"Mir hat keine Hose gepasst" - Elyas M'Barekt über seinen neuen Film
Elyas M'Barek als akribisch arbeitender Journalist mit ein paar Kilo mehr auf den Rippen: Im neuen Film von Regisseur Michael "Bully" Herbig spielt der frisch verheiratete Frauenschwarm Juan Romero. "Tausend Zeilen" adaptiert die wahre Geschichte des Presseskandals um Claas Relotius. Im Interview spricht Elyas M'Barek über "Tausend Zeilen" und warum er seinen Glauben an ehrlichen und gut recherchierten Journalismus nicht verloren hat.
2018 war das Jahr in dem aufflog, dass sich der mehrfach ausgezeichnete Journalist Claas Relotius (im Film heißt er Lars Bogenius) den Großteil seiner Reportagen und Interviews ausgedacht hatte. Zu verdanken ist das seinem Kollegen Juan Moreno, der die Schwindeleien seines Kollegen beim "Spiegel" aufdeckte. Jetzt kommt die Geschichte auf die große Leinwand. "Tausend Zeilen" bedient sich am Buch von Moreno, "Tausend Zeilen Lüge. Das System Relotius und der deutsche Journalismus" - bringt aber auch ordentlich Satire mit rein.
Eine unfassbare Story, bei der man sich fragt, wie Relotius so lange erfahrene Ressortleiter und Chefredakteure an der Nase herumführen konnte. Man sollte meinen, dass Fake News heutzutage doch ganz schnell auffliegen. Tja, tun sie eben nicht - oder erst viel viel später - wenn sie gut erfunden sind. Trotzdem ist Elyas M'Barek "felsenfest davon überzeugt", dass Journalisten ihre Arbeit ernst nehmen und sich an den Pressekodex halten. Deshalb sei er auch so enttäuscht, dass einzelne Personen einen solchen Schaden anrichten können.
Für die Rolle des Juan Romero futterte sich Elyas M'Barek ein paar Wohlfühlpfunde an. "Es war spaßig, einfach mal auf Sport zu verzichten. Allerdings war es später umso schwerer, die Pfunde auch wieder loszuwerden. Ich hatte dann keine Hose mehr im Schrank, die noch passte", sagt er im Interview. Bei Filmen wie "Fack ju Göhte" sah das noch ganz anders aus. Da habe er sich in Vorbereitung auf die Rolle ein halbes Jahr an eine strikte Diät halten und fast jeden Tag Sport treiben müssen.
"Tausend Zeilen" erscheint am 29. September 2022 in den deutschen Kinos (FSK 12, 1:33 Stunden Laufzeit)