Leuchtturmprojekt in Marburg - Solar-Fassade an Radiologiezentrum
Schwarz, gläsern, glänzend - und ein Beispiel für die Energiewende: Das schwarze Solar-Gebäude mit einer kompletten Photovoltaik-Fassade am Marburger Bahnhof ist wohl bundesweit einmalig und ein echter Hingucker.
Das Gebäude beherbergt ein radiolodisches Zentrum. Das nennt sich nun augenzwinkernd Solarradiologie. Es sei ein einmaliges Leuchtturm-Projekt für die Stadt Marburg, hieß es bei der Einweihung. Das lange unansehnliche Gebäude sei energetisch saniert worden und habe nun eine moderne Energiefassade. Sie erzeuge Strom aus den in die Glasfassade integrierten Photovoltaik-Modulen. Nach Einschätzung von Ingenieur Christian Quast vom Verein Sonneninitiative würden jährlich 25 000 Kilowattstunden Strom erzeugt - der Jahresverbrauch von 4-5 Haushalten.
Beispiel für repräsentative Gebäude in ganz Deutschland
Das Projekt soll als Leuchtturmprojekt der urbanen Energieerzeugung Schule machen und zeigen, dass Photovoltaik nicht immer auf Dächern liegen und nicht unschön aussehen muss.
Sanierung kostete drei Millionen Euro
Ebenso spannend wie Architektur und Technik ist die wirtschaftliche Konzeption: Bürger:innen konnten Module erwerben. Sie erhalten für den in das Netz der Stadtwerke Marburg eingespeisten Strom eine Vergütung, die höher ist als im Erneuerbare-Energien-Gesetz garantiert. Die Stadtwerke verkaufen den Strom an das radiologische Zentrum. So wird die Anlage finanziert, die etwa drei Millionen Euro gekostet hat.
Radiologiezentrum nutzt auch die Abwärme der Geräte
Professor Bien, Neuroradiologe und Betreiber des Radiologischen Zentrums sagt: „Neben der Wiederverwendung der Abwärme der radiologischen Geräte ist die Energieerzeugung der zweite Baustein, die Klimawirkung der Geräte zu reduzieren.“
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