genossen, wenn du auch ab und zu mal in den Wald gehen musst. Ja, nee, das ist, es ist wunderschön mit Kindern und es wäre ohne, ich meine man kann auch nicht sagen, ohne wäre es, was wäre das für ein komisches Leben, weil es gibt genug Leute, die keine Kinder haben, die auch ein gutes Leben haben. Darum muss man sich da immer ein bisschen zurückhalten. Da muss man sich zurückhalten und jeder so wie, ich finde auch, es gibt, erstens darf man auch nie vergessen, auch diese Frage, warum habt ihr keine Kinder, da muss man schon ein bisschen vorsichtig sein, weil es gibt auch Menschen, die hätten gerne Kinder und können keine bekommen. Und dann gibt es Menschen, die wollen keine Kinder, weil sie so zufrieden sind, also ich finde auch jeder soll leben wie er, oder? Und dann gibt es Leute, die das bereuen, dass sie Kinder haben. Das habe ich auch schon gehört. Regretting Motherhood. Was, was? Regretting Motherhood oder Head, Motherhood, wie heißt das auf Englisch? Da gab es so eine israelische Frau, die so etwas losgetrieben hat. Stimmt, ja. Dass man das bereut wegen was weiß ich. Ja, ja, ich erinnere mich da. Streifen am Bauch, nee. Nee, ja. Also wenn man Kinder kriegt, dann schließt sich hinter einem eine Tür, die man nie wieder aufkriegt. Weil mit Kindern hat man einfach ein Leben lang, ja auch eine Verantwortung und man macht sich ein Leben lang Sorgen. Das erlebe ich ja bei meiner Mutter, wie die auf die sagt, ob ich zurecht komme. Das fragt sie heute noch. Ja und. Aber sie sagt immer noch, fahr vorsichtig. Fahr vorsichtig und läuft denn alles und mit Corona, ob ich finanziell, Corona finanziell, ob ich die Zeit ohne Auftritt, ob ich da finanziell klar gekommen bin. Dann muss ich ihr das immer erklären, dass es mir wirklich gut geht. Und dass es viele andere Künstler gibt, die eben nicht im Fernsehen sind, die richtig jetzt leiden. Aber ich habe die Zeit relativ gut überstanden. Es war natürlich schwierig, wenn die Arbeit wegfällt, wenn die Arbeit verboten wird. Das hat mich schon auch fertig gemacht, weil die Arbeit ist Identitätsstiftend. Und dass eine Arbeit vor Leuten zu stehen und lustig zu sein plötzlich verboten wird. Das ist ja verrückt. Das haben wir uns ja im Traum nicht ausgedacht, dass das passiert. Dass es gefährlich ist, also jemand zum Lachen zu bringen. Und es gab dann ja auch Auftritte, alle mit Maske, was schon komisch ist. Es gab aber auch Auftritte, wo dann einer kam vom Haus und da sagte so, hier ist ja Maskenpflicht die ganze Show und wir haben Securities, die kontrollieren die Maskenpflicht. Darum ist auch der Saal nicht ganz abgedimmt. Und wenn wir sehen, dass einer die Maske abnimmt, der wird rausgezogen. Und jetzt viel Spaß mit Johan König. Was ein Stimmungskiller. Direkt bevor ich raus kam. Und die Leute sitzen da total verkrampft, eh schon wegen der Maske. Du siehst die Gesichter nicht. Und dann kommt noch so eine Ansage. Also es gab richtig schlimme Sachen. Ich bin vor Autos aufgetreten. Und dann irgendwie, hupen bedeutet, wir finden das lustig. Die durften aber nicht hupen wegen Anwohnern und Lärmschutz und so. Aber stell dir mal vor, es hätte dir jemals jemand vor Corona, also als wir noch gar nicht wussten, was das ist, gesagt, du wirst mal vor Autos auftreten, die dann hupen. Da hätte man sich gar nicht erfinden