Silvia am Sonntag – mit Oliver Kalkofe
Silvia am Sonntag - Der Talk mit Oliver Kalkofe
Diesen Sonntag ist der Comedian, TV-Kritiker, Synchronsprecher und Autor Oliver Kalkofe zu Gast bei Silvia im Talk.
Er spricht bei Silvia über sein neues Buch „Sieg der Blödigkeit“ – und warum es nicht weh tut, unser Gehirn zu benutzen.
Er erklärt, dass er mit seinen TV-Parodien niemand verletzen will und ein friedliebender Mensch sei und verrät, dass er nie genau sagen kann, was er eigentlich von Beruf ist.
Und er sagt, dass er, wäre er jetzt jung, komplett im Überangebot der digitalen Möglichkeiten untergehen würde.
Oliver Kalkofe – Sonntag ab 9 Uhr bei Silvia am Sonntag.
Ist die Vernunft noch zu retten?
Das fragt Oliver Kalkofe in seinem neuen Buch „Sieg der Blödigkeit“. Seine Antwort: „Sie ist zu retten, aber es ist nicht einfach. Sich einlullen zu lassen, sich zu empören und herumzuschreien, ist einfacher.“
Alles, was wir aufnehmen, beeinflusst unseren Körper. „Wenn wir den ganzen Tag unser Gehirn mit Matsch und Schlamm, nur mit Belanglosigkeiten und mentalem Junk-Food füllen, dann stumpft es ab.“ Aber: „Wir können uns darauf trainieren, dass Nachdenken Spaß machen kann.“
Das Problem des Überangebots – und die Bedeutung der Langeweile
Das Überangebot hilft dabei allerdings nicht. „Dieser Überfluss führt auch nicht zu mehr Zufriedenheit und Glück. Ich habe einen freien Abend und will einen Film schauen. Die Hälfte der Zeit, in der ich eigentlich den Film schauen könnte, verbringe ich damit, mir zu überlegen, welchen ich schauen soll, und bei jedem denke ich, der andere könnte aber besser sein.“
Kalkofe weiß, wäre er jetzt jung, er würde komplett untergehen. „Ich würde alles aufsaugen, was ich von außen geboten bekomme, ich würde nur noch sitzen und gar nicht mehr aufstehen. Was uns fehlt, ist Langeweile.“ Hätte er als Kind keine Langeweile gehabt, so Kalkofe, wäre er nie kreativ geworden. „Das gibt es kaum noch, diese Langeweile, die man wirklich greifen kann. Dass wirklich nichts passiert, aber das führt zu Kreativität, weil du aus lauter Verzweiflung dir etwas überlegen musst.“
Die Freundschaft zu Oliver Welke
Mit Oliver Welke verbindet ihn eine jahrelange Freundschaft. „Wir kennen uns seit Studienzeiten.“ Ihr gemeinsamer erfolgreicher Podcast („Die fabelhaften Boomer-Boys“): „Ich sage es ungern, wir sind der erfolgreichste Podcast der ARD“, entstand aus eigennützigen Gründen. „Wir haben uns früher regelmäßig gesehen und viel zusammengearbeitet. Dadurch, dass er nach Köln gezogen ist und ich in Berlin bin, haben wir uns kaum mehr gesehen. Dann kam die Idee, wollen wir nicht einen Podcast machen, dann telefonieren wir wenigstens einmal die Woche zusammen.“
Kalkofes vielseitige Karriere
Im Gegensatz zu Oliver Welke – „Er ist die heute-Show“ – kann man ihn nicht auf das Eine festlegen. „Ich weiß nie, was ich sagen soll, was ich bin. Ich habe mich nie auf nur eines konzentriert. Ich bin kein klassischer Comedian, ich mache Satire, aber nicht nur, ich synchronisiere. Ich bin von allem etwas. Am Anfang war es Radio, dann die Mattscheibe, es ist immer irgendwas da, was mir viel Freude macht.“
Kalkofe, der für seine Parodien bekannt ist, will niemanden verletzen. „Ich bin ein friedliebender Mensch und im Privaten ruhig und eher langweilig und möchte niemandem etwas Böses tun. Auch wenn ich in der Mattscheibe Leute wirklich hart parodiert habe, war das nie so, dass ich sagen wollte: ‚Ich finde euch scheiße.‘“
Und zum Abschied noch ein Tipp von Kalkofe für uns alle: „Das Gehirn zu benutzen tut nicht weh, schadet nicht mal dem Klima, kostet nichts extra. Wir müssen es manchmal am Kragen packen, durchrütteln und sagen: ‚Ei, denk mal wieder nach!‘ Am Ende freut es sich.“
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