Silvia am Sonntag - mit Bergdoktor-Schauspielerin Ronja Forcher
Schauspielerin Ronja Forcher - "Du kannst die Zuschauer nicht anlügen"
Diesen Sonntag ist Bergdoktor-Schauspielerin Ronja Forcher zu Gast bei Silvia am Sonntag. Seitdem sie 11 Jahre alt ist, spielt sie die Lilli Gruber in der Serie. Millionen von Menschen haben Ronja in den vergangenen 19 Jahren aufwachsen sehen.
Jetzt hat sie ein bewegendes Buch über ihre beste Freundin geschrieben, die sie früh verlor. In der Sendung erzählt sie, warum diese Freundschaft das größte Geschenk in ihrem Leben war und dass das Team und der Ort des Bergdoktors ihre zweite Heimat geworden sind.
Sie sagt uns, warum die Zuschauer spüren, ob etwas echt ist – und verrät, dass die Liebe ihr unendlich viel Kraft gibt.
Ronja Forcher – Sonntag ab 9 Uhr bei Silvia am Sonntag.
Ein Zuhause am Wilden Kaiser
Ronja Forcher spielt in der erfolgreichen Serie „Der Bergdoktor“ die Rolle der Lilli Gruber. „Ich spiele jetzt 19 Jahre in dieser Serie, in dieser Gegend. Noch nie habe ich so lange an einem Ort gelebt. Es ist ein Anker in meinem Leben, ein zweites Zuhause.“ Das Team vom Bergdoktor ist für sie zu einem „Anker in ihrem Leben“ geworden. „Wir sind mit großem Herz und viel Liebe, auch untereinander, dabei.“ Ist das vielleicht der Erfolg der Serie? „Ja, bestimmt. Du kannst die Zuschauer nicht anlügen. Die Menschen spüren, ob es echt ist; sie haben ganz feine Antennen. Das muss vom Herzen kommen beim Spielen.“
Erste Gehversuche als Autorin
Ronja Forcher hat jetzt ihr erstes Buch geschrieben. In dem Buch „Für immer an meiner Seite“ erzählt sie von der innigen Freundschaft zu Sarah, ihrer besten Freundin, mit der sie aufwuchs und die an einem seltenen Gendefekt litt. „Sarah hatte Progerie; nur hundert Kinder auf der Welt haben diesen Gendefekt. Ich war 13, als sie gegangen ist. Ich betrachte diese Freundschaft als das größte Geschenk meines Lebens, weil ich dadurch für den Rest meines Lebens meinen inneren Kompass kerzengerade ausgerichtet habe.“ Die Krankheit von Sarah war zwischen ihnen beiden nie ein Thema.
„Aber in Begegnungen mit anderen Menschen ist uns beiden klargeworden: Wahrscheinlich muss Sarah anders sein, sonst würden die anderen Leute nicht so darauf reagieren. Die Behinderung findet immer nur im Kopf des anderen statt. Die Begegnung mit einem Menschen, der anders ist als du selbst, ist so lehrreich und hält so viele tolle Momente bereit. Davon profitiert man selbst am meisten.“
Die Kraft der inneren Schönheit
Die Begegnung mit Sarah hat auch ihre Beziehung zu ihrem Körper geprägt: „Der Körper, unser Äußeres, ist das Uninteressanteste an uns, was es überhaupt gibt. Alles, was wirklich zählt für dich als Menschen, findet in uns statt, unter der Haut, in unserem Herzen, in unserer Seele.“ Natürlich hadert auch sie manchmal, „aber ich weiß am Ende des Tages – alles, was wirklich wichtig ist im Leben, hat nichts mit Äußerlichkeiten zu tun.“ Und wie klappt das in einem Beruf als Schauspielerin, wo gerade als Frau das Äußere so eine große Rolle spielt?
„Andere haben sich schon daran gerieben, wie ich aussehe, warum ich keine schlanke Person bin, nicht sein will. Aber ich bin kein dünner Mensch, gefangen in einem dicken Körper. Ich habe keinen Druck, irgendwelchen Schönheitsidealen zu entsprechen, weil ich für mich entschieden habe: Das ist meine Zeit nicht wert. Es ist so ein Geschenk, einen gesunden Körper zu haben.“
Ein Buch voller Hoffnung
Dass sie sich so wohlfühlt im eigenen Körper, hat viel mit dem Aufwachsen zusammen mit Sarah zu tun, aber auch damit, dass sie mit vielen starken Frauen aufgewachsen ist. „Ich hatte tolle weibliche Vorbilder und eine glückliche Kindheit, die mir Urvertrauen gegeben hat. Ich konnte ganz in Ruhe aufwachsen, mit der Gewissheit, eine starke Frau kann alles sein, der Himmel ist das Limit.“
Obwohl das Buch vom Abschied von ihrer besten Freundin handelt, einem der wichtigsten Menschen in ihrem Leben, ist es ein Buch voller Hoffnung. „Wenn du das Glück hast, einen Menschen so sehr zu lieben, dass du dir das Leben ohne ihn nicht vorstellen kannst, dann bedeutet der Tod dieses Menschen in gewisser Weise für dich das Ende deines vorherigen Lebens. Aber ich habe die Kraft bekommen, damit umzugehen. Ich dachte nicht, dass ich den Verlust überleben würde, und jetzt sehe ich mich in einem erfüllten und sehr glücklichen Leben. Das macht mich sehr, sehr glücklich. Im Gegensatz zum Hass, der nur zerstört, gibt die Liebe Kraft“, sagt sie lachend in Bezug zur Serie „Der Bergdoktor“, wo wir sie haben aufwachsen sehen. „Damit kannst du sogar den Wilden Kaiser versetzen.“
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