Heftiger Schlagabtausch - Erstes TV-Duell von Biden und Trump
"Jammerlappen", "Straßenköter", "Trottel": das erste TV-Duell zwischen US-Präsident Joe Biden und seinem Herausforderer Donald Trump war geprägt von Vorwürfen und Angriffen.
Themen wie der Ukraine-Krieg, Migration oder die amerikanische Wirtschaft wurden diskutiert - und dann ging es noch darum, wer besser Golf spielen könne.
Erstes Aufeinandertreffen seit vier Jahren
Am Donnerstagabend (Ortszeit) traten der demokratische US-Präsident und sein republikanischer Herausforderer in Atlanta, Georgia, gemeinsam auf die Bühne. Es war das erste direkte Aufeinandertreffen seit ihrem letzten TV-Duell im Oktober 2020. Damals war Trump der Amtsinhaber und Biden der Herausforderer.
Biden wirkte teilweise verwirrt
US-Politkommentatoren haben sich in ersten Einschätzungen zur Debatten-Leistung von Präsident Joe Biden entsetzt geäußert. Beim Sender CNN warfen mehrere Experten dem 81-Jährigen unklare Aussagen und verwirrtes Verhalten vor. Biden hatte während des Duells teilweise heiser und undeutlich gesprochen und sich mehrfach verhaspelt. Vizepräsidentin Kamala Harris verteidigte den Auftritt des US-Präsidenten im Anschluss in einem TV-Interview.
Kopf-an-Kopf-Rennen in Umfragen
Biden kandidiert bei der Präsidentenwahl im November für eine zweite Amtszeit. Trump strebt eine Rückkehr ins Weiße Haus an. Umfragen zeigen ein enges Rennen zwischen beiden Kandidaten. Ein häufiges Thema im Wahlkampf ist das hohe Alter beider Politiker: Biden ist 81 Jahre alt, Trump 78.
Duell auf persönlicher Ebene
Vor allem durch gegenseitige Angriffe auf persönlicher Ebene war das Aufeinandertreffen geprägt. Trump warf Biden vor, er sei nicht für das Präsidentenamt geeignet und nannte ihn einen Lügner. Er würde Fehl- und Desinformationen in den USA verbreiten. "Sie sind ein Verlierer, ein Trottel", sagte Biden wiederum zu seinem Kontrahenten. Außerdem warf er Trump vor, die "Moral eines Straßenköters" zu haben, bezugnehmend auf Trumps aktuelle rechtlichen Probleme.
Biden nennt Trump Verbrecher
Biden nannte Trump einen verurteilten Verbrecher und erwähnte verschiedene Vergehen, darunter seine Belästigungsvorwürfe. Trump war im Mai wegen der Verschleierung von Schweigegeldzahlungen an eine Pornodarstellerin verurteilt worden. Ihm droht im schlimmsten Fall eine Haftstrafe. Zudem laufen gegen ihn drei weitere Verfahren wegen Wahlbetrugs und unrechtmäßiger Mitnahme geheimer Dokumente. Darüber hinaus kritisierte der US-Präsident Trump für die Attacke von dessen Anhängern auf das US-Kapitol vor der Amtseinführung Bidens im Januar 2021.
Trump will Ukraine-Krieg beenden
Trump machte Biden für den russischen Angriff auf die Ukraine mitverantwortlich. Er behauptete, dass ein von Putin respektierter US-Präsident den Krieg verhindert hätte. Trump kündigte an, den Konflikt im Falle seiner Wiederwahl schnell beenden zu können, ohne konkrete Pläne zu nennen. Er kritisierte auch Europa und forderte mehr finanzielle Unterstützung für die Ukraine.
Wirtschaftspolitik im Fokus
Ein weiteres Debattenthema war die amerikanische. Trump griff Biden scharf für dessen Wirtschaftspolitik an und bezeichnete die Inflation als tödlich für das Land. Biden verteidigte seine Bilanz und betonte, dass noch nicht alle Probleme gelöst seien. Weitere Themen des Duells waren das Recht auf Abtreibung, Trumps Ausstieg aus dem Pariser Klimaabkommen sowie die Migration in den USA.
Wahl im November
Die Präsidentschaftswahlen in den USA finden am 5. November statt, Mitte Januar 2025 findet dann die Amtseinführung statt.
Alles was ihr für euren Tag wissen müsst:
Die Nachrichten des Tages schnell und kompakt jeden Morgen direkt von unserem Newsdesk auf euer Smartphone. Abonniert jetzt unseren WhatsApp-Channel – natürlich kostenlos.