können. Nein, das haben wir alle nie gedacht. Und dass Autos, und dass man denkt, endlich wieder auftreten. Und man steht vor Autos auf dem Parkplatz in Hernen-Nord. Und Spritzwasser bedeutet, wir lachen Tränen. Also absurd. Und dann fing es auch an zu regnen. Aber die haben im Auto, waren die eben mit ihrem Radio, mit einer Frequenz ihres Radios, waren die angeschlossen an den Veranstaltungston, der aus meinem Mikro kam. Ich habe aber die Leute nicht gehört, weil die alle ihre Fenster zu hatten und es geregnet hat. Das heißt, ich habe keine Reaktion gehört. Und wenn man keine Reaktion hört, hat man auch kein Timing. Und man denkt immer, okay, Lichthupe, ah, ja, die haben den Witz verstanden. Aber es ist am Ende, man steht vor Blech. Man weiß, da sind Menschen drin, aber es sieht aus, wie man steht vor einem Auto. Ja, aber war es nicht mit bei den Strandkörben, da waren zwar Menschen, aber das war auch schwierig. Aber auch das, da hast du nicht die richtige Verbindung gekriegt. Nee, die Bühne war acht Meter hoch und die tausend Strandkörbe, da waren 2000 Leute drin, waren eben auf dem ganzen Fußballfeld verteilt. Damit der Hinterste auch noch über den Strandkorb, der vor ihm steht, hinweg gucken konnte, mussten die ein bisschen bestimmten Abstand haben und müsste die Bühne so hoch sein. Und das war also eine Rock'n'Roll-Bühne. Und ich lese dann so ein kleines Gedicht vor. Also das war, das passt alles nicht zu mir. Ich sehe mich ja immer noch als Kleinkünstler und ich brauche die Nähe zu den Leuten und ich muss die Reaktionen direkt hören. Und wenn man auf Leute guckt, die in Strandkörben sitzen, dann denkt man ja, die sind im Urlaub und man selber ist das Meer. Und man hat dann so Wellen, Humorwellen losgetreten. Und man wusste auch nicht, ob ich die Leute beneiden soll oder mich selber mitleiden soll. Naja, aber es ist ja alles vorbei. Und in dem Buch habe ich das wirklich auch verarbeitet. Also wenn man sich nochmal vor Augen hält, was dieser Lockdown war, dass man drei Monate zu Hause war, ohne Schulsport, ohne diese Möglichkeiten, dass man das alles überstanden hat, ohne sich an die Köpfe zu kriegen. Weil vieles verdrängt man einfach. Ja, also mir ging es auch jetzt so wieder, als ich das gelesen habe, dachte ich mir, das kommt mir schon vor wie aus einer ganz langen Zeit. Aber es ist ja noch gar nicht so lange her. Und man konnte Silvester, das sagst du auch, das war das traurigste Silvester, wo man an einem Silvester nirgends hingehen durfte. Also es war so gespenstisch. Ich glaube auch nicht, dass es eine Zeit ist, die man irgendwann verklärt. Dass es irgendwann was Schönes wird in 30 Jahren. Weißt du noch, wie schön dieses Lockdown war? Das ist ja oft mit Vergangenheit so, dass es verklärt wird. Aber das ist bei dieser Zeit glaube ich nicht so. Und darum habe ich auch das Buch geschrieben. Ja, ja genau. Aber wie schön. Im Grunde ist das auch alles so, auch dieses, wie du gesagt hast, in der ersten Zeit, wo sie fünf, drei und eins waren, wo du das alles aufgeschrieben hast. Das war natürlich auch, aber auch das ist eine Art Verarbeitung von diesem ganzen Familienstress. Nein, reine Verarbeitung. Oder auch Notwehr. Weil durchs Aufschreiben, also generell ist ja bei mir Schreiben, auch wenn ich jetzt privat eine Krise habe. Ich meine, ich mit