Marburgs umstrittenster Brunnen - Wasserband ist schon wieder defekt
Kaum repariert und schon wieder defekt: Marburgs umstrittenster Brunnen, das Wasserband am Ketzerbach ist schon wieder ausgeschaltet. Nur kleine Pfützen glänzen auf dem Beton.
20 Millionen Liter Trinkwasser versickert
Erst vor wenigen Wochen sorgte das Wasserband für Aufsehen, als sehr zum Ärger von Klimaschützern bekannt wurde, dass 2019 monatelang Trinkwasser unterirdisch versickert war. Laut Stadt waren es am Ende insgesamt 20 Millionen Liter Trinkwasser für 35 000 Euro. Das rief sogar den hessischen Steuerzahlerbund auf den Plan, der die Verschwendung öffentlicher Gelder anprangerte.
Wasseruhren werden jetzt öfter kontrolliert
Die Stadt Marburg gelobte Besserung bei der Kontrolle und versprach, öfter als bislang die Wasseruhren zu kontrollieren. Der Brunnen blieb nach 2019 nach den Defekten lange abgestellt, bis extra angefertigte Ersatzteile angeliefert wurden.
Sensorik zum Nachfüllen jetzt defekt
Doch kaum wieder angestellt und bewässert, ist das Wasser nun wieder abgedreht. Auf FFH-Anfrage erklärt die Stadt: Die Sensorik zum Nachfüllen sei defekt, es müßten wieder Ersatzteile bestellt werden. Einen Termin, wann das Wasserband wieder anlaufe, gäbe es nicht.
Brunnen lädt nicht zum Verweilen ein
Doch längst stellen viele Marburgerinnen und Marburger die langgezogene Betontreppe grundsätzlich in Frage. Dieser Brunnen lade nicht zum Verweilen ein, Kinder könnten dort nicht spielen und sei überhaupt unauffällig oder nicht besonders gelungen. Viele schlagen eine erneute Begrünung der Straßenmitte vor.
Rückbau könnte zur Rückzahlung von Fördermillionen führen
Doch das symbolische Wasserband, das dem nahen Ketzerband zeigen soll, ist 2006 mit erheblichen Fördermitteln gebaut worden. Bis zu 1,79 Millionen Euro wären bei einem Rückbau möglicherweise zurückzuzahlen, so die Stadt.
Bei Festen treiben bunte Kugeln und Lichter auf dem Wasser
Die Marburger werden sich mit ihrem Wasserband wohl abfinden oder wieder anfreunden müssen. Viele finden das nicht schlimm. Denn wenn bei Festen auf dem Wasser bunte Kugeln und Lichter treiben oder im Dezember hier geschmückte Weihnachtsbäume stehen, dann gehen den Marburgerinnen und Marburgern die Herzen auf.