Hier zählt Technik statt Kraft! - Doppelaxtwerfen in Burkhardsfelden
Mit Karacho rast die Axt durch die Luft und landet zielsicher in einem Holzstamm: Doppelaxtwurf klingt nach einer martialischen Sportart, bei dem Doppelaxtwerfer-Verein in Reiskirchen-Burkhardsfelden im Kreis Gießen steht aber der Spaß im Vordergrund.
Auf der Webseite dieses ungewöhnlichen Vereins heißt es: "Das Doppelaxtwerfen ist sozusagen die Königsdisziplin aller Wurfarten." Außerdem werde die Sportart immer bekannter: Unsere FFH-Reporterin hat es darum jetzt mal selber ausprobiert!
Messerscharfes Wurfgeschoss
Anders als bei einer normalen Axt hat das Wurfgeschoss zwei messerscharfe Axtschneiden, jeweils links und rechts vom Griff - daher der Name "Doppelaxt". Auf einer Distanz von etwas mehr als sechs Metern steht der Werfer und schleudert über seinen Kopf hinweg die Axt in eine Zielscheibe aus Holz mit mehreren aufgemalten Ringen für unterschiedliche Punktwertungen.
Doppelaxt als göttliches Statussymbol
Der Vereinsvorsitzende Ralph Seibert erklärt im Gespräch mit HIT RADIO FFH, dass der Doppelaxtwurf eine lange Geschichte hat: Der Sport kommt aus Schweden von den Holzfällern. Außerdem war die Doppelaxt in der Bronzezeit ein wahrer Kultgegenstand, eine Art Statussymbol. Auch in diversen Göttersagen hat die Axt mit den zwei Klingen eine große Rolle gespielt. Und viele werden das Werkzeug auch mit den Wikingern im Mittelalter verbinden.
Auf die Technik kommt es an
Ganz ungefährlich ist der Sport natürlich nicht, aber laut Seibert ist bei dem Team aus dem Kreis Gießen noch nie etwas Schlimmes passiert. Es bringt also nichts an die Sache mit Angst ranzugehen! Außerdem gehe es beim Doppelaxtwurf vor allem um Technik und viel Training, weniger um Kraft. Bei dem Verein aus Mittelhessen sind unter den mittlerweile 15 Mitgliedern darum auch durchaus einige Frauen.
Mitwerfer immer gern gesehen
Aktuell bereitet sich das Team auf Wettkämpfe vor, die zuletzt während Corona nicht stattfinden konnten, erzählt Seibert. Wenn das Wetter gut ist, trifft man ihn und die anderen Doppelaxtwerfer auf dem alten Sportplatz in Reiskirchen Burkhardsfelden. Das Trainingsgelände, auf dem übrigens auch Bogenschießen geübt werden kann, soll künftig noch weiter ausgebaut werden. Und wer Lust bekommen hat: Neugierige Mitwerfer sind immer gern gesehen!
FFH-Reporterin Dominique Bundt beim Axtwerfen
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