meiner Frau hatten auch mal eine Krise. Und ich schreibe dann auf. Weil ich kann besser, ich bin beim Schreiben, kann ich das präziser ausdrücken, als wenn ich etwas erzähle und emotional bin. Und ich schreibe Dinge auf, wenn ich eine Krise habe, erstmal auch für mich. Und wenn es gut läuft, zeige ich das dann auch demjenigen, mit dem ich einen Streit habe oder so. Und ich habe schon manches durch Geschriebenes auch gelöst. Weil wenn der andere das liest alleine und ich nicht sofort sage, eben kein Dialog ist, sondern der andere kann das lesen und ich kann das präziser formulieren, meine Gefühle. Und der andere kann darüber nachdenken und kann dann auch zurückschreiben oder mit mir sprechen. Das Schreiben ist für mich immer wichtig gewesen, auch außerhalb der Bühnentätigkeit, um Dinge zu verarbeiten. Und vielleicht hätte ich auch das mit den Kindern aufgeschrieben, auch ohne, dass ich das hätte veröffentlichen wollen. Ja, einfach für dich. Aber die sind noch, wenn die das jetzt lesen, ist das auch okay, so wie sie deine Programme sehen? Also wenn sie dein Buch lesen, ich glaube, sie sind noch ein bisschen klein für das. Nee, die können alle lesen. Die sind jetzt 9, 12 und 14. Nein, dass sie lesen, genau. Ich wusste schon, dass sie lesen können, aber sind sie bereit für das Buch? Also es gibt ja das auch als Hörbuch und sie werden sich das dann anhören. Und es gab eine Zeit, da hatten die dann alle ihren ersten CD-Player im Zimmer und dann hat meine Frau die abends ins Bett gebracht und hat gesagt, boah, in jedem Zimmer höre ich deine Stimme, weil die alle das Hörbuch hören von diesem ersten Buch und die können sich dann auch nicht mehr so dran erinnern an die Geschichten, aber finden das natürlich auch irgendwie süß und denken dann, da bin ich gemein und da ich. Und eine Zeit lang haben die dann alle CDs gehört und bei jedem ins Bett gehen, hat meine Frau gedacht, ich stehe irgendwo in der Ecke und lese mein Buch vor. Und so werden sie das neue Buch vielleicht auch eher hören als lesen, keine Ahnung. Hättest du, wo du jetzt gerade erwähnt hast, weil ich liebe ja auch deine, auch wenn du die Gedichte vorträgst, hättest du denn eins parat? Also ich meine, endlich wieder Schule, hatte ich mir jetzt mal rausgenommen. Ich weiß gar nicht, ob du das Buch vor dir hast. Nee, habe ich nicht. Aber das Gedicht, ja, das endlich, im Gedicht geht es darum, was man als Paar, wie man sich wieder annähert, wenn die Kinder, also nach dem Urlaub. Und genau, das Gedicht heißt endlich wieder Schule. Ich überlege kurz. Im Schlafzimmer mit meiner Frau, wir haben nicht viel, ach so, ich muss dazu sagen, Scheiße, also wir waren im Urlaub, wir waren in Holland, wir haben uns zwei Wochen lang nur von Pommes ernährt. Und genau, das muss man dazu wissen. Und dann ging die Schule wieder los und dann entstand dieses Gedicht. Im Schlafzimmer mit meiner Frau, wir haben nicht viel an. Wir sind ganz leise und ich schaue und sie schaut mich so an. Sie mustert mich, sie will mich jetzt, sie hat ganz rote Wangen. Ich schließe die Augen und ich spüre ihr inniges Verlangen. Gleich wird es heiß, so denke ich, wird schmutzig und verdorben. Da sagt sie plötzlich, sag mal, bin ich auch so fett geworden? Oh mein Gott, es ist so wahr, so gut, so aus dem Leben, es ist so schön. Es muss Spaß