Aktivisten besetzen Audimax in Marburg - Uni kündigt Gespräche an
Vorlesungen finden statt - Aktivisten besetzen Marburger Audimax
Etwa 30 Studierende einer Gruppe mit dem Namen "EndFossil: occupy" haben den Audimax, den größten Hörsaal der Universität Marburg besetzt und wollen dort bleiben.
Eine Sprecherin der Universität sagte unserer Reporterin am Mittwochmorgen, dass man die Besetzung bis zum Abend dulden werde. Vorlesungen finden weiter im Audimax statt, die Studierenden und die Aktivisten sind dann zeitgleich im Raum. Es käme laut Uni-Sprecherin immer wieder zu gemeinsamen Gesprächen unter anderem rund ums Thema Klimaschutz.
Gespräche mit Studierenden
Die Leitung der Marburger Philipps-Universität kündigte für Gespräche mit den Besetzern und Besetzerinnen an. In einer Pressemitteilung kündigt die Gruppe "EndFossil: occupy" europaweit weitere Besetzungen von Universitäten und Schulen an. Die Studierenden haben zu Beginn der Besetzung zugesichert, dass alle geplanten Veranstaltungen in dem Raum stattfinden können. Diese Zusicherung haben sie eingehalten.
"Keine Zeit mehr für Appelle"
"Wir haben gestreikt, wir haben Petitionen unterschrieben, wir haben uns lokal engagiert. Doch die Dringlichkeit der Klimakatastrophe wurde auf keinem dieser Wege ernst genommen. Wir haben keine Zeit mehr für Appelle," so erklärte sich eine Teilnehmerin mit dem Namen Lena aus der Marburger Besetzung in einer Pressemitteilung. "Die gerade stattfindende Klimakonferenz zeigt uns einmal mehr, dass wir nicht mehr auf die Trägheit der Politik warten können."
Besetzer wollen eigene Lehrveranstaltungen im Audimax anbieten
Die Gruppe fordert unter anderem einen Stopp der fossilen Energieindustrien und die langfristige Vergesellschaftung des Sektors, ein Tempolimit und außerdem ein Neun-Euro-Ticket für den ÖPNV. Außerdem fordert sie einen Schuldenerlass für Länder des globalen Südens und den Abbau neokolonialer Strukturen. Die Besetzer haben zudem angekündigt, eigene Lehrveranstaltungen zum Thema Klimawandel anbieten zu wollen.