Besondere Landschaftspfleger - Wasserbüffel "mähen" das Gras an der Lahn
Diese Landschaftspfleger sieht man nicht alle Tage: In Marburg halten nun Wasserbüffel das Gras auf den Wiesen an der Lahn kurz.
Die imposanten, gewaltigen Tiere mit den großen Hörnern sind im Bereich der renaturierten Lahn bei der „Gisselberger Spannweite“ im Einsatz. Dort sollen sie das Gras kurzhalten, um Wiesenbrütern und Rastvögeln Lebensraum zu bieten. Von der tierischen Flächenpflege soll auch die gefährdete Kreuzkröte profitieren, erklärt die Stadt.
Als Landschaftspfleger an der renaturierten Lahn
Eigentlich kennen wir sie aus Süd- und Südostasien vor dem Pflug in Reisfeldern oder als Milchlieferant für den leckeren Büffel-Mozzarella aus Italien. Doch auch in deutschen Fluss- und Sumpfregionen sind sie immer gefragter. Der große Vorteil von Wasserbüffeln im Gegensatz zu Maschinen oder anderen Weidetieren: Sie können sich besonders gut an nasse Bereiche und unterschiedliches Klima anpassen. Außerdem fressen sie nährstoffarmes Futter wie Schilf und ziehen trotzdem daraus genügend Nährstoffe für sich. Kühe könnten diese nicht aufnehmen.
Riesen-Rasenmäher sind beim Fressen eher anspruchlos
Die Tiere wandern gemütlich an der Lahn entlang und sorgen so dafür, dass Schlammflächen entstehen. Von denen profitieren dann unter anderem Kiebitze und Bekassinen. Vom Kot der Wasserbüffel ernähren sich bestimmte Insektenarten, die wiederum von einigen Vogelarten an ihre Brut verfüttert werden.
Die Landschaftspfleger der Zukunft?
Sieben junge Wasserbüffel haben ihr neues Zuhause an der Lahn nun heute bezogen. Im Sommer werden sie dort fleißig fressen und sich im Schlamm suhlen, im Winter holt der Landwirt sie aber von der Weide. Und wenn sich die mit ihnen verbundenen Hoffnungen erfüllen, kann sich Marburgs Bürgermeisterin Nadine Bernshausen durchaus vorstellen, dass noch weitere Wasserbüffel irgendwann im Marburger Land einziehen.
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