machen, so was entstehen lassen zu können. Kannst du stolz sein auf dein Talent. Danke, danke. Du hast das wirklich alles gelesen, krass. Schön. Ja, doch, also das ist mir dann auch irgendwie, das ist doch irgendwie schöner. So ernst nehme ich meinen Beruf dann halt irgendwie. Wie sollte ich dir gegenüber treten? Wir haben jetzt einen Termin ausgemacht, es geht um dein Buch und dann sollte ich sagen, ja, ich habe leider keine Zeit, ich kann es nicht und ich kann es auch nicht spielen. Es gibt genug, die das so machen, glaube ich, aber ich hätte es bei dir auch gemerkt und ich merke bei dir, dass du es gelesen hast. Das merkt man einfach. Eine kleine Äußerung. Das merkst du, glaube ich, und ich glaube auch, allein so als Künstler hat man doch so eine Empathie, auch gerade du, also du spürst doch diese Untertöne. Auch wenn jemand dir vorspielen will, ja, ich habe es gelesen dann vorne und hinten. Ich hätte ja auch nur die Danksagung vorne lesen können. Ich glaube, da bist du schon zu lange im Geschäft. Ich werde aber auch nicht böse, wenn du sagst, ich habe es überflogen. Kann man, ne, wäre ich dir auch nicht böse. Kann man ja auch. Ich glaube, da wäre ich lieber ehrlich. Habe ich auch schon gemacht. Den Film habe ich jetzt leider nicht sehen können. Ich habe den Film nur überflogen. Genau, ach, das ist so schön. Ja, dann, wir haben jetzt über das neue Programm noch gar nicht gesprochen. Also du bist ja auch mit der Lesung, wir haben dann alle Termine online. Also das Buch kann ich mit Herzen empfehlen, also auch wenn man mal wieder lachen will oder in die Familienplanung bzw. Hühnerplanung geht. Das ist ja auch ganz, ganz gut. Und ach genau, eins wollte ich noch am Ende sagen, weil ich fand es auch wirklich schön. Es ist sehr witzig, skurril teilweise, aber es ist auch so voller Liebe. Ich glaube, ich habe es am Anfang noch mal erwähnt, was mir auch besonders gefallen hat, war, als du sagstest über deine Frau, sie lachte. Das ist immer noch das Schönste, wenn ich meine eigene Frau zum Lachen bringe. Das hat mich sehr beeindruckt. Nach all den Jahren. Habt ihr denn eigentlich immer, weil bei uns war immer so das Thema, wer ist der Witzigste in der Familie? Nein, nein, nein, nee, nee, nee, nee, das ist einfach klar. Das ist keine Frage bei uns. Ich verstehe. Alles klar. Ach Johann, das war sehr schön. Ich wünsche dir, dass es so bleibt. Bald sind die Kinder ja aus dem Haus, dann hast du es geschafft. Ja, wir zählen die Tage. Wir essen noch den Rest. Finde ich auch. Wir versuchen sie jetzt schon vorzubereiten auf die Zeit nach Hotel Mama. Ja, und vielleicht überlegst du dir das noch mal mit dem Essen von der Agathe. Ich werde es, glaube ich, nicht machen. Aber weiß man es? Aber die Drohung bleibt. Die Leute wissen ja bei mir oft nicht genau, wie ich das meine. Das ist auch ganz gut so. Das ist auch eine gute Erziehungsmethode manchmal zu sein. Schön, danke dir. Vielen Dank, tschüss. Schön, dass Sie bei unserem Podcast mit dabei waren. Wenn Sie weitere Infos wollen zu dem Buch von Johann König, einfach unter Silvia am Sonntag nachschauen. Können Sie auch direkt eingeben in eine Suchmaschine. Da finden Sie auch die anderen Podcasts zum Hören. Oder einfach den Podcast abonnieren. Wir können uns hören im Radio, immer Sonntag zwischen 9 und 12 oder im Podcast.